Rache?

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"Würdest du bitte einmal mit nach unten kommen?" Sie stand plötzlich in der Tür zu meinem Zimmer. Ich konnte mir denken warum sie mich hinunter bat.

"Klar." Ich stand auf, ohne John anzuschauen, da ich mir denken konnte das er gerade total bescheuert grinste.

Meine Mutter konnte es zum Glück nicht sehen, weil sie schon wieder auf dem Weg nach unten war, aber kurz nachdem ich aufstand kniff mir John in den Hintern. Auch wenn es schwer war, ignorierte ich dies.

Unten angekommen stand sie bereits in der Küche und schien irgendetwas in den Schränken zu suchen.

"Ich kann mir denken wieso du mit mir reden willst."

"Ja?" Sie schaute kurz irritiert zu mir und wandte sich dann wieder ihrer Suche zu.

"Ja, schließlich hast du mit mir nie 'so ein' Gespräch geführt."

Schon wieder sah sie aus, als hätte sie keine Ahnung wovon ich rede. Dann wechselte ihre Miene aber von verwirrt auf amüsiert und sie begann zu kichern. "Nicht 'deswegen'. Ich komm schon damit klar, das du jetzt einen Freund hast." Wieso sagte ich immer die falschen Dinge, zur falschen Zeit?!

"Oh...was wolltest du denn?"

"Ich wollte dich fragen, ob du John fragen könntest ob er zum Essen bleiben möchte."

"Wir haben gerade mal Mittag."

"Soll er nicht?"

"Doch, aber...egal. Wieso hast du ihn eigentlich nicht selbst gefragt?"

"Ich wollte nicht das er sich zu irgendetwas gedrängt fühlte."

"Achso." Irgendwie machte es mich in diesem Moment unglaublich glücklich zu spüren, wie sehr meine Mutter ihn mochte. Nicht nur akzeptierte sie, dass ich mit einem Jungen zusammen war. Sie wollten ich sogar beim Essen dabei haben und ihn besser kennenlernen.

"Fragst du ihn?"

"Mach ich." Mittlerweile hatte sie ihre Suche, nach was auch immer, aufgegeben und stand vor mir.

"Danke." Ich schlang meine Arme um sie und drückte sie an mich. "Für alles."

Sie antwortete nichts darauf, sondern erwiderte nur meine Umarmung.

"Ist das was ernstes zwischen euch?"

"Ich glaub schon." Eine bessere Formulierung wäre gewesen: Ich hoffe es.

Wir umarmten und redeten noch eine Weile, bevor ich wieder in mein Zimmer verschwand. John saß dort schon mit einem meterlangen Grinsen auf meinem Bett.

"Sie hat nicht wegen der Hunde-Nummer nach mir gefragt."

"Nicht?" Er glaubte mir nicht.

"Nein." Die Unterhaltung mit meiner Mutter hatte mir eine Extraladung Selbstbewusstsein gegeben, die mich dazu brachte etwas zu tun, was ich eigentlich nicht geplant hatte zu tun.

Ich ging zum Bett und kniete mich vor ihm zwischen seine Beine. Sein Gesichtausdruck, pures Erstaunen, motivierten mich noch mehr es zu tun.

Aber es würde nicht so 'normal' ablaufen, wie er es sich wünschte. Schließlich wollte ich auch irgendwann mal meine Rache für das Ärgern bekommen.

Ich nahm mir vor ihn zu quälen, wenn er am verwundbarsten war.


Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt