Teil 46

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Sofia

Keine Ahnung, was das am Freitag mit Aiden war. Ich war mir da aber darüber im Klaren geworden, dass ich mehr von ihm wollte. Aiden hatte mich nicht ganz kalt gelassen, als er mich Mauerblümchen genannt hatte. Er hatte mich auf die Palme gebracht, obwohl mich sonst nie so schnell etwas zornig machen konnte.

Dieser junge löste etwas in mir aus, was ich zuvor noch nie gefüllt hatte. Er stellte etwas mit mir an. Ich war sowas von dumm, aber was sollte ich bitteschön mit Gefühlen tun, die ich für einen Jungen empfand, den ich erst zwei Wochen kannte. Und wir verstanden uns nicht einmal!

Mein Leben wurde bereits durch den Umzug umgeworfen und dann kam er auch noch. Dieses Gefühlchaos war ich nicht gewohnt!

Vögel zwitscherten. Ein leichter Wind brachte heiße Luft mir sich. Fast kein Auto fuhr an mir vorbei. Die Sonne stand am Himmel und ich ging mit Kopfhörern im Ohr durch die Straßen. Es gab nicht viel, was ich über den Sonntagmorgen berichten hätte können. Nur so viel war gesagt:

Meine Eltern waren bereits vor einer Stunde in die Sonntagsmesse aufgebrochen und da ich mit Gott gebrochen hatte, spazierte ich alleine zu dem Dinner, in welchem wir uns verabredet hatte. Natürlich waren Lily, Jessica und der gläubige Rest der Schule in der Kirche.

Kaum war ich zur Tür herein, wurde ich von einer freundlichen Kellnerin begrüßt und zu unserem Tisch geleitet. Die Einrichtung war aus den 80er Jahren und sah auch schon sehr abgenutzt aus.

Neben mir saßen nur zwei weiter Gäste im Restaurant, wie ich nach der Getränkebestellung feststellte. Natürlich waren es Aiden Jackson und Nathan Crossshild. Nathan berichtete seinem Kumpel eindringlich von der Party am Freitag. Dabei übertönte er die sonstige Stille im Raum und ließ keinen einzigen Moment aus.

Jessica hatte mir bereits telefonisch von ihrer interessanten Begegnung mit ihm erzählt. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Aiden hörte ihm mehr oder weniger interessiert zu. Erst als Nathans Vortrag geendet hatte, erhob er seine Stimme: „Du hast mit niemanden seit Freitag gevögelt?!" Aiden war sichtlich erstaunt. Kopfschüttelnd wandte ich mich meinem Handy zu.

„Weißt du, eigentlich hat mir meine Mum Hausarrest verdonnert, aber sie will mich nicht verhungern lassen und das Sonntagsessen gehört ja zur Tradition!", berichtete Aiden seinem besten Freund, „Das hat mich gestern aber nicht davon abgehalten heimlich 8 Meilen zu laufen." „Uuh!", machte Nathan. Er schlug lachend bei dem 18-jährigen ein, „Ein wahrer Regelbrecher bist du! Doch jetzt mal ehrlich, seit wann läufst du?" Aiden lehnte sich zufrieden seinem Stuhl zurück. „Hin und wieder, wenn mir danach ist und Boxen gerade nicht geht.", flötete Aiden. Für das, dass er erst am Freitag verhaftet worden war und nun Hausarrest hatte, war er fröhlicher als sonst.

Es dauerte noch eine Weile, dann kam endlich die ganze Kirchengemeinde vom Gottesdienst.

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt