Reden.

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"Ähm...ich glaub ich hab den Wasserhahn im Badezimmer vergessen abzustellen." Und schon war sie wieder verschwunden. Leider war mir bewusst, dass sie den Wasserhahn höchstwahrscheinlich zum trocknen gar nicht anstellen musste.

"Na super!" Um zu vermeiden das meine Mutter uns noch einmal sah, ging ich in mein Zimmer. John folgte mir und sobald die Tür zufiel fing er an zu lachen.

"Das ist nicht witzig!"  War es wirklich nich! Meine Mutter wusste jetzt was vorhin passiert ist. Nicht das es mir peinlich war das wir es getan hatten, aber sie musste wirklich nichts davon wissen.

"Sie wirds verkraften." John setzte sich auf mein Bett. Solangsam hatte er sich beruhigt. "Sie hat's Männer bestimmt auch schon mal besorgt!"

Wieso musste er die Situation noch schlimmer machen?! Als ob es mir helfen würde über soetwas nachzudenken.

Ich ließ mich auf mein Bett fallen, spürte sofort wie John einen Arm um meine Schulter legte und er mich an sich heranzog. "Das wird schon, Babe." Er gab mir einen Kuss auf die Wange, der viel zu herzlich und sanft, für seine Verhältnisse, war.

"Hmm..." So wirklich glauben konnte ich ihm das aber noch nicht.

"Was ist da eigentlich wirklich passiert, zwischen Damian und dir?" Endlich wechselte er das Thema!

"Vorhin oder alles im Ganzen?"

"Alles."

Ich lehnte mich an seinen Körper und begann, ihm alles zu erzählen. Von dem Polizisten bis zur Übernachtung. Natürlich erwähnte ich auch den Kuss und wie Damian mich betatscht hatte, als ich noch unter Drogen stand.

Er hörte mir die gesamte Zeit aufmerksam zu und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl das er mir nicht glaubte, oder das er mich anzweifelte.

Nachdem ich ihm alles gesagt hatte lehnte er sich plötzlich zurück, als wäre er aufeinmal viel entspannter. "Ich rauche immer nur dann, wenn ich gestresst oder angepisst bin."

"Demnach ist es verständlich, dass du vorhin geraucht hast." Er war auf mehreren Ebenen genervt und angepisst von mir gewesen.  "Und was war damals, als ich neu in die Schule kam?" Kurz bevor wir die Klasse betraten hing noch eine Zigarette in seinem Mund.

"Stress zuhause." Er wollte scheinbar nicht darüber reden.

"Oh."

Ich war noch nie bei ihm zuhause gewesen. Er war aber schon oft bei mir zu Besuch gewesen oder ist einfach aufgetaucht.

Vielleicht würde er mich irgendwann einmal zu sich einladen. Zumindest wünschte ich mir das.

Wenn man es genau betrachtete wusste ich wirklich wenig von John.
Er wusste, vielleicht gezwungenermaßen, viel mehr über mich und meine Familie. Ich konnte mir nicht einmal sicher sein ob er überhaupt eine hatte.

Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt