Er war nur etwas komisch.

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Wir gingen gemeinsam ins Wohnzimmer, wo wir uns aufs Sofa setzten. John hatte immer noch nicht seine Schuhe ausgezogen und zeichnete eine Linie aus dunklen Krümmeln auf dem Boden. "Und wieso genau, wolltest du unbedingt zu mir kommen?" Das hatte ich mich schon seit heute Mittag gefragt. Denn Sinn machte es für mich nicht. Wir kannten uns seit ein paar Stunden und ich wusste noch nicht einmal seinen Nachnamen. Aber ihn schien das nicht zu stören. "Ich fand dich auf den ersten Eindruck ganz cool und wollte dich besser kennenlernen. Mal ganz davon abgesehen, dass du heiß bist, natürlich." Ich spürte wie mein Gesicht errötete und drehte mich weg. "Achso." Wieso musste er mir dauernd Komplimente machen oder heftig mit mir flirten?! Plötzlich fing John an, zu grinsen. "Du brauchst keine Angst vor mir zu haben." "Hab ich nicht." Vielleicht fand ich ihn etwas komisch, aber Angst machte er mir nicht. "Aufjedenfall fühlst du dich unwohl in meiner Gegenwart. Nachvollziehbar, da ich ja einfach bei dir aufgetaucht bin, nachdem ich mich praktisch selbst eingeladen hatte. Und die Tatsache, dass ich kein Geheimnis daruas mache, dass ich an dir interessiert bin, ist für dich bestimmt auch nicht so leicht zu verdauen." Ich musste unbedingt das Thema wechseln, denn dieses Gespräch würde zu keinem, mir genehmen, Ende kommen. "Willst du was trinken?" Ein Klassiker, der jedem Gastgeber eine Möglichkeit gab, einer Unterhaltung zu entkommen. "Klar. Hast du Cola hier?" Bevor ich aufstehen konnte um ihm ein, mit Cola gefülltes, Glas zu holen, hatte er bereits den Kühlschrank erreicht und bediente sich, an einer der kleinen Colaflaschen. Sich ein Glas zu holen, schien für ihn auch keine Notwendigkeit zu sein. "Und jetzt?" Er saß wieder neben mir und schlürfte vor sich hin. Sein Blick, der wahrscheinlich als Antwort auf meine Frage fungieren sollte, lehrte mich, ihn nie wieder eine Frage zu stellen, auf die er eine zweideutige oder sexuelle Antwort geben könnte. Schonwieder hatte mir sein Grinsen die Röte in die Wangen getrieben. "Ich dachte du musst lernen..." Erwischt. "Wie wärs mit rumgammeln und fersehen?" Ich hatte absichtlich darauf geachtet, keine Bezeichnung wie 'netflix and chill' zu benutzen. "Und wo ist dein Zimmer?" "Nur die Treppe rauf." Ich zeigte über meine Schulter nach hinten. Als hätte er dies als Aufforderung verstanden, stand er auf und ging zur Treppe. Seufzend folgte ich ihm, in meine eigenes Zimmer, in welchem er bereits auf meinem Bett saß, als wäre es sein eigenes. Wieso konnte ich ihn nicht einfach rauswerfen?! Vielleicht, weil es mir in gewisser Weise gefiel, dass er mich kennenlernen wollte. Und eventuell auch, weil mich seit langem keiner mehr dazu gebracht hatte, zu erröten.

Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt