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Irgendwann stehen wir auf dem Schulhof und dadurch, dass Namjoon mir nichts gesagt hat, bin ich, wahrscheinlich sichtlich, verwirrt.
Mein Gegenüber setzt sich auf eine der Bänke.
,,Hast du heute zeit?", fragt er und klingt irgendwie so, als wäre er nicht ganz bei der Sache.
,,Eh... Nein...  Ich habe heute viel zu tun... Tut mir leid."
Unsicher sehe ich ihn an und setze mich neben ihn.
,,Ist schon gut."

Wir reden noch ein bisschen, bevor wir in den Unterricht müssen.
Dort werde ich die ganze Zeit von meinen Mitschüler ignoriert. Jedoch ist dies ja nichts neues...

In den Pausen ist Namjoon wie vor Erdboden verschluckt.
Sehen tue ich ihn nirgendwo, und das, obwohl ich das ganze Gelände abgesucht habe...
Auch nach der Schule sehe ich ihn nicht mehr, weshalb ich, noch niedergeschlagener, als vorher, in denen Bus steige und nach Hause fahre.
Naja, ist es überhaupt noch mein zu Hause?

Bevor ich meine ehemalige Wohnung überhaupt betrete, werde ich, dank eines Zettels von meinem Vermieter, daran erinnert, dass ich die kommenden Nächte auf der Straße schlafen werde...

Alles was ich besitze, bedeutet, meine wenigen Klamotten, meine Schulsachen, meine Wolldecke und ein paar Badsachen, kann ich in einen Karton und meine Schultasche packen...

Es ist bereits sechs Uhr...

Eine kleine Träne verlässt mein Auge.
Ich will nicht auf der Straße schlafen.
Ich will nicht alles verlieren.

Schnell schulter ich den Rucksack und nehme den, relativ großen, Karton in die Hand.
Durch meine verschwommene Sicht kann ich die Treppen gerade so erkennen. Und trotz, dass ich ein paar mal mein Gleichgewicht verliere, komme ich heile am Ausgang des alten Hauses an.
Draußen ist es schon fast ganz dunkel, was also bedeutet, dass es auch kälter geworden ist.
Mit brennenden Augen verlasse ich endgültig das Gebäude.

Ab heute bin ich also obdachlos...

Mir brennenden Augen mache ich mich auf den Weg in den Park.
Hoffentlich finde ich dort irgendeine Bank, auf der ich schlafen kann.
Schon nach wenigen Minuten, die ich gelaufen bin, habe ich das Gefühl, dass meine ganzer Körper unterkühlt ist.
Eigentlich ist es gar nicht so unerträglich kalt. Aber ich bin ziemlich empfindlich, was Kälte betrifft...

Nach einer guten halben Stunde, liege ich auf einer Bank. Meine Wolldecke habe ich um mich geschlungen. Und in ehrlich zu sein, habe ich angst.
Ich habe angst davor, dass etwas passieren könnte.
Mein atmem ist zittrig und unzählige stumme Tränen fließen aus meinen Augen.

Ich will wieder zurück...

Ende der Lesenacht

unattainable dream* [k.nj k.sj]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt