Teil 83

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Nathan

Ich konnte nicht verstehen was los war, aber irgendetwas war in meinem Haus im Gange. Da ich wieder Single war, hatte ich mir ein paar Schnecken für die Nacht besorgt. Diese schliefen noch tief und fest, aber ich konnte ganz klar und deutlich das Schlagen von Türen und das Stampfen von Füßen wahrnehmen.

Schon wurde die Tür zu meinem Schlafzimmer aufgerissen. Ich blinzelte verschlafen. Mein bester Kumpel stand dort. Breitbeinig hatte Aiden Jackson sich in meiner Tür breitgemacht.

„Was zum Teufel hast du angestellt?", knurrte er. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und sein Kiefer war, wir sein ganzer Körper, zum Zerreißen angespannt. „Musst du so laut sein?", kam es von einer Blondine. „Verpisst euch verdammt nochmal!", schrie Aiden sie an. Die Mädchen machten, dass sie davonkamen. Ehe ich mich versah, hatte mein Kumpel mich am Kragen gepackt und gegen die nächst beste Wand gedrückt.

„Wow! Chill deine Base alter! Ich weiß gar nicht was du von mir willst!", hob ich beschwichtigend die Arme. „Hast du einen Schlag?! Kaum bin ich zwei Tage weg, erfahre ich nach einer Ohrfeige von meiner Cousine, dass du und ich wieder Single sind, also sag mir nicht, dass ich chillen soll!", fuchsteufelswild starrte er mich an. Der Griff um meinen Hals nahm nur noch mehr zu. „Was flippst du deswegen so aus? Jetzt kannst du wenigstens wieder dein Leben genießen!" konterte ich. „Nathan! Was hast du gesagt?", schrie Aiden so laut, dass mir seine Spucke direkt ins Gesicht spritzte. „Okay, okay ich mache es ja schon!", lenkt ich ein, „Sofia ist am Freitag zu mir gekommen und war mega aufgebracht, weil sie nicht wusste wo du warst und ich es ihr nicht sagen wollte. Ich habe sie dann angeschrieben und gesagt sie soll sich verbessern und Jessica sagen, dass das zwischen uns sowieso nie etwas Ernstes war und ich nichts mehr von ihr will."

Nach diesen Worten ließ er von mir ab, so dass ich mit dem Arsch auf dem Boden fiel. Zerstreut ging Aiden durch mein Zimmer und fuhr durch sein Haar. „Und was hat das mit Sofia zu tun?", fragte mein Kumpel verzweifelt. „Keine Ahnung! Hast du mit ihr telefoniert?", hob ich unwissend die Schultern. Mein Bro begann fieberhaft zu überlegen. Zwei, Drei Sekunden später schien er sich an etwas zu erinnern: „Scheiße! Verdammt! Wie dumm bin ich nur?!"Verwirrt blickte ich zu ihm. „Ich muss los und das klären und du fährst in der Zwischenzeit zu Jessica. Du kannst nicht leugnen, dass du seit Ewigkeiten in sie verknallt bist! Schließlich schwärmst du von ihr seit wir uns kennen! Stell das zwischen euch wieder klar! Wir sehen uns!" Mit diesen Worten sprintete er aus meinem Zimmer und ließ einen nun völlig verwirrten Nathan Crossshield zurück.

Nicht lange saß ich am Boden und starrte die Wand an, da erschien meine verdammte Mutter im Türrahmen. „Tu gefälligst was dein Freund gesagt hat! Los, hol dir dein Mädchen zurück!", wies sie mich an, „Du bekommst keine Bessere, als sie und Jessica ist schon viel zu gut für dich!" Mit diesen Worten sprang ich auf und stimmte Treppe runter. Ehe ich mich versah, riss ich die Wagentür zu meinem Lamborghini auf und brauste mit quietschenden Reifen vom Grundstück.

Doch bevor ich einfach so vor der Haustür meiner geliebten Jessica Parker auftauchte, brauchte ich noch etwas typisch Romantisches, sodass sie nichts anderes tun konnte, als mich zurück zu nehmen, schließlich musste ich zum unwiderstehlichen Chamer mutieren.

Deswegen brauste ich mit Vollgas durch unser kleines, stinklangweiliges Städtchen, in welchem es nur sehr wenige Läden gab. Mein unverkennbarer Lamborghini kam quietschend vor dem Miniaturladen einer Ms. Bennet zum Stehen. Alle Blicke der Straße wendeten sich mir zu. Tja, als Crossshield war man halt bekannt. Umgehend verließ ich meinen Wagen und spazierte auf den Laden zu. Eine kleine Klingel über der Tür verkündete mein Erscheinen. Sogleich stürzte die Ladeninhaberin hinter der Theke hervor und fragte mich, was ich haben wollte. Obwohl sie bestimmt fünfzig Jahre älter war als ich, schüchterte sie mein Nachname ein. Langsam blickte ich mich in dem Raum um, der über und über mit Blumen aller Art bestückt war. „Ich brauche einen Strauß für meine Freundin und zwar jetzt sofort! Lassen sie sich etwas einfallen!", erklärte ich. Nickend verschwand die alte Bennet wieder, nur um mit einem großen, pinken Blumenstrauß zurückzukommen. „Diesen hier habe ich gerade erst fertig gestellt!", reichte sie ihn mir. Prüfend blickte ich ihn an. Schließlich nickte ich und drückte ihr Geld in die Hand. Anschließend flitzte ich zurück zu meinem Flitzer und raste der Liebe meines Lebens entgegen.

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt