Teil 47

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Nathan

Tief im schlaf versunken, lag ich in meinem Bett. Einen Arm hatte ich gebieterisch um die Taille einer Mitschülerin geschlungen. Gestern Nacht war es mal wieder etwas länger geworden, weswegen ich nun gar keinen Bock auf Schule hatte. Die war sowieso für den Arsch.

Pünktlich wie an jedem Schultag, klingelte mein Wecker um halb sieben in der Früh. Stöhnend schlug ich mit geschlossenen Augen auf ihn ein. Neben mir erwachte meine Bettgeschichte unverzüglich. Sie löste sich umständlich aus meinem Griff, stolperte aus dem Bett, zog sich an und verschwand ohne ein Wort aus meinem Zimmer.

Es dauerte keine fünf Minuten, da rief Clara, ich solle gefälligst aufstehen. Gott, wie mich das aufrege. Jeden Tag das Gleiche. Quälend langsam schlurfte ich ins Bad, um mich auf eine weiter kack Schultag vorzubereiten.

In der sterilen Hightech-Küche angekommen, servierte mir das Hausmädchen sofort einen Teller voll Pancakes und Ahornsirup. Mir lief das Wasser im Mund zusammen, so lecker sah es aus. Während ich mich auf mein „gesundes" Frühstück stürzte, hatte Clara mir etwas zu berichten: „Mr. Jackson hat gestern angerufen. Er hat mir die Termine für die nächsten Tests genannt!"

Verwirrt hielt ich im Essen inne. Was hatte Aiden getan?! Sie musste sich verhört habe. Der Aiden Jackson, den ich kannte, scherrte sich einen Dreck um andere. Selbst seinem besten Freund würde er keine Termine für Tests geben! „Und wann sind sie?", sah ich sie fragend an. „Am Freitag Mathe und nächste Woche amerikanische Literatur.", las sie von ihrem Notizzettel ab, „Außerdem ist diesen Mittwoch Coupleday und in zwei Wochen ist der Winterball."

Das war der Beweis! Aiden interessierte sich nicht für solche unwichtigen Termine. Doch schon im nächsten Moment verblasste meine Freude und ich legte stöhnend den Kopf in den Nacken. Ich hasste den Coupleday. Das lag nicht daran, dass ich keine Freundin hatte. Nein, die besorgte ich mir jedes Jahr extra für diesen Tag. Es lag eher daran, dass das ganze Schulgebäude mit Kitsch überhäuft wurde. Jackson fehlte an diesem Tag grundsätzlich immer.

„Bist du sicher, dass es Aiden war?", hakte ich nach. „Ich bin mir sicher, dass es nicht Mr. Jackson war, da es eine weibliche Stimme war!", erklärte sie. Überrascht ließ ich abermals von meinem Essen ab. Interessant! Offenbar hatte ich eine Verehrerin, die es gut mit mir meinte. Wer das wohl war?

Nach dem Frühstück schnappte ich mir meinen leichten Rucksack und raste in meinem Auto Richtung Schule. Auf dem Parkplatz driftete ich in eine Lücke in der ersten Reihe. Beim Aussteigen starrte mich gefühlt wieder die ganze Schule an. Die konnten einfach nicht genug von mir bekommen! Während ich den Haupteingang ansteuerte, bemerkte ich meine geliebte Jessica Parker nicht weit von mir. Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, sie zu nerven.

Ich legte meinen linken Arm um ihren Rücken und blickte von rechts auf sie runter. Das Gespräch ihrer Clique verstummte promt. „Na Babe, hast du bei mir wegen dem Coupleday angerufen?", säuselte ich ihr ins Ohr, „Du weißt doch, dass du nur fragen brauchst, ob ich mit dir gehe!" „Musst du das vor all meinen Freundinnen rausposaunen?!", zischte sie mich an. „Also stimmt es!", fing ich an zu grinsen. Ich gab ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und ging wieder. Kurz drehte ich mich noch um und schrie der verdutzten Jess zu: „Jessica Parker, danke, dass du mein Coupleday-Date bist!" Nun war es offiziell, da es die ganze Schule gehört hatte. Besser konnte der Tag nicht laufen.

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt