Sofia
Ich bekam den Anruf von Jessica, nach dem ich zu Hause angekommen war. Hunter hatte mich zusammen mit seiner Freundin nach Hause gefahren, da wir davor die Blumen in die Kirche gebracht hatten. Der Pastor hatte sich sehr gefreut. Das erste Mal seit Monaten sah ich wieder eine Kirche von innen. Doch es hatte sich nichts an meiner Einstellung geändert. Doch der Pastor hatte mich zu der Messe am Sonntag eingeladen, nur wiederstrebend hatte ich mein Kommen bestätigt. Gott war mir fern, genauso wie Aiden Jackson, welcher laut Jessica anstatt in die Schule zu fahren, lieber nach Houston gefahren war.
Der Bad Boy machte seiner Bezeichnung alle Ehre. Kein Wunder, dass seine Mutter kurz vorm durchdrehen war. Christin vermisste ihren alten Sohn so sehr, sodass sie vergaß, dass Aiden offenbar nicht mehr der war, den sie nach Blackheil gebracht hatte. Mit ihren „Mitteln" Aiden sich wieder näher zu bringen, schob sie ihn nur weiter von sich fort. Niemals würde ich Aidens Schmerz nachempfinden können. Doch eins war sicher, er litt unersättlich. All seine Trauer hatte ihn vor zwei Jahren zu dem Jungen gemacht, der er heute war und niemals würde er wieder der alte sein. Niemals!
Noch geschockter wurde ich, als ich von Jessicas Kuss mit Nathan erfuhr. Abzusehen war es ja, doch ich dachte, sie würde ihm wiederstehen. Er war ein Bad Boy genau wie Aiden, nur aus anderen Gründen. Aiden trauerte und Nathan war einsam. Mit seinen Alkoholexzessen versuchte er alles Geld seiner Eltern rauszuschmeißen, nur um irgendeine Reaktion von ihnen zu bekommen. Doch all seine Hilfeschreie wurden nicht gehört. So kam es, dass er einen Mitstreiter in Aiden Jackson fand. Die Beiden hielten sich gegenseitig aufrecht, auch wenn das keiner von ihnen bemerkte. Jessica war seit meiner Ankunft hier in Blackheil meine beste Freundin. Doch täglich zweifelte ich daran, ob sie wirklich so unschuldig war, wie sie immer gab.
Manche Leute vergaßen nie etwas. Ich hatte in den Wochen, in denen ich hier war, erfahren, dass Jessica hin und wieder mit verschiedenen Typen schlief und Lars den Rocker, als Exfreund hatte. Doch über all dies konnte man getrost hinwegblicken, wäre da nicht ihr gelegentliches Rauchen und ihr flirten mit Julian gewesen. Klar, sie redete allen - besonders sich selbst – ein, dass sie nichts von ihm wollte. Doch von Hunter wusste ich, dass die Beiden letzten Sommer etwas miteinander hatten. Und nun kam Nathan an die Reihe. Ich wollte nicht urteilen, aber Jessica warnte mich immer vor den Bad Boys und selbst war sie einem von ihnen verfallen. Ich hoffte, dass sie nicht tiefer sank. Ob sie nämlich dann jemand auffing, wusste ich nicht. Wir kannten uns noch nicht so lange.
Jessica und Nathan kamen beide am folgenden Freitag, ich hoffte, sie würden sie sich nicht die ganze Zeit küssen. Lily hatte angeboten mich am Freitag mitzunehmen. Natürlich hatte ich zugesagt. Doch am meisten grauste mir vor den Waffen. Noch nie in meinem Leben hatte ich eine Pistole in der Hand, aber hier im Ort war es offenbar ganz normal, dass Jugendliche damit hantierten. Mal sehen, ob ich eine Kugel abfeuern konnte. Mein Vater hatte sich sogar gefreut, als ich ihm von dieser beliebten Freizeitaktivität erzählt hatte.
Nach dem langen Telefonat mit Jessica, fiel mir der Winterball in zwei Wochen ein. Für gewöhnlich gingen die meisten mit ihrer Coupleday Begleitung dorthin, doch diese hatte ich ja nicht. Bei dieser Erkenntnis wurde mir wieder bewusst, dass ich erst noch ein richtiges Mitglied dieser Gemeinschaft werden musste. Leider konnte ich mich noch nicht so gut integrieren wie meine Eltern, die sich fleißig mit neuen Bekannten trafen. Ja, auch wenn ich mit den Leuten in meiner alten Stadt abgeschlossen hatte, vermisste ich doch meine Heimat. Immerhin hatte ich heute dem Schulkommite geholfen, alle Blumen zu verteilen.
Verzaubert betrachtete ich den Blumenstrauß vor meinen Augen. Immer wieder las ich die wenigen Zeilen. Den ganzen Tag rätselte ich schon, wer der heimliche Absender war. Erfahren tat ich dies aber erst später...
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No way Badboy!
RomanceEine Geschichte von Goodgirls und Badboys. Er war der Badboy schlechthin. Rauchte, fuhr illegale Straßenrennen und fickte jedes Mädchen, das nicht auf drei in den Bäumen war. Gemeint war nur Aiden Jackson, der Typ, der keine Schlägerei ausließ. Zus...