Angehauen.

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"Chris?" Obwohl ich meine Augen immer noch geschlossen hielt und mein gesamtes Gesicht vor Schmerz zu zucken schien, spürte ich die sanfte Berührung seiner Hand, auf meiner Wange. "Hm..." Ich versuchte meine Augen zu öffnen, kniff sie aber sofort wieder zusammen, als mir die Helligkeit die Tränen in die Augen trieb. "Wie geht es dir?" Nachdem ich einen zweiten Versuch gestartet hatte, meine Augen zu öffnen, sah ich ihn neben mir auf dem Rand meines Bettes sitzen. "Weiß nicht." Das war die ehrlichtste Antwort die ich ihm im Moment geben konnte. "Was ist passiert?" Bruchstücken meiner Erinnerungen zeigten sich vor meinem geistigen Augen und ich meinte mich an daran zu erinnern, dass John verletzt wurde. „Bist du okay?" Auf meine Nachfrage, nach seiner eigenen Gesundheit, lächelte er nur und winkte ab.

"Du bist ohnmächtig geworden." Er umfasste mit seiner anderen Hand meine rechte Hand und drückte sie leicht. "Ich war kurz davor deinem Vater eine reinzuhauen. Deine Mutter hat mich wahrscheinlich davon abgehalten, einen Mord zu begehen." "Wieso war sie da?" Hatte das etwas mit den Anrufen zutun? "Kannst du dich noch an die verpassten Anrufe erinnern?" Ich nickte stumm. "Sie wollte dir Bescheid sagen, dass dein Vater auf dem Weg zu dir war." Also war es kein Zufall gewesen, dass er da war. "Wo ist sie?" Ich konnte nur hoffen, dass sie nicht aussah wie am Abend zuvor. "Sie spricht im Wohnzimmer mit der Polizei." Er ließ meine Hand die gesamte Zeit über nicht los.

Jetzt war es an der Zeit für mich, mich zu bedanken. Also setzte ich mich auf und zog seine Gesicht zu mir, bis unsere Lippen sich trafen.

"Ich kann mir gut vorstellen, dass du gerade zienlich überfordert bist, mit der gesamten Situation und mit allem, was passiert. Aber wenn du bereit bist, naja... was mit mir anzufangen, dann brauchst du mich zu anzuhauen." Seine unsicheren Blick, die durch den ganzen Raum, nur nicht zu mir zu sehen schienen, verrieten seine Nervosität. Ich hätte ihn in diesem Moment mit einem falschen Wort von Grund auf zerbrechen können.

Als Antwort auf seine indirekte Frage haute ich ihm leicht in den Arm. Sein verwirrter Gesichtausdruck ließ erahnen, dass er es nicht verstand. „Was..."

„Du hast gesagt ich soll dich anhauen." Ich lächelte ihn so vertraut und liebevoll, wie es mir mit einer schmerzenden Nase ging, an und er schien zu verstehen.

Ich hatte gerade das erste mal, jemandem erklärt das ich etwas für ihn empfand. Und das durch ein zu wörtlichen nehmen, seiner Aussage.

"Meinst du das ernst?" Er schaute mir mit hochgezogener Augenbraue in die Augen. "Denn ich meine es sehr wohl ernst mit dir." "Ich auch." Ich erwiderte ein weiteres Lächeln, um ihn von meiner Aussage zu überzeugen.

Er ließ seinen Daumen über meine Lippen fahren und betrachtete mich dabei, als wäre ich ein atemberaubender Diamant. Nur beim Anblick meiner Nase verschwand das Funkeln in seinen Augen.

"Vergiss ihn. Er ist einfach nur ein Idiot!" Ich wollte nicht, dass er sich die Laune von ihm vermiesen ließ.

"Aber nur weil du es bist, Prinzessin."




Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt