Aufs schlimmste gefasst machen.

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"Guten Morgen." Ich hatte schreckliche Kopfschmerzen und ließ mich, nach einem gescheiterten Versuch mich aufzusetzten, wieder zurück aufs Sofa fallen.

"Guten Morgen." Ich nuschelte in meine Decke, wärend Damian sich vor mich hingehockt hatte.

"Alles gut bei dir?"

"Ja, hab nur tierische Kopfschmerzen."

"Willst du Schmerzmittel oder so?"

"Ne, passt schon."

"Dann kannst du auch aufstehen." Bevor ich reagieren konnte, hatte er mir schon meine Decke weggezogen.
Leider hatte ich nicht einmal die Kraft zu protestieren.

"Dir ist es ja gar nichts mehr peinlich." Er lachte vor sich hin.

"Wieso, sollte mir etwas peinlich sein?!"

"Gestern Abend wolltest du noch das ich mich wegdrehte, als du dich ausgezogen hast."

Das stimmte, aber es war im Grunde nichts besonderes.

"Ist ja nicht so, als würdest du nicht wissen, wie es bei Typen zwischen den Beinen aussieht." Interessant zu was mich so eine 'Schlafmittel-Überdosis-Kater' brachte.

"Stimmt. Aber zieh dir trotzdem was an." Im nächsten Moment warf er mir meine Klamotten zu.

"Die sind noch nass."

"Wie kann das denn möglich sein..." Er griff nach den Sachen, die auf meinem nackten Oberkörper lagen. "Scheiße...ich hab sie wahrscheinlich für meine eigenen gehalten und die einfach in den Wäschekorb, statt vor den Kamin gelegt."

"Kein Problem, ich warte." In diesem Zustand würde ich mich sowieso nicht bewegen wollen. Meine Kopf fühlte sich an, als würde er jede Sekunde explodieren. "Wieso hab ich eigentlich so'ne Kopfschmerzen von 'nem Medikament?!"

"Du hattest eine Überdosis und außerdem trägt mein kleines Wundermittel von gestern Abend auch etwas dazu bei."

"Was war das eigentlich?" Mit einer Hand zog ich mich am Sofa hoch und setzte mich aufrecht hin.

"Ein Wundermittel, mehr brauchst du nicht zu wissen." Er warf mir ein verschwörerisches Grinsen zu.

"Wenn du meinst." Ich stand auf und ging zum Tisch, auf der anderen Seite des Raumes. "Kann ich den Rest essen?"

"Mach ruhig. Ich werd' dir inzwischen was von meinen Sachen raussuchen."

"Ist gut." Ich fühlte meinen Teller vom Vorabend mit dem abschreckend aussehenden Eintopf. Denn obwohl er nicht sehr appetitlich aussah, schmeckte er fantastisch.

Ein paar Minuten später drückte mir Damian eine Hose und ein Shirt in die Hände.

"Los, zieh dich an." Nachdem ich den letzten Löffel runtergeschluckt hatte, tat ich dies auch.

"Soll ich dich nach hause bringen?"  Ich war gerade dabei mir meine Schue zuzubinden, welche nicht total durchnässt waren.

"Das wäre wohl etwas unpassend, schließlich ist bei mir zuhause wahrscheinlich sowieso die Hölle los."

"Nagut. Wiederkommen musst du ja so oder so, wegen deinen Klamotten."

Da hatte er Recht, aber ich wäre sowieso nochmal hergekommen.

"Ich hab mein Handy leider nicht hier, sonst hätte ich dir meine Nummer gegeben. Aber wie du schon sagtest muss ich sowieso nochmal herkommen."

Wir lächelten einander an, denn wir waren wohl beide der Meinung, dass wir gute Freunde werden würden.

"Dann mach's gut, Chris."  Er streckte mir seine Hand entgegen.

"Damian." Ich ergriff sie und lächelte erneut.

Nachdem ich den selben Weg durch die Büsche zurück genommen hatte, bis ich dort angekommen  war wo mich der Polizist angesprochen hatte, machte ich mich auf den Weg zurück.

Natürlich machte ich mich auf das schlimmste gefasst.

Aber eins beruhigte mich. Nämlich musste eine Person mindestens vierundzwanzig Stunden verschwunden gewesen sein, bevor die Polizei eine Suche begann. Also konnte ich das schonmal ausschließen.

Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt