"Hey du." John legte mir lässig seinen Arm um die Schulter. "Hey." Da ich mit seiner plötzlichen Nähe nicht gerechnet hatte, erstarrte ich kurz darunter. Wir blieben noch ein ganze Weile so stehen und redeten nicht miteinander. "Willst du hier stehen bleiben, oder auch mit rein gehen?" Es hatte mittlerweile geklingelt und alle anderen hatten sich auf den Weg ins Gebäude gemacht. "Ähm...Klar." Zum Glück nahm er seinen Arm von mir, sobald wir uns in Bewegung setzten.
Während wir im Unterricht saßen, schaute mich John immer wieder von der Seite an und auch von den 'Belästigungen' wurde ich an diesem Tag nicht verschont. Am schlimmsten wurde es, wenn wir ausversehen Augenkontakt hatten, beispielsweise wenn ich etwas vom Boden aufhob. So konnte ich natürlich nicht zu hundert Prozent am Unterricht teilnehmen und befürchtete schon, mir mit ihm meine gesamtes Schülerdasein versaut zu haben.
Zum Mittagessen setzte ich mich wieder an den selben Tisch, wie am Tag zuvor. Alleine war ich aber wieder nicht, denn er setzte sich wieder einmal zu mir. "Ey, du." Ich schaute misstrauisch auf und sah wie er mir eine kleine Tüte rüberschob. Er würde mir doch nicht in der Schule Drogen anbieten, oder? "Was ist das?" "Kekse." Er backte? Wahrscheinlich nicht, die sind mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Supermarkt. "Willst du mich vergiften?" Er grinste über meine Bemerkung, aber schütteln den Kopf. Ohne ihn aus den Augen zu lassen, nahm ich mir einen Keks aus der Tüte und biss hinein. Ehrlich gesagt hatte ich nicht damit gerechnet, dass er so gut schmecken würde. "Der ist echt der Hammer." "Selbst gebacken." Automatisch zog sich eine meiner Augenbrauen, in die Höhe. "Du backst selbst?" "Kam das so unerwartet?" "Naja, du bist halt..." "Kein Kerl, von dem man sowas erwarten würde." Er lächelte mich an und sah irgendwie noch besser aus, als am Tag zuvor. "Kann ich noch einen haben?" "Klar, die sind sowieso für dich, falls du das noch nicht gemerkt hast." Sein Lächeln verriet mir, dass er ziemlich stolz zu sein schien. Während ich nun an meinem zweiten Keks knabberte, kramte John aufeinmal seine Sachen zusammen und packte seinen Rucksack. Aber nur um, um den Tisch rum zu gehen, damit er dann neben mir saß. Das er extra ein Stück näher an mich heran gerutscht war, nahm mir kein bisschen meiner Anspannung. Im nächsten Moment verschluckte ich auch schon einen riesien Brocken, des Kekses, weil er mir plötzlich eine Kuss auf die Wange drückte. "Danke fürs Kompliment, Babe." Babe?! "Ähm...G-Gerne." Nachdem sich mein Puls wieder reguliert hatte, schaute ich mich in der Cafeteria um, nur um festzustellen das sich keiner für das ebend geschehene zu interessieren schien. "Ist es normal, dass sich niemand für spontanes Knutschen hier interessiert?" "Ja, die meisten sind eh mit sich selbst beschäftigt." Die Tatsache, dass er mich also immer und überall Küssen konnte, machte mich in keinster Weise entspannter.
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Chris und John.
RomanceKönnen zwei Personen sich in so kurzer Zeit wirklich so nahe kommen und das Leben des anderen auf so intensive Art beeinflussen? Wenn ja, dann hat Chris ein Problem. Best Ranking: # 10 in Romantik (27.04.2016) -Komplett überarbeitet.- Teil 1 (Par...