Danke.

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John machten sich, nachdem er mir Mut zugesprochen hatte, auf den Weg nach hause, um mich mit meiner Mutter reden zu lassen.

"Alles in Ordnung?" Meiner Mutter war es sichtlich unangenehm mit mir zu sprechen. Wahrscheinlich ahnte sie, dass mir die Polizei von ihrem kleinen Geheimnis erzählt hatte. "Ja." Ich wusste nicht wie ich wahrheitsgemäß auf diese Frage antworten sollte, ohne sie dabei noch mehr zu beunruhigen. "Sie haben es dir erzählt, oder?" Sie tippte nervös mit ihren Fingern aufs Lenkrad. "Haben sie."

"Ich hoffe du verstehst, warum du nichts davon wusstest." Natürlich verstand ich es, schließlich will keine Mutter ihrem Kind die Illusion von einem familienbewussten Vater nehmen. Zumindestens war meine Mutter so. "Du hättest dich aber wenigstens einer Freundin anvertrauen können." "Das hätte nichts geändert..." Es machte mich sauer das sie so leichtsinnig mit dieser Gefahr umgegangen war, aber sie war noch nie jemand, die andere an ihren Problemen teilhaben ließ. "Liebst du ihn?"

"Nein, schon lange nicht mehr. Aber er wird immer dein Vater bleiben und deswegen wollte ich den Kontakt nicht abbrechen."

"Ich hoffe er verliert seinen Teil des Sorgerechts so schnell wie möglich."

"Er hat leider viel zu viele Freunde, in den richtigen Positionen, in der Stadt, also kannst du dir dabei nicht sicher sein." Sie fühlte sich sichtlich unwohl bei dem Gedanken. "Hm..."

"Du und John..."

"Ich weiß nicht ob das 'etwas' ist." Wir waren jetzt zwar zusammen, aber ob das was werden würde, wusste ich nicht. "Bist du in ihr verliebt?" "Ich denke schon." Sie nahm ihre rechte Hand vom Lenkrad und griff nach meiner. "Es ist egal ob du einen Jungen oder ein Mädchen magst. Das ist alleine deine Entscheidung."

Genau das brachte ich jetzt. "Danke." Ich drückte leicht ihre Hand.

"Frag ihn doch mal, ob er zum Essen vorbeikommen möchte." Als ich jetzt zu ihr rüberschaute sah ich wieder dieses für sie typische Lächeln. "Fragen kann ich ja..." Aber ich hatte keine Ahnung, ob er wirklich Lust auf sowas hätte.

Insgeheim hatte ich mir aber gewünscht, dass er Ja sagen würde.



Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt