Gedanken.

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"Chris!" Wenn man eine Mutter, wie meine, hatte, dann brauchte man keinen Wecker, um aufzuwachen. "Ich hab zur dritten Stunde!" Hätte ich es ihr doch früher gesagt. Dann hätte sie mich jetzt nicht so unsanft aus dem Schlaf gerissen. Genervt und erschöpft ließ ich mein Gesicht zurück auf mein Kissen sinken und versuchte weiter zu schlafen. Doch meine Neugier wurde geweckt, als ich hörte, wie meine Mutter sich mit jemandem unterhielt. Ich dachte mir, dass es vielleicht ihr letztes Date gewesen ist und kümmerte mich nicht weiter darum. Komplett aus dem Sinn gestrichen hatte ich es, sobald die Haustür zufiel, was wohl hieß, dass sie auf dem Weg zur Arbeit war. Hoffentlich war ihr Date aber nicht hier geblieben, denn dann würde es ziemlich komisch werden, sobald ich selbst auftstand. Verträumt drehte ich mich auf die andere Seite und schaute auf die Uhr. Welche leider eine Uhrzeit anzeigte, die mich sofort aus dem Bett warf. Mal wieder. Und auch diesmal wurde der selbe Ellbogen in Mittleidenschaft gezogen. Stöhnend lag ich nun auf dem Boden, mir wünschend ich hätte nicht verschlafen und müsste nicht schon längst unterwegs sein. "Was machst du denn da unten, Babe?" Er konnte unmöglich hier sein. Das musste meine Einbildung sein, die mir einen Streich spielte. Aber meine Einbildung konnte mir, soweit ich wusste, nicht mit der Hand am Bund der Boxershorts rumspielen. Ich riss meinen Kopf nach oben und drehte mich um, damit ich ihn ansehen konnte. "Was machst du hier?" "Dich abholen." Er nahm mein Gesicht in seine Hände und gab mir einen feuchten Guten-Morgen-Kuss. Danach ließ er mich auf dem Boden liegen und öffnete meine Gardinen. Taumeld stand ich auf und zog mich an der Bettkante hoch. "Hast anscheinend von mir geträumt." Sein Blick wanderte von meinem Gesicht zu meinem Schritt. Ich folgte seinen Augen und sah den Grund, weshalb er so grinste. Wieso musste ich genau jetzt einen Ständer haben?! "Wenn du willst, kann ich mich drum kümmern." Da ich ihm das wirklich zutraute, lehnte ich ab und verschwand ins Badezimmer. Dort duschte ich so kalt wie es möglich war, um mich von meinem kleinen Problem zu befreien. Wieder etwas beruhigter und wacher, stand ich dann noch für ein paar Minuten einfach nur im Wasserstrahl. "Wieso wollte er immer mit mir Zeit verbringen? Und wieso gefiel es mir so sehr?" Meine Gedanken spielten verückt und schon wieder schlug mein Herz, total unkontrolliert.

War ich gerade dabei, mich in einen Jungen zu verlieben?

Aber eigentlich war es unmöglich, da wir uns erst seit ein paar Tagen kannten. Allerdings dauerte das in Filmen auch nicht so lange, bis die sich verliebten. Also wenn sie füreinander bestimmt waren.

Waren wir das?

Nein. Blödsinn. Sowas passierte Nomalos wie mir nicht.

Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt