Teil 45

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Jessica

Ich wusste nicht, was mich in dieser Nacht geritten hatte, dass ich in Nathans Armen lag. Denn so bekümmert hat mich die Situation meiner Eltern auch wieder nicht.

Während ich so entspannt in seinen Armen lag, konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich war eindeutig viel zu dumm. Durch seine Nähe wurden in mir Kurzschlussreaktionen ausgelöst, die ich im Nachhinein mehrmals bereute.

„Bekomme ich eine Kippe von dir?", fragte ich Nathan. Ja, ich wollte Nikotin, obwohl ich es hasste, wenn Nathan in meiner Gegenwart rauchte! Crossshield sah mich erstmal erstaunt an. Er hatte mich noch nie rauchen gesehen. So oft hatte ich schließlich auch noch nicht geraucht. Nur wenn ich einen schlechten Tag hatte oder Lars mir eine Zigarette angeboten hatte.

Nach weiteren Sekunden in denen er mich schweigen musterte, schob er mich sachte von sich und fischte eine Packung Zigaretten aus der Hosentasche. Ohne Kommentar überreichte Nathan mir daraus eine und zündete sie mit seinem Feuerzeug an. Danach steckte er sich ebenfalls eine qualmende Zigarette in den Mund.

Genüsslich zog ich an meiner Zigarette. Dar Nikotin begann meinen Körper zu entspannen. Ohne Zweifel war der Tag für mich gelaufen. Tiefer konnte ich nicht mehr sinken. Ich saß rauchend neben dem Drogen vertickenden Bad Boy der Schule, welcher ständig seine Bettgeschichten wechselte und erzählte ihm von meinem Kummer. Doch es war mir egal. Es war mir scheißegal.

Schließlich ging ich nicht für immer auf die High School und wollte meinen Nachkommen später Geschichten aus meinen verkorksten Leben erzählen.

Als Nathan und ich die Zigarette aufgeraucht hatten, schnippten wir sie weg. Ohne groß darüber nach zu denken, zog ich ihn zurück ins Haus zum Tanzen. Die Party hatte man genießen müssen, bis sie von Aidens Familie zerstört wurde. Aiden Jackson und Nathan hatten nicht umsonst einen so schlechten Ruf. Sie organisierten nach den Brown Brüdern die besten Partys im Jahr. Wobei Nathan das schon öfters gezeigt hatte.

Schwungvoll bewegte ich meinen Arsch an Nathans Vorderseite. Innerlich grinsend wusste ich, dass ihn das nicht ganz kalt ließ.

Wir hatten um die zwei Stunden weiter gefeiert, bis ein genervter Aiden Jackson gefolgt von seiner Mum, seiner Tante und seinem Onkel, zur Tür hereinspazierte. Nathan löste sich augenblicklich von mir und starrte zu seinem besten Kumpel hinüber. Während Aiden Onkel die Musik ausmachte und uns mit der Polizei drohte, machte Nathan einen Schritt auf seinen Kumpel zu, bevor er sich wieder an mich erinnerte. Doch da war ich bereits verschwunden.

Der Abend war vorbei. Ich hatte meinen größten Traum gelebt, vor dem ich mich doch gefürchtet hatte. Und obwohl ich wusste, dass es schlimme Folgen haben würde, habe ich ihn dennoch genossen. Erstmal musste ich mir wieder im klarem über mich werden, bevor ich Nathan am Montag wiedersah. Denn wenn ich eine Beziehung wollte, dann keine, die nur von heute auf morgen hielt. Ich wollte etwas Ernstes und Festes. Wie schon gesagt, die High School dauerte nicht ewig.

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt