Teil 2

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Sofia

Ein letztes Mal ließ ich meinen Blick über die Nachbarschaft gleiten, bevor ich das Fenster schloss und endgültig mein Zimmer verließ. Vor mir standen 31 Stunden fahrt und ich wusste nicht, wie ich die überleben sollte. Ich wusste jetzt schon, dass meine Eltern Countrymusik einschalteten und die ganze Zeit über lauthals mitsingen würden! ,,Warum kommst du nicht mit?", fragte ich meinen Bruder zum hundertsten Mal. Er schüttelte nur grinsend den Kopf: ,,Ach Schwesterchen, du weißt doch, dass ich hier bleibe, weil hier all meine Freunde sind und das College auch hier ist." ,,Wäre ja nicht so, als könntest du das College wechseln.", schmollte ich. ,,Ja!", lachte Blake, ,,Und dann habe ich ein paar Stunden Fahrzeit, bis zum nächst besten College!" Ich schnaubte. ,,Ich verspreche dir, ich komme euch besuchen, sobald ich kann!", schwor er. ,,Okay!", seufzte ich. ,,Und jetzt komm her und umarme deinen großen Bruder!", breitete er für mich seine aus. Natürlich fiel ich ihm sofort in die Arme. Es brauchte ein ,,Sofia, komm endlich, wir fahren!" von meinen Eltern, dass ich mich wieder von ihm löste. ,,Bis dann Blake!", verabschiedete ich mich. ,,Bis dann Schwesterchen!", sagte er. Ich schaute ihn noch einen kurzen Augenblick an, bevor ich mich abwendete und zu meiner Mutter in den PKW setzte.

Auf Wiedersehen altes Leben, dachte ich mir, während die Reifen des Autos langsam aus der Einfahrt rollten.

Die Fahrt war anstrengend und gefühlte alle zwei Stunden machten wir halt, weil irgendjemand auf die Toilette musste. Doch irgendwann passierten wir nach dem Meilenweit kein Haus in Sicht war, die Ortsgrenze zu meiner neuen Heimatstadt. 

Blackheil.

Und in Wirklichkeit sah die Stadt noch kleiner aus, als auf Google Earth. Gott hab mich selig!

Ich wusste nicht, ob ich es mir einbildete, aber ich glaubte, die Menschen an denen wir vorbeifuhren blickten uns nach. Offenbar kam es nicht oft vor, dass jemand neues in ihre Stadt kam. Unsere Ankunft musste sich wie ein Lauffeuer verbreitet haben!

Zehn Minuten später bogen wir bereits in unsere Straße ein. Das Haus kam in Sicht und ich konnte es nur anstarren. Nicht dass es heruntergekommen aussah. Nein, es war einfach nur komisch mir vorzustellen, dass ich nie wieder in mein altes Haus zurückkehren würde und dies hier unser neuer Wohnsitz war. Jetzt bekam ich eindeutig Nervenflattern.


Endlich konnte ich mich ausruhen. Es hatte den ganzen Tag gedauert, bis der letzte Umzugskarton aus dem Lieferwagen in unser neues Haus geschleppt worden war und dann ausgepackt wurde.

Zwar standen noch einige Umzugskartons im Flur, aber diese konnte man morgen auch noch auspacken.

Erschöpft blickte ich von meinem Bett auf und betrachtete mein neues Zimmer, in welchem die Möbel aus meinem alten Zimmer standen. Sie erinnerten mich ein bisschen an meine Heimatstadt, was mich in Erinnerungen schwelgen ließ.

Ich hatte wusste nicht wie lang es dauern würde, bis ich mich hier eingelebt hatte. Keine Ahnung was sich meine Eltern da ausgedacht hatten.
Klar, Dad hatte einen besseren Job bekommen, aber trotzdem, das war unfair! Mich einfach aus meinem Leben heraus zu reißen und an das andere Ende des Landes zu verfrachten. Und das einfach so, nur wegen einem besseren Job. Wir hatten genug Geld, warum also einen anderen Job?

Am Montag würde ich das erste Mal auf meine neue Schule gehen. Ich war gespannt, ob ich ein paar neue Freundschaften schließen würde. Schwer fiel es mir eigentlich nicht, da ich sehr offen und freundlich war. 

,,Und gefällt es dir?", steckte meine Mutter ihren Kopf zur Tür herein. Seufzend ließ ich mich auf meinem Schreibtischstuhl nieder. ,,Ja!", antwortete ich, ,,Aber es wird niemals mehr sein, wie es einmal war". ,,Ich weiß, aber du wolltest es doch auch!", entgegnete sie. ,,Klar, ich wollte schon immer in ein mini Städtchen mitten ans andere Ende des Landes ziehen und das auch noch in meinem letzten Jahr!", schnaubte ich. Meine Mutter wirkte nun geknickt. Schnell stand ich auf und umarmte sie. ,,Mama, es gefällt mir ja, nur es ist alles so viel auf einmal, weißt du.", sagte ich zu ihr. ,,Ich weiß. Das Essen wird noch ein bisschen dauern, also ruhe dich doch erst einmal aus!", meinte Mum und ließ mich alleine.

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt