Chris und John.

Der Prinz.

"Deswegen bin ich so sauer. Weil ich es nicht ausstehen kann, wenn irgendwelche Idioten den Menschen, die ich liebe, wehtun."

"Sind wir immer noch zusammen?" Das war der wohl schlechteste Zeitpunkt das zu fragen.

"Ähm..." Er hatte wohl damit gerechnet, dass ich etwas auf sein 'Geständnis' antworte. "Willst du das denn?"

"Ja. Du?"

"Ich hab dir gerade  gesagt, dass ich dich liebe und du fragst mich auch noch ob ich mit dir zusammen sein will?! Außerdem haben wir darüber doch schonmal gesprochen. Wie oft planst du denn noch, zu fragen, ob ich noch Lust auf dich hab?"

"Kann ja sein, dass du jetzt kein Bock mehr auf diesen ganzen Stress hast." Die ganze Zeit hatten alle nur daran gedacht, wie ich darauf reagierte und ob ich das verkraften würde. Nie kam mir in den Sinn, einmal an John zu denken. "Wissen die Leute aus der Schule eigentlich das du schwul....bi bist."

Ich korrigierte mich von selbst, denn wie ich wusste, hatte er schon mal was mit einem Mädchen.

"Ich bin schwul, Chris. Und nein tun sie nicht. Und bevor du fragst: Es interessiert mich einen feuchten Dreck, was die anderen von mir denken."

"Mich auch nicht."

John bedachte mich mit einem Blick, der erahnen ließ, dass er mich durchschaut hatte. Ich bin zwar kein Weichei, nahm mir aber leider Kommentare und Blicke von anderen viel zu sehr zu Herzen.

"Dies ist jetzt die letzte Chance für dich das noch gerade zu biegen. Wir können so tun, als würden wir uns nicht kennen und du hättest keine Probleme mehr."

So langsam nervte er mich mit dieser Frage. Und das brachte mich auf eine Idee.

"Das wäre wohl besser so."

"Wa-..." John starrte mich entsetzt an. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich der Idee zustimmen würde.

"Es wäre für uns beide das beste und vielleicht bin ich auch gar nicht schwul, sondern probiere gerade neue Dinge aus."

Nun wechselte sein Blick von entsetzt zu enttäuscht.

"Na dann." Er stand auf, bewegte sich zur Tür und drehte sich noch einmal zu mir um. Ich war mir nicht sicher, aber es schien so als würden seine Augen glänzen. So als würde er weinen müssen.

Doch kurz bevor er die Tür erreichte, sprang ich auf und umarmte ihn von hinten. "Idiot."

John dreht sich zu mir. Jetzt war er verwirrt.

"Eine Prinzessin braucht doch ihren Prinzen."

"Chris..."

"Ich liebe dich auch, John."