Teil 44

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Nathan

Der Bass donnerte wie wild geworden durch das ganze Haus. Mir war bereits bewusst gewesen, dass mein bester Kumpel Carter die Aufsicht über sein Haus überlassen hatte. Das störte mich aber keineswegs. Schließlich konnte ich so die Party vollkommen ausnutzen.

Das Licht war gedimmt, Ryan legte seine beste Musik auf und wie auf jeder Party im Ort floss der Alkohol in Massen. Seitdem das Rennen geendet hatte, hatte niemand mehr etwas von Aiden gehört. Mich beschlich die leise Vorahnung, dass ihn der neue Sheriff festgenommen hatte. Doch solange sein Onkel nicht die Party beendete, ging sie unbekümmert weiter.

Ich stand seit einer Weile hinter dem Küchentresen und statt als Barkeeper zu fungieren, flöste ich mir den ganzen Alkohol selbst ein. Von meiner Position aus, konnte man den kompletten Raum überblicken. Da fiel einem zum Beispiel der kräftig wackelnde Arsch von Britney, sowie Aidens Cousine auf. Wie hypnotisiert starrte ich Lilys Körper an. Sie hatte sich zwar nicht groß in Schale geworfen, jedoch brachte sie ihre Brüste in einem engem grünem Top gut zur Geltung.

Gott war ich ein Spanner!

Wäre Aiden dort gewesen, hätte er mir bestimmt den Kopf abgerissen. Doch er war nicht hier und das hieß für mich freie Auswahl. Da alle heißen Chicks immer auf einmal kommen mussten, drängten sich gerade zwei Schulmatratzen in meine Arme, als Jessica Parker überraschend den Raum betrat. Seit ich die Nachhilfestunde heute Nachmittag mit ihr abgesagt hatte, hatte ich nichts mehr von ihr gehört. Klar sie mochte mich offenbar von Haus aus nicht, aber seit meiner Aktion heute, hasste sie mich vermutlich. Das machte sie nur noch mehr anziehender, als sie eh schon war.

Zuerst beschloss ich mich mit den Mädels an meiner Seite zu beschäftigen und Jess dann später im Richtigen Moment abzupassen. Den Süßen säuselte ich ins Ohr, sie sollten schon mal vorgehen, jeden Moment würde ich nachkommen. Kichernd nickten sie und verschwanden dann aus meinem Sichtfeld. Grinsend sah ich den Beiden nach, bevor ich mich auch schon wieder meinem eigentlichen Ziel widmete. Nämlich mich zu besaufen.

Ich verließ das Haus und lehnte mich etwas abseits von der Terrasse und dem Partygeschehen an die Wand. Flink zog ich mir eine Zigarette aus der Hosentasche, steckte sie in meinen Mund und zündete sie schließlich an. Qualmend stand ich in der kühlen Nachtluft und dachte über Jess nach. Wir kannten und bereits seitdem wir keine Kinder waren und doch wussten wir nicht sehr viel über den anderen. Klar bekam ich mit, wenn sie einen Freund hatte, aber mehr auch nicht. Seitdem ich in die Pubertät gekommen war, wollte ich ihr ständig an die Wäsche gehen. Doch Jessica Parker ließ nicht so einfach so jemanden an sich ran. Und erst recht nicht irgendjemanden, wenn der jede Woche neue Tussis vögelte. Okay, hin und wieder ließ auch sie sich mit so jemanden ein. Nur nicht mit mir. Ja, wegen ihr mutierte ich zur Pussi. Ob mein Ruf durch sie gefährdet war, das war eine andere Frage.

Einen letzten kräftigen Zug von meiner Zigarette nahm ich und schnippte sie dann weg. Aiden konnte vergessen, dass ich ihm morgen beim aufräumen half, wenn seine Mutter ihn heute von der Wache abholen musste. Bestimmt war sie dann ganz wütend drauf und schrie uns die ganze Zeit an. Nein, den Stress ersparte ich mir.

Anschließend kehrte ich zurück zum Partygeschehen. Auf dem Weg zu den zwei Mausen musste ich mir einen Weg durch die vielen betrunkenen, knutschenden und tanzenden Teenager machen. Wobei man es nicht mehr als knutschen bezeichnen konnte, wenn er nur noch die Hose anhatte. Grinsend schüttelte ich darüber den Kopf und ging weiter. Am nächsten Tag lagen bestimmte im ganzen Haus gebrauchte Kondome.

Im Flur entdeckte ich schließlich eine alleingelassene Jess vor der Toilette. Lässig blieb ich vor ihr stehen und grinste sie Augenbrauenwackelnd an: „Na, alleine unterwegs?!" Genervt von meiner puren Anwesenheit wollte sie auch schon wieder reis ausnehmen, doch ich hielt sie am Arm fest. „Jess, ich bin mir sicher, dass Lily die nächste halbe Stunde nicht zur Verfügung steht und ich somit zu deinem Gesprächspartner werde.", erklärte ich ihr. „Du hast recht, nur das du mir ständig an die Wäsche willst!", fuhr sie mich an.

Daraufhin zog ich sie näher an mich heran: „Ich weiß, dass du es willst!" Jessica wandte den Blick von mir ab. „Nathan, ich bin gerade nicht in Stimmung.", flüsterte sie. Ja! Jess hatte es nicht geleugnet. Während ich innerlich abfeierte, zog ich liebevoll in meine Arme. Gott, war tat ich hier nur?

Ich ließ eine heiße Nacht für Jessica Parker sausen. Zu meiner Verwunderung währte sie sich nicht. Nur ein kleines „Du stinkst nach rauch!" war von ihr zu hören. Irgendetwas stimmte gar nicht mit ihr. Deswegen führte ich sie durch das Haus und gelangte wider in den Garten. Dort angekommen verscheuchte ich ein Pärchen von einer Bank und zog Jess darauf.

Während ich das Haus anstarrte, drückte sich Jess hilflos an meine Brust. „Warum bist du so komisch, sonst klopfst du doch immer große Sprüche?!", kommentierte Ich. Sie vergrub ihre Hand in einer Umarmung an meinem Rücken und sah mir schließlich unbeholfen in die Augen: „Meine Eltern streiten sich in letzter Zeit ständig!" Fast hätte ich zum Lachen angefangen, aber ich hatte hier die Frau meiner geilen Träume und darum gab ich diesen Hinweis: „Das wird schon wieder. Immerhin siehst du deine Eltern. Ich bekomme nur von meinen Eltern zu hören, wenn sie vögeln, aber sonst sind sie meistens auf Geschäftsreisen. Mein Vater mehr, meine Mutter weniger." „Danke, jetzt weiß ich wenigsten, dass es eine verkorkstere Familie gibt, als meine!", lächelte sie schwach. Augenblicklich fing ich lauthals an zu lachen.

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt