Teil 30

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Nathan

Am Sonntagmorgen wurde ich durch einen Voll Horst geweckt, welcher sturm klingelte. Wütend rief ich Clara, unser Hausmädchen, sie solle gefälligst die Tür öffnen. Keine zwei Minuten später zog mir mein bester Freund die Decke vom Körper. ,,Dein fucking Ernst?", schrie ich wütend, ,,Verpiss dich gefälligst! Es ist Samstagmorgen du Arschloch!"

Aiden lachte daraufhin fröhlich auf, zog die Vorhänge zurück und starrte in den Garten: ,,Es kann nie früh genug sein ein Rennen zu planen!" Da ich dank seiner Aktion sowieso wach war, stand ich auf und suchte nach frischen Klamotten im Kleiderschrank. ,,Seit wann richtest du wieder Straßenrennen aus, ich dachte das machte dir zu viel Stress?", fragte ich ihn verwirrt.

,,Ja schon, aber wenn niemand mehr auf dich hört, musst du eben zu alten Mitteln greifen!", erklärte er. Nachdem ich mich im Badezimmer umgezogen hatte, spazierte ich in die Küche, wo Aiden bereits saß. Vor ihm stapelte sich das Frühstück. Clara war mal wieder fleißig gewesen. ,,Also, wann soll das Rennen stattfinden?", hakte ich weiter nach, während ich mir eine Semmel schmierte.

,,Ich dachte, am nächsten Freitag, da ich am Donnerstag für einen Test lernen muss.", berichtete er mir von seinem Vorhaben, ,,Außerdem habe ich Djego schon heute früh darüber informiert, die illegale Community zu benachrichtigen." ,,Wie hat er reagiert?", war ich neugierig. ,,Natürlich war er begeistert. Falls es dich interessiert, ob ich ihn aufgeweckt habe, nein, er war bereits seit zwei Stunden wach!", kippte Aiden seinen Espresso hinunter.

,,Und für was brauchst du mich dann schon so früh?", gähnte ich demonstrativ. ,,Also Erstens muss ich meine Sippschaft dazu überreden mir ihr Haus für eine Party zu überlassen und meine Tante scheint dich knuffig zu finden, warum auch immer! Zweitens brauche ich einen Menge Alk, bei dessen Transport ich Hilfe brauche und Drittens ist Lucy aus dem Stripp-Club in dich verknallt, was uns bei der Suche nach Stripperinnen natürlich kräftig hilft.", erklärte mir mein bester Kumpel.

,,Du brauchst mich also wegen meines Charmes?!", stellte ich fest. ,,Pass auf, nicht das dein Ego dich umbringt!", tätschelte er meinen Kopf. Um ehrlich zu sein, wusste ich immer noch nicht, warum Aiden mich wirklich aufwecken musste. Wahrscheinlich aus Spaß, da er selbst genügend Nummern von Tussis auf seinem Handy hatte. ,,Mit was willst du anfangen?", seufzte ich schließlich ergeben.

Zehn Minuten später brachen wir auf. Aiden wollte unbedingt mit dem Alkohol anfangen, also folgte ich ihm in Richtung Highway. Um viel Alkohol zu besorgen, mussten wir in unserem Alter zu einem Kumpel in der nächsten Stadt fahren. Das diese fast 100 Meilen entfernt lag, kümmerte uns nicht. Adam kannte ich noch aus der Junior High. Er war vor der High-School noch umgezogen, doch der Kontakt zu ihm brach zu unserem Glück nie ab.

Auch wenn wir ihn nur besuchten, wenn wir eine große Menge an Alkohol brauchten. Unser geschätzter Alkohollieferant freute sich dennoch jedes Mal, wenn wir kamen. Oft wurde diese Freude aber bereits in der Vergangenheit von Aiden oder mir getrübt, da wir wieder irgendeine heiße Aushilfe oder Kundin belästigten.

Der Parkplatz war leer, als wir ankamen. Kein Auto stand hier. Nur ein schäbiges Fahrrad stand direkt neben dem Eingang. Der Laden in dem Adam arbeitete, war nicht besonder groß, aber für unsere Vorhaben reichte er. An Aidens Seite betrat ich den kleinen Supermarkt. Ebenso wie bereits am Parkplatz, waren hier keine Kunden. Unbeeindruckt bogen wir nach rechts ab und kamen in den Bereich, in welchem sich die Getränkekisten stapelten. 

Während ich als Diener arbeiten musste und einen Einkaufswagen holte, inspizierte mein Kumpel bereits die Etiketten. Mir war klar, dass Aiden für seine Partys nicht unbedingt das beste Zeug besorgte. Schließlich war er noch Schüler und seine Eltern waren nicht so vermögend wie meine. Doch zum Glück hatte Aiden mich und schon bald brauchten wir einen zweiten Einkaufswagen. Mittlerweile türmten sich die unzähligen Bier-, Schnaps- und Wodkaflaschen. Da kam es gerade recht, dass der Markt zu diesem Zeitpunkt nur sperrlich besucht wurde.

Ein weiterer Kasten fand ihren Weg gerade in einen unserer Wägen, da zeigte sich Adam. Freudestrahlend kam er mit offenen Armen auf uns zu. Ich hatte doch bereits erwähnt, dass er uns verzieh, wenn wir ihn nur ausnutzten! ,,Ihr habt meinen Tag heute um einiges besser gemacht!", strahlte er uns an. ,,Hey Adam, wie gehts dir altes Haus?", begrüßte ich ihn. ,,Gut und euch?", entgegnete Adam. ,,In anbetracht, dass ich ein Rennen ausrichte, gut!", meinte Aiden.

Mein Kindheitsfreund warf einen Blick auf unsere Einkäufe. ,,Wie ich sehe braucht ihr wieder meine Verschwiegenheit!", sagte Adam. ,,Das und einen angemessenen Rabatt für den Einkauf versteht sich!", sah mein bester Kumpel den Verkäufer vor mir durchdringend an.

,,Natürlich! Für meine guten Freunde nur das Beste!", nickte Adam, ,,Wie viel braucht ihr noch?" Aiden knallte einen weiteren Bierkasten in den Einkaufswagen und bedeutete Adam dann, dass unser Einkauf fertig war. Zufrieden nickte Adam erneut und schlenderte voraus in Richtung Kasse. Es dauerte ein bisschen, bis alles gescannt war. Doch letztendlich konnten wir bezahlen und unsere Einkäufe verstauen. Schließlich fuhren wir vollgepackt zu unserem nächsten Ziel. Darauf bedacht nicht zu sehr der Polizei aufzufallen.

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt