Teil 42

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Aiden

Einige Stunden vor dem Rennen trafen wir uns an der Startlinie um die ganzen technischen Geräte für die Überwachung des Rennverlaufs aufzubauen. Während sämtliche Bildschirme installiert wurden, schleppte ich mit Nathan ein paar Kisten Bier auf das stillgelegte Gelände. Ein paar der Flaschen waren aber bereits geleert, da ich durch den Stress, welcher durch die ganze Organisation kam, mächtig Kopfschmerzen bekommen hatte. Wir befanden uns etwas außerhalb von Blackheil, auf einem alten Lagergelände.

,,Aiden, die Kameras sind bereits an der gesamten Strecke aufgestellt worden. Brian steckt gerade die Boxen für die Musik an und Liz sagt der Brite ist gleich mit seinem Gefolge hier!", informierte mich Djego und geht mit einem Headset geschäftig neben mir her. ,,Okay, danke. Wie schaut es mit den Chinesen aus?", fragte ich nach. Ich ging zu einer extra aufgebauten Bar und stellte den Bierkasten darauf. Ein braunhaariges Mädchen, dass ich aus dem 'Morgenstern'  kannte, nahm diesen sofort in Beschlag. ,,Zuko lässt sich entschuldigen, da seine Mutter Geburtstag feiert und schickt stattdessen nur ein paar Leute.", antwortete der Manager der illegalen Straßenrennen.

 ,,Aiden, schau mal, wen ich hier habe!", rief Nathan ein ganzes Stück von mir entfernt. Ich schüttelte nur den Kopf und sah lieber Stefen zu, wie dieser mit seinen Kumpels auf das Gelände fuhr.

Das erste Mal seit ein paar Wochen stand ich wieder mit meinem Wagen vor der Startlinie. Ich hätte es niemals zugegeben, aber ich war minimal aufgeregt. Djego hat nur die besten Fahrer aus der Umgebung angerufen, sodass ich mir nicht sicher war, ob ich an diesem Tag gewinnen würde. Die Strecke hatte ich bereits eine Woche zuvor festgelegt, nach dem ich sie bei einem kleinen Rennen mit Nathan getestet hatte. 

Mein Herz begann zu rasen. Eine vollbusige Bitch, mit der ich bereits im Bett war, - ihr Name fiel mir leider nicht mehr ein- stellte sich vor unsere Autos. Neben mir standen drei weitere Wagen. Die schnellsten Wagen, die man in unserer Umgebung je gesehen hatte. 

Das Mädchen begann etwas über den Lärm hinweg zu schreien, doch verstehen tat ich sie nicht. Meine Gedanken setzten aus, die Zeit blieb stehen und währenddessen ließ ich meinen Motor laut aufheulen. Mein Blick fokussierte sich komplett auf die Straße vor mir. Der Lachgasknopf befand sich genau in der Mitte meines Lenkrads. Damals wusste ich noch nicht, ob ich es brauchen würde.

Plötzlich stürzte der rote BH der Tussi zu Boden und das Rennen begann. Blitzschnell stieg ich von der Bremse. Ich raste über den schicken BH und ließ sämtliche Zuschauer hinter mir zurück. Der Brite, dessen Name ich nicht kannte, setzte sich sogleich an die Spitze. Ich folgte ihm dicht auf den Fersen. Meine beiden Verfolger hatten stark zu kämpfen, die erste Kurve zu meistern. 

Ich nutze den Schwung und ließ den Honda um die nächste Ecke driften. Kurz war der Brite von der Ideallinie abgekommen, sodass wir kurzzeitig gleich auf waren. Mit dem durchgedrückten Gaspedal näherte ich mich ihm von der Seite. Da der Brite aber nicht ganz in Straßenrennen war, ließ er sein Heck in meine Seite krachen. 

Von dem kräftigen Stoß aus dem Konzept gebracht, fiel ich Augenblicklich zurück. Nun fuhren alle drei Gegner vor mir. Ich war dazu verpflichtet auf gefährliche Überholmanöver zu setzten. Da wir nun in finsterster Nacht auf dem Highway fuhren, kamen uns nur gelegentlich ein paar Fahrzeuge entgegen. Dadurch konnte ich aber nur geradeaus überholen und nicht irgendeine Abkürzung benutzen.

Ich rief mir die Langeweile, den Grund warum ich Rennen fuhr, wieder ins Gedächtnis. Stefen überholte ich ohne große Probleme. Er fuhr war echt gut, aber das Auto, welches er beim letzten Rennen gewonnen hatte, hatte er noch nicht gänzlich unter Kontrolle. Finster starrte Stefen mir nach, doch ich hatte keine Zeit mehr für ihn, denn der nächste Gegner wartete.

Schnell schaltete ich rauf, zog am Lenker und überholte ein fremdes Auto. Der Brite, sowie ein anderer Gegner, lagen nur kurz vor mir. Ohne zu zögern schoss ich weiter auf sie zu. Es hätte nicht mehr lange gedauert, bis das Rennen zu Ende gewesen wäre, dennoch war der Zweitplatzierte kurz davor die Lachgaseinspritzung zu aktivieren. Großer Fehler! Bald würde er von mir überholt werden. 

Nur kurz lag er durch die zusätzliche Beschleunigung an der Spitze, dann rasten die Besseren an ihm vorbei. Mit meinen Lippen formte ich das Wort Looser.

Das Ziel kam in Sichtweite und bevor ich auch nur zu meinem Gegner hinüberblicken konnte, wusste ich, dass ich schneller als er sein musste. Ich drückte auf den Knopf für die Lachgaseinspritzung und wurde Katapultartig nach vorne gerissen. Wie bereist von mir vorausgesehen, erreichte ich das Ziel als Gewinner.

Doch die Partystimmung währte nicht lange. Die Sirenen der Scheiß Bullen kamen in Hörweite. Ohne einen Gedanken an Nathan zu verschwenden, machte ich mich auch schon wieder aus dem Staub. Doch ich hatte die Rechnung ohne den neuen Sheriff gemacht. Dieser folgte mir verbittert, lies sich nicht abschütteln. Da war der durch das rasante Rennen der zuneige gehende Sprit nicht gerade von Vorteil.

Unvermittelt machte ich eine Kehrtwende und raste zurück in Richtung City. Mir war bewusst, dass er bereits mein Kennzeichen kannte, doch einen Versuch war es Wert. Ich nahm also jede erdenkliche Kurve die ich kannte, sobald ich in Blackheil war, nur um dann letztendlich von einem Wurfnagelbrett fast um die Strecke gebracht zu werden. 

Verdammt!

Ich hatte mich schon so auf die Party und einen netten Fick gefreut und dann kam sowas! Scheiß Bullen! Peinlicher konnte es nicht werden. Erzürnt schlug ich auf mein Lenkrad ein. Durch den Sheriff wurde ich aufgefordert mit erhobenen Händen aus dem Wagen zu steigen. Anschließend wurde ich von ihm auf die Motorhaube geknallt, in Handschellen gezwängt und ins Polizeiauto gezerrt. 

Es war nicht meine erste Fahrt damit. Vehement ignorierte ich die Blicke der neuen Freundin meiner Cousine. War nicht ihr Name Sophie? Egal! Sie starrte mich jedenfalls vom Beifahrersitz aus an.

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt