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Als wir die Wohnung betreten, muss ich laut schlucken.
Ich erinner mich schlagartig daran, dass er gesagt hat, das mein Zimmer so groß sei, wie seine ganze Wohnung.
Irgendwie kann er das nicht vergleichen.
Ich meine, diese "Wohnung" ist viel kleiner als mein Zimmer!"
Mein Bett und meine Nachtschränkchen nehmen schon den Platz seiner Küche und seines Esszimmers ein. Apropos Küche. Seine sieht irgendwie so aus, als würde sie nicht funktionieren.
Und ich glaube sein Kühlschrank gibt die ganze Zeit komsich Geräusche von sich.
In seinem Wohnzimmer steht noch so ein alter Röhrenferseher. Seine Couch ist komplett abgerantzt und sein Esstisch ist viel zu klein. Da passen vielleicht zwei Teller und ein Topf drauf. Wobei ich dann schon befürchten würde, dass der Tisch dann zusammen bricht...

,,Wo sollen die Kartons hin?", fragt mein Vater leicht ratlos, da man hier nicht wirklich Platz hat, um ein paar Sachen hinstellen zu können.
,,Schlafzimmer...", murmelt Seokjin leise, und guckt zu Boden. Anscheint hat er gemerkt, dass wir deine Wohnung erschreckend finden. Erschreckend, im vielerlei Hinsicht.
Erschreckend klein. Erschreckend dunkel. Erschreckend altmodisch. Erschreckend schimmelig, und so weiter.
An liebsten würde ich meine Sachen wieder mitnehmen! Auch wenn sie mir nicht mehr passen.
Nach seinen Worten deutet Seokjin auf eine der beiden Türen, die sich in dieser Wohnung befinden.
Mein Appa nickt und geht mit den beiden Kartons, die er bereits mitgenommen hat, in den Raum.
Wegen meiner Neugier folge ich ihm.
Das erste was ich sehe, ist ein Einzelbett, welches an der Wand steht, welche gegenüber von der Tür ist.
Als ich in mitten des Raumes stehe, erblicke ich auch den Kleiderschrank.
Im Gegensatz zu den anderen Möbeln, ist dieser relativ groß. Außerdem ich noch ein Kommode und ein Nachtschränkchen hier.
Ich muss mir ein Kommentar verkneifen und verlasse die stickige Wohnung, um ein paar Kantons zu holen. Mein Appa und Seokjin folgen mir.
Irgendwie scheint es so, als wäre es Seokjin peinlich, dass wir, bzw. ich, jetzt weiß, wie er wohnt.

Seufzend startet mein Appa den Motor.
,,Der Junge kann einen fast leid tun.", murmelt er.
Ich gebe darauf keine Antwort.
,,Weißt du was ich mich frage?!", fragt mein Appa und blickte kurz zu mir.
,,Nööö. Was denn?", stelle ich eine Gegenfrage.
,,Wo seine Eltern sind. Er wird da wohl kaum alleine wohnen. Ich meine, wie alt ist er? 16? 17?"
Unwissend zucke ich mit meinem Schultern und lehne meinen Kopf an die Fensterscheibe.
Dann herrscht Stille.
Ich frage mich echt, wie er an so eine schäbige Wohnung bekommen ist!

,,Wir könnten ihn ja öfters bei uns schlafen lassen.", sagt mein Appa plötzlich, weshalb ich ihn erschrocken ansehe.
Auch, wenn seine lange erbärmlich ist, und man ihn durchaus da raus helfen könnte, hasse ich ihn, und will ihn nicht öfters um mich haben, als ich muss!
,,Ich weiß nicht...", gebe ich kleinlaut von mir.
,,Warum denn nicht?! Du bist mit ihn befreundet. Taehyung mag ihn auch. Ebenso wie eure Eomma. Und ich finde ihn auch ganz sympathisch. Außerdem ist das Loch, was er wahrscheinlich als Wohnung bezeichnet, nicht Menschengerecht! Hast du den Schimmel gesehen?! Ich will gar nicht wissen, wie es in seinem Bad aussieht!", sagt er aufgebracht und guckt mich, da wir an einer roten Ampel stehen, vorwurfsvoll an.
Augenrollend gucke ich zur Seite.
,,Du kannst dir nicht vorstellen, was ich gerade denke!", sagt er. Ich spüre, wie er seinen Blick wieder auf die Straße richtet.
Ohne auf eine Antwort meinerseits zu warten, redet er weiter.
,,Ich habe irgendwie das Gefühl, dass du Seokjin gar nicht richtig magst."
Ertappt beiße ich auf meine Unterlippe.
,,Stimmt doch gar nicht.", sagte ich bloß.
,,Wenn du meinst."

unattainable dream* [k.nj k.sj]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt