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Plötzlich ist er still.
Hab ich ins Schwarze getroffen?
Versteht er jetzt, das er mich endlich wie ein normaler Mensch behandeln soll?
Das einzige was mich wundert, ist, dass er so still ist. Ich meine, mit mir hat er noch gar nicht viel geredet. Aber ich habe ihn gerade mehr oder weniger gedroht, das ihn ihn anzeigen kann. Und er reagiert gar nicht darauf.
,,Seokjin, raus!", kommt es plötzlich von ihm. Seine Stimmlage ist verdammt ruhig, weshalb ich angst bekomme.
Trotzdem drehe ich den Schlüssel der Tür vorsichtig um und öffne die Tür.
Kaum habe ich das getan, werde ich brutal gegen eine Wand gepresst.
,,Wenn du mir eine Anzeige aufhetzt, bist du dran! Denk dran, ich weiß über deinen Job Bescheid. Und ein sehr netter Freund von mir, wird bestimmt kein Problem damit haben, mir ein paar Fotos zu schicken. Und die kann ich dann einfach ausdrucken und in der Schule verteilen.", knurrt er.
Er klingt leicht aggressiv. Aber trotzdem ruhig. Und genau das verunsichert mich. Mein Körper fängt unkontrolliert an zu zittern. Wenn er, auch nur einem, von meinem Job erzählen würde, wäre mein ganzes Leben im Arsch.
Langsam versuche ich mich aus seinen Griff zu befreien.
Zu meinen verwundern lässt er es zu.
Mit meinem zitternden Beinen laufe ich zu der Couch und schultere meinen Rucksack.
Stolpernd verlasse ich sein Zimmer.
Ebenso stolpernd gehe ich die Treppe herunter und den Flur entlang.
Neben dem unerträglichen zittern, schwitze ich auch noch am ganzen Körper.
Er hat mich in der Hand.
Mit einem Satz, und einen Bild, könnte er mich ruinieren.
Der einzige Lichtblick in meinem Leben ist das Amt des Schülersprechers...
Mein ganzes Leben lang, hatte ich Pech.
Meine Eltern haben mich verstoßen.
In dem Heim, in dem ich gelebt habe, würde ich geschlagen und erniedrigt.
Meine Wohnung, wenn man es denn so nennen kann, schimmelt, und ist viel zu klein.
Den einzigen Freund, den ich besitze, ist Jungkook.
Muss ich noch mehr auszählen?
Gerade, als ich die Haustür öffnen will, wird mir diese, von außen, geöffnet und, fast gegen die Nase, geschlagen.
,,Ach Seokjin. Was machst du denn hier?"
,,Mrs. Kim... Ä-Ähm... I-Ich will nach hause...", flüster ich.
,,Nein nein nein nein! Es regnet schrecklich! Und Namjoons Appa hat doch gesagt, dass er dich bringt.
Ist das eigentlich Namjoons Jogginghose? Eine von den aussortieren, oder? Wenn dir die Sachen passen, kann du sie gerne alle haben! Die Sache sind alle heile und so. Aber Taehyung sind sie zu groß und dir scheinen sie ja zu passen!
Ach, dann sind wir die Klamotten endlich los!"
Sie lächelt mich begeistert an.
Es wäre schön, mal wieder neue Klamotten zu haben. Aber ich kann so etwas nicht annehmen. Was ist, wenn sie eine Gegenleistung erwartet? Ich kann nichts hergehen...
Ich zucke zusammen, als sie nach Namjoon ruft.
Sofort wird mir unwohl.
,,Was?!", fragt er sichtlich genervt.
,,Warum bist du eigentlich hier? Taehyung hat doch in einer halben Stunde mit Baekhyun dieses Wettkampf!"
,,Er hat seinen schwarzen Gürtel vergessen. Deswegen bin ich hier, Schätzchen. Und ihn übrigen, kannst du Seokjin heute Abend oder morgen deine alten Klamotten mitgeben. Ihm scheinen sie ja zu passen."
,,Mrs. Kim... Das ist wirklich sehr nett von Ihnen. Aber ich habe im Moment nicht genug Geld, um die Sachen zu beza-"
Mrs. Kim hält mir kurzerhand den Mund zu.
,,Niemand redet hier von Geld. Es reicht doch, wenn ich dich zwischendurch sehe.  Du scheinst dich ja gut mit Namjoon zu verstehen, also ist das ja wohl kein Problem.", lächelt sie.
Der Schein trübt, ist das einzige, was ich denke.
,,Seokjin, irgendwie siehst du total fertig aus... Namjoon, machst du ihm einen Tee. Und du kommst jetzt mit!"
Ende der "Lesenacht"

unattainable dream* [k.nj k.sj]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt