Komische Pläne?!

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"Wer war das?" Mel schaute mich irritiert an, während sie dabei zusah wie sich John immer weiter von uns entfernte. "Nur ein Klassenkamerad." War er jetzt wirklich 'nur noch' ein Klassenkamerad für mich? "Achso..." Sie schien kurz für ein paar Sekunden über etwas nachzudenken, dann schaute sie mich wieder an. "Überraschung!" Ich starrte sie mit gehobener Augenbraue an. "'Überraschung' das ich hier bin!" Sie hob ihre Arme in die Luft und machte eine Pose die der eines Cheeleader ähnelte. "Achso... wieso bist du eigentlich hier?" "Weil ich mir dachte das wir vielleicht den Tag zusammen verbringen könnten und heute abend zusammen zum Klassentreffen gehen könnten." Auch wenn sie Wörter wie, 'könnten' und 'vielleicht' benutzte war es für sie bereits beschlossene Sache. Sie hat mich doch erst heute morgen gefragt, ob ich kommen will und war sie schon hier. Ich denke nicht, dass sie also mit einer Absage einverstanden gewesen wäre. "Klar." Obwohl mir das alles etwas komisch vorkam und ich lieber John hinterher gelaufen wäre, stimmte ich erstmal zu. "Gut. Dann lass uns zu dir nach hause gehen."

Ich konnte nur hoffen, dass meine Mutter nicht da war und sich mich auch noch für jemanden hielt, der seine Partner so regelmäßig wie Unterwäsche wechselte. "Hoffentlich ist deine Mutter da. Ich würde sie gerne mal wieder sehen." Da waren wir uns also nicht einer Meinung.

"Sie würde sich sicherlich freuen." Mit einem erzwungenen Lächeln nickte ich in Richtung des Schultors, um ihr zu bedeuten, dass wir los sollten.

Wir gingen dann gemeinsam durchs Schultor und machten uns auf den Weg zu mir nach hause. Die gesamte Zeit über hatte ich das Gefühl, sie würde viel zu nahe an mir gehen und versuchen Körperkontakt aufzubauen.

"Und wie läufts bei dir so?" Ich versuchte das Gespräch in eine neutrale Richtung zu lenken. "Ganz gut. Und bei dir? Schon aus der Not herraus schwul geworden?" Ich hoffe sie konnte mir nicht ansehen, dass sie ins Schwarze getroffen hatte. Das letzte was ich jetzt brauchen konnte war jemand der mich daran erinnerte, dass ich eventuell nur aus der 'Not' herraus schwul geworden bin. So begierig bin ich nun auch wieder nicht.

"Ne." Ihr Blick verriet das sie mir nicht zu hundert Prozent zu glauben schien. "Das ist gut so."

"Wieso?" Bevor ich mich aufhalten konnte, nachzufragen, war es schon geschehen. "Weiß nicht... find' ich einfach gut."

Ich hoffte nur inständig, dass sie keine Pläne ausgeheckt hatte.

Chris und John.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt