Glühen.

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Wir saßen immer noch bei mir im Zimmer, auf dem Bett. Unsere Unterhaltung bestanden, die gesamte Zeit über, eigentlich nur aus irgendwelchen Belanglosigkeiten. Aber eine Sache, die er mir über sich erzählte, war wirklich interessant und erstaunlich zugleich. Er hatte mir erzählt, dass er früher gern gemalt hatte und seine Leidenschaft damals sogar so ernst nahm, dass er in Erwägung zog, es im beruflichen Sinne zu verfolgen. Dabei denkt man, wenn man sich John auf den ersten Blick ansieht, nicht sofort an einen Kerl mit bekleckerter Schürze und einem Pinsel in der Hand. "Können wir 'ne Pizza bestellen?" Stimmt, er hatte ja noch gar nichts gegessen, weil er wohl davon ausgegangen ist, auf der Party was zu essen. "Klar." "Willst du auch eine? Ich geb' einen aus, wenn du willst." Er war bereits dabei, sein Handy aus seiner Jackentasche zu holen. "Ne, ich hab keinen Hunger." "Bist du dir sicher?" "Ja." Bei dem Gedanken an den heutigen Tag, würde ich eh nichts runter bekommen. "Nagut, aber iss mir später nicht doch was von der Pizza weg." Mit einem Ruck stand er auf und hielt sich kurz darauf das Telefon ans Ohr. Seine Bestellung wurde eine 'Family-Size mit Vier Käse'. Wahrscheinlich wollte er sichergehen und hatte deswegen eine extra große Pizza bestellt. Ich ließ meinen Oberkörper zur Seite fallen und räckelte mich kurz, bis ich die Decke anschauen konnte. "Ey, Chris." Eine Sekunde später war John auch schon direkt über mir, mit einem dreckigen Grinsen auf den Lippen. "Was wird das?!" Ich befürchtete schlimmes, da er meine Hände über meinem Kopf zusammenhielt, damit ich mich nicht wehren konnte. Plötzlich näherte er sich mit seinem Gesicht immer mehr meinem. Dabei ließ er mich keinen Moment aus den Augen. Dann küsste er mich und er ganz anders als der Kuss, den er mir an der Haustür gegeben hatte. Er war vielmehr...romantisch? Auch die Art wie er meine Hände hielt, hatte nichts brutales, eher etwas sanftes und angenehmes. Endlich ließ er sie jedoch wieder los und ich konnte tun, was ich von vornherein tun wollte. Ich zog ihn noch dichter an mich. Da ich noch nie jemanden, auf diese Weise, geküsst hatte, kam ich mir etwas hilflos vor und als John dann auch noch...naja...seine Zunge mit ins Spiel brachte, glühten meine Wangen förmlich. Aber das störte mich nicht, denn was anderes wollte ich gar nicht.

Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt