121×

1.2K 113 4
                                    

,,Komm ein bisschen schneller.", rufe ich Namjoon zu, der ein paar Meter hinter mir läuft.
Dieser schüttelt bloß grinsend seinen Kopf, weshalb ich schnell zu ihn laufe und nach seiner Hand greife, damit ich ihn Hunger mir her ziehen kann.
,,Wie lange müssen wir noch laufen?"
,,Du unsportliches Ding.", murre ich.
,,Och Schatz... Du könntest mich ja auch tragen."
Ich schüttel bloß den Kopf und will schnell weiter. Jedoch bleibt Namjoon abrupt stehen und zieht mich zu sich.
,,Du bist jetzt nicht sauer, oder, Schatz?"
,,Nein, natürlich nicht. Ich will mir nur nicht dein gemecker anhören... Ich habe mir mit Absicht einen Ort ausgesucht, der ein bisschen abgelegen ist.", meine ich leise.
Namjoon streicht mir leicht lächelnd eine Haarsträhne hinters Ohr und küsst meine Stirn.
,,Darf ich wissen warum du immer so weit weg wolltest?"
,,Ich wollte einfach nicht, dass mich jemand findet, wenn ich alleine sein will."
Mein Freund nickt verständlich.
,,Na dann lass uns los.", sagt er dann und klingt motiviert.
Ich muss lächeln und setzte mich sofort in Bewegung, ehe er seine Meinung wieder ändert.

Ich bin etwas aufgeregt.
Immerhin ist Namjoon der erste, dem ich diesen Ort zeige.
Ich habe nie jemanden vertraut.
Deswegen wusste auch niemand, wo ich immer war.
Aber das hat ja sowieso keinen interessiert...

Die zehn Minuten, die wir durch einen Wald laufen, verbringen wir schweigend.
Wir hielten durchgehend Händchen und mir jedem Schritt wurde ich nervöser.

Geradewegs gehe ich auf einen Busch zu. Den verwirrten Blick von Namjoon ignoriere ich und drücke stattdessen die dünnen Äste beiseite. Ich lasse Namjoons Hand los und benutze auch noch die andere Hand, um irgendwie einen Weg zu schaffen.
Als ich am anderen Ende der hohen Büsche ankomme, muss ich sofort lächeln.
Dieser Ort hat mich schon immer glücklich gemacht.
Der ganz kleine See und die ganzen Bäume und Büsche darum.
Der umgefallene Baumstamm, auf den ich immer sitze.
Und die vielen Blümchen, die auf der kleinen Rasenfläche wachsen.
Die Sonnenstrahlen, die zwischen den ganzen Ästen durchblickt.
Schnell drehe ich mich um, meine Namjoons Hand wieder in meine und ziehe ihn mit zu dem Stamm.

,,Das siehst total schön aus.", flüster er und sieht sich um.
,,Du darfst das hier niemanden zeigen, ja?", frage ich unsicher, worauf der sofort nickt und ein: ,,Versprochen.", nuschelt.

Wir setzten uns hin und starren den kleinen Fliegeviechern hinterher.
Ich liege mehr oder weniger zwischen Namjoons Beinen und meine Finger sind mit seinen verschränkt.
Zwischendurch küssen wir uns kurz.
Aber sonst bleibt es still zwischen uns.

,,Möchtest du mir erzählen, warum du alleine sein wolltest?", fragt er plötzlich leise.
,,N-Naja...", fange ich leise an.
,,Ich war früher sowieso immer alleine, weil ich keine Freunde hatte... Und wenn mich jemand beleidigt hat, habe ich mir das sehr zu Herzen genommen und wollte einfach alleine sein. Weg von dem ganzen da draußen. Einfach die Stille genießen und von etwas besserem träumen.", sage ich leise.
,,Verstehe...", sagt er leise und küsst meine Wange mit seinen weichen Lippen.

,,Lass uns langsam nach Hause gehen. Es wird kalt, Schatz.", sagt er, steht auf und hält mir die Hand vor die Nase.
,,Natürlich."
Leicht lächelnd nehme ich seine Hand an und wir machen uns auf den weg zurück.

unattainable dream* [k.nj k.sj]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt