Perplex und Neidisch.

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"Da wir noch ein bisschen Zeit haben, bis wir wieder zu dir zurück müssen, können wir uns noch 'nen Film anschauen, wenn du willst." Wir hatten mittlerweile aufgehört Billiard zu spielen, da es doch etwas eintönig wurde, wenn immer nur John gewann.

"Hast du dafür auch ein extra Heimkino?"  Ich konnte es mir sehr gut vorstellen.

"Ja und nein. Es ist mehr oder weniger in mein Zimmer integriert."

"Hätt' ich mir denken können." Was kam als nächstes? Ein Indoor-Swimmingpool von der Größe meines ganzen Hauses?

John griff nach meiner Hand und zog mich wieder hinter sich her. Hinter uns schloss er noch nicht einmal die Tür, sondern ließ alles wie wir es hinterlassen hatten. Nachdem wir den selben Gang wieder zurückgegangen waren standen wir wieder an der Treppe. Entgegen meiner Vermutung gingen wir nicht hinunter. Gang im Gegenteil, wir stiegen in einen Fahrstuhl, der uns noch weiter nach oben fuhr.

"Die Treppe geht nur bis in den ersten Stock, weil der zweite erst später hinzugefügt wurde." Seine Familie schien das Geld dafür zu haben, einfach ein Stockwerk anzubauen, wenn sie Lust darauf hatten.

"Home Sweet Home." John breitete spielerisch seine Arme aus, als wir aus dem Fahrstuhl ausstiegen und drehte sich im Kreis. "Herzlich willkommen in meinem Reich."

"Dein Reich?" Ihm konnte ja schlecht der gesamte zweite Stock gehören.

"Jap. Meins. Der gesamte zweite Stock ist mein persönliches Apartment." Oder doch.

"Hat dein Vater den für dich extra anbauen lassen?!" Ich würde wahrscheinlich noch nichtmal neue Fenster haben dürfen, wenn ich welche haben wollte.

"Nö. Mein Großvater hat ihn für meinen Vater anbauen lassen." 

"Also gehört euch das Haus schon seit mehreren Generationen?"

"Ja, mein Ururgroßvater hat es erbaut, als meine Ururgroßmutter mit meinem Urgroßvater schwanger war."

"Der Bau hat aber sicherlich länger gedauert als neun Monate."

"Ein paar Jahre, aber es hat sich gelohnt." Um seine Worte noch einmal zu betonen streckte er noch einmal seine Arme aus und dreht siche erneut im Kreis. "Hier oben bin ich absolut allein. Ich könnte den ganzen Tag masturbieren und keine Sau würde mich stöhnen hören."

"Zu viele Informationen... Themawechsel; Was ist mit Essen? Bringt dir das keiner?"

"Ich hab einen Essensschacht in meinem Zimmer."

"Was für ein Service..." So langsam wurde ich etwas neidisch.

"Ach quatsch... und jetzt komm." Er zog mich am Arm hinter sich her, durch eine riesige Tür. Im Raum stand ein riesiges Bett, mit der wohl am bequemsten aussehenden Bettwäsche überhaupt. Dem Bett gegenüber hingen Kleiderstangen an der Wand. Sofort fiel mir auf das alle Kleidungsstücke sich ähnelten. Sein typischer Style halt.

"Und wo ist jetzt dein Heimkino?" Ich schaute mich noch etwas im Zimmer um, konnte aber nur noch den erwähnten Essensschacht finden.

"Genau vor deiner Nase." Er drückte auf einen Knopf an der Wand und plötzlich drehte sich die Wand mit den Kleiderstangen und zum Vorschein kam ein riesiger Fernseher.

Ich musste total perplex und erstaunt geschaut haben, denn John verkniff sich ein Grinsen.

Nur leider war ich nicht so erstarrt, weil ich an den Ferseher selbst dachte, sondern wie es wohl für ihn war wenn er sich einen seiner Schmuddel-Filme auf einem so riesigen Bildschirm anschaute.

Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt