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Mit Yon und ihren, mindestens genauso so lästigen, Freunden, stelle mich in einen der riesigen Fahrstühle.
Eigentlich wollte ich bei Seokjin in der Nähe bleiben und mich eine, oder zwei, Reihen hinter ihn und Joon Myun setzten. Aber die waren schon besetzt.
So wie fast alle anderen Plätze.
Und da ich mich nicht neben einen Streber setzten wollte, kam nur noch Yon in Frage...
Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher ob es gut ist, Seokjin im öffentlichen Raum, zu ignorieren.
Da er mich aber noch nicht darauf angesprochen hat, wird es ihn wohl nicht stören.

Da uns unsere Zimmernummern schon gesagt wurden, finden er alle recht schnell in unsere Zimmer.
Nur ich muss noch warten.
Hoffentlich hat Seokjin den Schlüssel, wenn er denn dann irgendwann mal kommt.
Solange ich warte findet mein Handy mal wieder einen Platz in meiner Hand.

Yoongi:'Viel Spaß auf der Klassenfahrt du Pabo! ;)
Hoffentlich blamierst du dich mal so richtig!'
Namjoon:'Pff hoff doch nicht! Und wenn hier einer ein Pabo ist, dann du!
Hast du deinen Text eigentlich schon fertig?'

Kaum habe ich die Nachricht abgeschickt, kommt Seokjin, mit bequem langsamen Gang, auf mich zu und schließt die Tür auf.
Es scheint so, als würde er mir keine Beachtung schenken.
Auf eines der beiden Einzelbetten schmeißt er einen Schlüssel.
Ich vermute mal, dieser ist jetzt meiner, da Seokjin ja bereits einen hat.

Seokjin streift sich schnell seine Schuhe ab und setzt sich auf sein Bett um aus dem Fenster zu starren.
Leicht lächelnd beobachte ich ihn dabei.
Dieses Bild erinnert mich an ein Foto, was meine Eltern gemacht haben, als ich zum ersten Mal geflogen bin.
Ich saß genauso, wenn Seokjin auf seinem Bett, auf meinen Platz im Flugzeug und habe aus dem Fenster geguckt. Damals war ich vielleicht drei oder vier.
Irgendwann fällt Seokjin wieder aus seiner Starre und geht zu seinen Koffer, welcher bis jetzt einfach mitten im Raum stand.
Den Koffer legt er auf den Boden und öffnet ihn.
Da ich nicht denke, dass er jetzt einen, der beiden, Kleiderschränke einräumen will, gucke ich ihm interessiert an.
Er holt ein kleines, alt aussehendes, Plüschtier zum Vorschein.
Wahrscheinlich war es mal weiß. Jetzt ist es jedoch eher ein sehr helles grau.
Was genau das für ein Tier sein soll, kann ich nicht erkennen.
Als er es jedoch auf sein Bett bringen will, nutze ich die Gelegenheit und gehe schnell zu ihm, damit ich ihn so drehen kann, dass wenn wir auf die Matratze fallen, ich über ihm bin.
Grinsend sehe ich ihn an.
Er dagegen strahlt pure Angst aus.
Ich streiche einmal über seine Wange, ehe ich meinen Lippen an seinen Hals führe.
Vorsichtig küsse ich seine zarte Haut. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er auf meine Berührungen nicht reagiert. Normalerweise würde er doch irgendwas machen und nicht einfach so starr liegen bleiben. Deshalb löse ich mich verwirrt von ihm und schaue ihn an.
,,Seokjin, was ist los?", will ich wissen.
,,Nichts...", antwortet er tonlos.
Da ich ihm nicht glaube, ziehe ich eine Augenbraue hoch, um ihm zu demonstrieren, dass ich ihm nicht glaube.
,,Kannst du vielleicht von mir herunter gehen? Ich muss jetzt schon runter zu Mr. Choi...", sagt er leise.
,,Nein!", sagte ich bloß.
,,Erst wenn du mir sagt, was los ist!", stelle ich dann eine Bedingung.
,,Es ist aber nichts!", sagt er dann lauter und wirkt gereizt.
Seufzend gehe ich von ihm herunter.
Auch wenn ich mich mit seiner Antwort immer noch nicht zufrieden gebe, lasse ich ihn gehen. Denn wenn er sauer auf mich ist, wird er mich bestimmt nicht befriedigen! Und das wäre echt scheiße!

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Wird heute eine mini Lesenacht geben! ;)

unattainable dream* [k.nj k.sj]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt