Teil 26

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Sofia

Seit der Auseinandersetzung am Dienstag, musste ich mich zum Glück nicht mehr mit Aiden anlegen. Einmal musste ihn jemand zurechtweißen. Aber ein 2. mal würde ich es nicht versuchen, da ich ihn ja nicht einmal kannte.

Aiden war einer von vielen, der nur versuchte aus der Masse heraus zu stechen. Ich selbst wollte aus meiner alten Heimat seit langen verschwinden. Dieselben Leute seit 18 Jahren wurden einfach zu anstrengend. Auch wenn ich unzählige Freunde hatte, war ich niemals eine von ihnen.

Da kam mir der Umzug meiner Eltern gerade recht. Zwar war ich erneut in einem Kaf gelandet, allerdings kannte ich dort die Leute noch nicht richtig, und selbst wenn sie mir bald auf die Nerven gingen. Sobald ich meinen High-School Abschluss in ein paar Monaten hatte, war ich sowieso weg.

Das einzige was ich schon ewig brauchte, war das Ballett. Es verfolgte mich überall hin. Egal ob wohin ich ging. Was das Projekt in der Schule betraf, hatte ich als Partnerin Lily zugelost bekommen. Zusammen arbeiteten wir am Freitagnachmittag bei ihr zuhause daran weiter.

Das Haus von Lily konnte sich wirklich sehen lassen. Es war sehr gemütlich eingerichtet, weshalb wir unser Referat im Esszimmer/Küche machten. Das einzige Problem war Aiden, welcher ebenfalls in diesem Haus lebte. Allerdings war er im Moment nicht zu hause.

Ich googelte gerade etwas, während Lily uns etwas zu trinken machte, als eine Mittevierzigerin mit schwarzen Haaren und in einem Businessoutfit, zur Küchentür hereinkam.

Zuerst dachte ich, es wäre Lilys Mum, aber meine neue Freundin begrüßte sie mit ,,Tante". Schnell stand ich auf und stellte mich vor: ,,Hallo, ich bin Sofia Wood und neu hier!" ,,Schön dich kennen zu lernen, Sofia. Ich bin Christin Jackson, die Tante von Lily, aber nenn mich ruhig nur Christin.", lächelte mich Aidens Mutter warmherzig an.

Sie hatte keinesfalls etwas Kaltes an ihren Sohn weitervererbt. ,,Wisst ihr, wo Aiden ist?", wollte Christin wissen. Ich wechselte schnell mit Lily einen Blick: ,,Nein, ich habe ihn seit der Schule nicht mehr gesehen!" Aidens Mutter setzte sich erschöpft auf einen der Barhocker, die vorm Küchentresen platziert waren: ,,Ich wünschte, er würde sich mir mehr öffnen, seit dem Tod von John, ist er so kalt geworden"

Ich riss meine Augen auf. Mit so etwas hätte ich jetzt nicht gerechnet. ,,Aber Tante, du kannst nichts dafür, Aiden ist zu allen so!", meinte meine Freundin. ,,Das ist es doch gerade! Ich überlege sogar schon mir einen Termin beim Schuldirektor wegen ihm geben zu lassen. Ich will meinen kleinen Jungen nicht verlieren!", erzählte Christin erschöpft.

,,Das wäre wohl wirklich das Beste!", stimmte Lily ihr zu und stellte mir anschließend ein Wasserglas auf den Tisch. Dankend nahm ich einen Schluck daraus. Danach widmete ich mich wieder dem langweiligen Projekt.

~°~

Nur für euch zu Ostern ein zweites Kapitel.

Fröhliche Ostern!

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt