Teil 65

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Jessica

Der Tag des Winterballes kam früher, als wir dessen Namen schreien konnten. Bereits am Morgen war die ganze Schule am ausflippen. Überall wurden Girlanden und Luftballons aufgehängt. Mein Freund Nathan schwänzte an diesem Tag den Unterricht. Erst am Abend würde er mich wiedersehen. Ich vermisste ihn da schon schmerzlich. Julian wurde zu meinem Erschrecken letzten Montag in die Entzugsklinik eingewiesen. Hoffentlich schwor er dann endlich den Drogen ab! Seine Mutter hatte es offenbar mitbekommen und umgehend reagiert. Doch das der Aiden Jackson mit meiner besten Freundin in eine Bar gegangen war, das war die schockierenste Geschichte von allen. Mich erstaunte es wirklich, dass diese Story nur die besten Freunde der Beiden kannten. Die ganze High-School war unwissend.

Sofia hatte mir geschworen, nichts „unschickliches" mit ihm getan zu haben. Aiden gab meiner Freundin an diesem Abend offenbar ein paar Drinks aus, tanzte mit ihr und zum Schluss war er ohne sie abgehauen. Wegen dem wollte ich Aiden schon die ganze Zeit schlagen, nur bis jetzt war er mir immer durch die Finger geflutscht. Dieser Penner! Wie konnte er nur so etwas wagen?!

Mit Nathan war ich das ganze Wochenende unterwegs gewesen. Wir hatten Partys besucht, bis alle gegangen waren und niemand mehr da war außer uns. Meine Mutter war davon natürlich nicht so begeistert gewesen. Doch mir war das egal. Endlich konnte ich mich austoben und fühlte mich frei. Klar, Nathan war fast durchgängig betrunken, nur ich war es auch. Von Sofia hatte ich das ganze Wochenende nichts gehört. Offenbar waren sämtliche Familienmitglieder zu ihr nach Hause gekommen. Ich war sehr irritiert, als sie am Montag vom Besuch ihres Bruders erzählte. Zu gern wollte ich ihn kennenlernen. Bestimmt war er genauso gutaussehend wie seine Schwester. Es schadete nie, wenn man Nathan ein bisschen eifersüchtig machte!

Die Projektpräsentation hatten wir auch bereits alle hinter uns gebracht. Lily und Sofia waren meiner Meinung nach die Besten von allen. Nathan hatte seines nicht halten können, da Erstens Julian nicht anwesend war und Zweitens die Beiden keinen Finger gekrümmt hatten. Mit meiner eigenen Präsentation war ich sehr zufrieden. Doch alles in einem war ich froh, es hinter mir zu haben.

In der Stadt war nicht unbemerkt geblieben, dass die Jacksons Besuch aus Miami hatten. Lily erzählte mir, es wäre ein alter Freund von Aidens Vater, welcher Aiden auf den rechten Weg zurückbringen sollte. Für Sofia hatten wir schließlich doch noch kurzfristig einen Tanzpartner gefunden. Meine beste Freundin ging an diesem Abend mit Silas Hilton zum Ball. Ich glaubte die Begleitung war ihr egal, Hauptsache sie konnte tanzen.

„Jessica, wann holt dich Nathan heute Abend ab?", fragte mich in der Freistunde Sofia. Sie hatte sich gegen das Schulkomitee entschieden. Sehr zum Schock vom Schulkomitee. Miltlerweile hatte sie sich damit abgefunden. Doch einen fetten Minuspunkt hat sich meine beste Freundin auf jeden Fall eingehandelt. Doch Sofias Freundlichkeit machte das alles weg. „Ich weiß nicht genau.", gestand ich. „Aber er gibt dir doch noch bescheid, oder?", sah Sofia mich forschend an. „Ich hoffe!", lachte ich gekünstelt. „Ach Jessica, wie konntest du dich nur auf Nathan einlassen?! Er sieht zwar mega heiß aus, nur bessere Charakter gibt es allemal! Außerdem hat er eine hole Birne von all dem Alkohol.", seufzte Tyler.

„Wenn er wirklich nicht auftaucht, fahr ich eben alleine zum Ball!", murrte ich. Genervt ließ ich mich in der Bank zurückfallen. Nie fanden sie sich mit Nathan ab. Immer fanden sie neue Gründe, die gegen ihn sprachen. Zu dritt saßen wir mitten im Schulgarten auf Bänken die im Kreis angeordnet worden waren. Sofia erledigte gerade die letzten Hausaufgaben, während ich einfach nur eine Blume mutwillig zerstückelte. Mein schwuler Freund nahm das missbilligend zur Kenntnis.

„Wie viel hast du am Wochenende eigentlich für Alkohol ausgegeben?", wechselte Tyler das Thema. „Viel zu viel, ich konnte mir nicht einmal die Ballkarten leisten.", antwortete ich, „Nathan hat sie mir gezahlt!" Tyler warf mir einen Blick zu, der besagte, dass er dies bereits wusste. „Jessica Süße, findest du das nicht ein bisschen abnormal?!", zog Tyler eine Augenbraue in die Höhe. Einen kurzen Augenblick warf ich ihm einen wütenden Blick zu.

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt