Chris und John.

Aufgeben?!

"Und du bist dir sicher, dass du ihn nicht anzeigen willst?"

"Ja. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob man das kann." Er hatte mich schließlich nicht physisch verletzt oder so in der Art. "Selbst wenn man das nicht kann, werde ich dafür sorgen, dass er diese Aktion bereuen wird." John ging in meinem Zimmer auf und ab, während ich ihn vom Bett aus beobachtete.

Meine Mutter hatte sofort meinen Vater angerufen, welcher natürlich davon überzeugt war, dass er das richtige tat.

"Wieso bist du eigentlich so ruhig?!" John schaute verwirrt zu mir. "Ich würde meinen Vater umbringen, wenn er sowas tun würde."

"Weiß ich nicht." Ich war wohl ziemlich gut darin meine wahren Gefühle zu unterdrücken.

"Wie, du weißt es nicht?!" Ich zuckte zusammen, als er mich anbrüllte. Wahrscheinlich war es noch nicht einmal seine Absicht. Er musste wohl einfach Dampf ablassen.

Sofort lockerte sich sein Gesichtsausdruck, als er sah wie ich zusammenzuckte. "Tut mir leid."

"Kein Ding."

Er setzte sich neben mich aufs Bett. "Das ist alles meine Schuld..."

"Ist es nicht." Wenn einer Schuld hatte, dann ich. Schließlich wusste ich wozu mein Vater fähig war.

John lehnte sich an die Wand und atmete hörbar aus. "Du könntest es noch geradebiegen..."

"Wie das denn?" Ich konnte ihm nicht ganz folgen.

"Wenn wir uns nicht mehr treffen und uns ignorieren würden, würden die anderen denken es wäre ein blöder Scherz gewesen."

"Nein."

Für mich kam diese Möglichkeit nicht infrage.

"Aber..."

"Nichts aber!" Jetzt wurde ich lauter und drehte mich zu ihm. "Es hat lange genug gedauert das zwischen uns hinzubekommen. Ich werd das jetzt nicht aufgeben....Ich hab schon schlimmeres erlebt."

"Chris..."

"Selbst wenn du mich ignorieren wirst, werd' ich dich trotzdem in der Schule anspringen und abknutschen, egal ob du das willst oder nicht. Dann sollen die halt wissen, was ich für dich empfinde."

"Chris."

"Wie schön, dass du weißt, wie ich heiße." Vor ein paar Minuten war er noch viel redegewandter gewesen.

"Ich liebe dich."

Mir stockte der Atem.

Nicht wegen dem was er sagte.

Sondern weil ich es ihm glaubte.