Teil 74

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Sofia

„Hi Sofia!", grüßte mich Hunter. „Hallo Hunter!", grinste ich ihn schief an. „Ich weiß, du hast abgelehnt ins Schulkomitee zu kommen, aber könntest du uns nicht helfen das Lagerfeuer herzurichten?", fragte er freundlich. „Wenn du so lieb fragst, natürlich.", sagte ich zu. „Gut, hilf einfach Sara bei ihrer Deko.", erklärte Hunter. „Okay!", nickte ich. Gleich nach dem Essen folgte ich Sara in ihr Bungalow. Dort zauberte sie die verschiedensten Dekoartikel aus ihrem Koffer. Ich fand den ganzen Schnick Schnack etwas übertrieben, aber wenn Sara es wollte, half ich ihr gerne. Zusammen schleppten wir Teelichter, Girlanden usw. zu einem Strandabschnitt. Hunter stellte gerade mit ein paar Freunden Sitzgelegenheiten auf und Chelsey schleppte eine große Bowle zu einem Tisch. Ein paar der Lehrer unserer Schule standen schwatzend in einer Ecke und krümmten keinen Finger. Offenbar wollten sie heute noch entspannen, bevor es morgen in einen großen Wasserpark ging, in dem sie keine Kontrolle darüber hatten, was wir anstellten.

Wir hatten eine Stunde Zeit, bis das Lagerfeuer begann und beeilten uns deswegen schnell unsere Deko zu verteilen. Ella kam ebenfalls und half uns kopfschüttelnd mit dem Chaos. Trotz der kurzen Zeit, die wir zur Vorbereitung hatten, schafften wir den Strandabschnitt in etwas Schönes zu verwandeln. Geschafft setzten wir uns auf die Baumstämme und beobachteten wie die ersten Schüler eintrafen.

Jessica setzte sich freudestrahlend zu mir und bereichtete mir von Nathans Liebesgeständnis. Ein bisschen überrascht war ich schon. Schließlich war Jessica wegen ihm vor der Abschlussfahrt nicht so gut gelaunt gewesen. Doch als gute Freundin freute ich mich für sie und entließ sie wieder zu ihrem Freund. Skeptisch sah ich zu Ella und Sara. Die Beiden waren auch nicht sehr überzeugt von dieser Beziehung gewesen.

,,Ist in der Bowle Alkohol?", fragte Sara Ella. ,,Ja, es ist Alkohol drin, aber in den Getränken daneben nicht.", erklärte Ella ihr. Seufzend erhob Sara sich: ,,Ich hole mir etwas zu trinken. Wollt ihr auch etwas?" Wir verneinten.

,,Hast du Gefühle für Aiden?", rückte Ella näher an mich heran. ,,Was?! Nein! Wie kommst du denn auf diese Idee?", entsetzt blickte ich das Mädchen an. Natürlich hatte ich sie angelogen, aber ich musste meine Gefühle für Aiden verbergen vor der Welt, bevor mich jemand dafür verurteilte. Schließlich war Aiden nicht nur gutaussehend und in machen Hinsichten sehr intelligent. Aber er wollte einfach nichts Festes. ,,Ich sehe doch die Blicke, die ihr euch zuwerft, sie sagen mehr als tausend Worte.", starrte Ella mir forschend in die Augen. ,,Welche Blicke? Ich sehe nur die, welche er seiner nächsten Eroberung zuwirft!", erwiderte ich nüchtern.

Wie auf Knopfdruck betrat im nächsten Moment Aiden Jackson, der Grund all meiner Sorgen, die Party. Er vertrat sein übliches Erscheinungsbild. Verdammt heiß gekeidet und eine Bitch im Schlepptau. Britney hatte es endlich geschafft. Sie schmiegte sich breit lächelnd an Aiden. Freudig wurde er von seinen Klassenkameraden begrüßt.

Langsam erhob ich mich. Mir war nur allzu bewusst, wie eifersüchtig diese Szene mich wirken lassen musste. Ich warf Ella einen Blick zu. ,,Sehen so für dich Gefühle aus?" ,,Er lenkt sich ab von seinen Emotionen. Das macht er immer, wenn ihm jemand wichtig ist.", meinte Ella.

Ohne noch etwas zu sagen, verließ ich die Feier. Sie war für mich gelaufen. Und ich wusste auf Anhieb den Grund.

Meine Füße trugen mich ein ganzes Stück den Strand entlang, bis hin zu einer Abtiefung, welche von Gräsern gesäumt war. Ein kleiner Weg führte hindurch. Den nahm ich und ließ mich hinter einem Busch nieder. Der Sand stach durch meine Sandalen, also zog ich sie aus. Meine nackten Füße vergrub ich im Sand. Ich zog meine Knie an, umschlang sie mit meinen Armen und blickte zum Meer hinaus. Die Sonne begann bereits zu sinken. Es hätte nicht mehr lange gedauert und die Nacht wäre hereingebrochen. Doch das war mir egal. Lieber fing ich an zu heulen. Wie ein kleines Kind weinte ich um etwas, dessen ich mir noch nie so sehr bewusst gewesen war, bis Ella mich auf das offensichtliche hingewiesen hat. Warum machte dieser Bad Boy es mir nur so schwer? Er konnte jede haben und doch wollte ich die einzige sein, die er begehrte. Nur ein einziges Mal wollte ich in seine dunkelblauen Augen sehen und meine Lippen auf seine wundervollen Lippen legen. Nur ein einziges Mal wollte ich von ihnen kosten. Nur ein einziges verdammtes Mal! Verdammt!

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt