'Teil Zwei' (unvollständig)

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Nikki Winstead war die furchtbarste Assistentin, die man sich hätte wünschen können.

Ihre Arbeit machte sie gut, keine Frage, aber alles andere, was sie fabrizierte oder auch nur versuchte, wurde ein absolutes Desaster. Deswegen stand sie nun schon eine ganze Zeit verzweifelt vor dem riesigen elektronischem Whiteboard und versuchte es wieder in Gang zu bekommen, nachdem sie es irgenwie geschafft hatte, es zu zerstören.

„Es tut mir wirklich Leid." Ihre zittrige, von Schuldgefühlen getränkte Stimme, gefolgt von einem eingeschüchterten Blick, erreichten mich. „Ich hab wirklich nur versucht es anzuschalten." Man konnte ihr ansehen, dass sie keine Ahnung hatte, was genau sie machen sollte, also winkte ich nur ab.

„Mach dir keine Sorgen, Nikki." Seufzend stand ich auf und zog sie sanft am Arm von dem riesigen Bildschirm weg. „Elektronik ist halt nicht jedermanns Sache." Ihr zum Boden geneigter Kopf verriet mir, dass es ihr ziemlich unangenehm zu sein schien, schon wieder eine kleine Ansprache von mir zu bekommen. Ich nahm ihr Kinn daraufhin zwischen meinen Zeigefinger und Daumen, und hob ihr Gesicht bis sie mich wieder ansah. „Ich hab genug Geld", sagte ich ihr, mit einem Grinsen auf den Lippen. „um noch eine Menge von den Teilen zu kaufen." Ihre Wangen erröteten, sobald sich unsere Blicke trafen und sie wich meinem aus. „Hör auf damit!" Sofort hatte sie Abstand zwischen uns gebracht und tippelte, auf ihren Stöckelschuhen, zur anderen Seite des Konferenzraums.

„Womit?" Natürlich wusste ich was sie meinte, konnte mich aber nicht davon abhalten, sie noch mehr zu nerven.

Ein hochnäsiges schnauben ihrerseits und ich wusste, sie war wieder die arrogante Lady die für mich arbeitete. „Ich werde deinen Terminkalender für nächste Woche aktualisieren und ihn dir zuschicken." Das Klacken ihrer Schuhe erreichte die Tür. „Von zuhause aus."

Ein weiterer Versuch, ihrerseits, mir aus dem Weg zu gehen.

Ich wartete bis die Tür wieder ins Schloss fiel und sich das regelmäßige Klacken ihrer Stöckelschuhe entfernt hatte, bevor ich mich wieder setzte.

Erleichtert ließ ich mich in das hochwärtige Kunstleder des Stuhls sinken und seufzte entspannt, als ich die angenehmste Position erlangt hatte.

Seit Wochen hatte ich ohne Pause durchgearbeitet, somit war dieser Moment Ruhe mehr als willkommen.

Meine Mundwinkel zuckten, als mir wieder Nikkis errötete Wangen und vor Begierde glänzende Augen in den Sinn kamen. Sie war seit sie hier angefangen hatte, mehr oder weniger scharf auf mich gewesen, hatte sogar versucht mit mir zu flirten, aber ohne Erfolg. Was soll ich denn auch machen, wenn ich auf Männer stehe?

Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken und ich brachte mich erst wieder in eine seriöse Position, bevor ich antwortete. „Herein."

Joffrey lugte schüchtern durch die, nur einen Schlitz geöffnete, Tür. „Sir?"

„Du sollst mich John nennen, verdammt noch mal." Amüsiert über sein, selbst nach zwei Wochen Praktikum, immer noch anhaltendes Verhalten, mir gegenüber, erhob ich mich und ging auf ihn zu. „Was gibt's?"

„Mr. Oliver wünscht mit ihnen zu sprechen. Er ist durchgestellt, auf Leitung drei." Ich nickte ihm kurz zu und begab mich dann auf den Weg zu meinem Büro. Sobald ich es erreicht hatte und die schwere Tür geschlossen hatte, nahm ich mir den Hörer und begrüßte den, am anderen Ende wartende, jungen Mann. „Mr. Oliver?"

„Entschuldigen sie, wenn ich sie bei etwas gestört habe, Mr. Kenner."

„Natürlich nicht. Was wollten sie?"

Er erklärte mir kurz, dass es ein paar Schwierigkeiten, bei der Suche nach einem geeingeten Standort für unseren nächsten Ableger der Firma gab.

Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt