Teil 53

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Sofia

Es war das erste Mal, dass ich einen Coupleday miterlebte. An meiner alten Schule gab es keinen. Nur blöd, dass ich keine Begleitung hatte und selbst Lily mit Sam ging. Ich schob es darauf, dass ich hier noch nicht viele Leute kannte.

Da Lily von Sam angeholt wurde, fuhr ich mit dem überfüllten Bus, nur das dieser praktisch leerer war als sonst. Während der Busfahrt hörte ich klassische Musik und tanzte in Gedanken dazu. Erst als der Bus eine Vollbremsung machte, bemerkte ich, dass wir schon an der High-School waren. Schnell stieg ich aus und marschierte den Weg zum Hauptgebäude entlang.

Viele Paare standen eng umschlungen über das gesamte Gelände verteilt. Irgendwie fühlte ich mich in diesem Moment einsam. Schnell schloss ich mein Schließfach auf und holte meine Sachen für die erste Stunde heraus. Als ich die Schließfachtür wieder schloss. Sah ich neben mir einen Jungen. Schlecht sah er ja nicht aus, nur wusste ich bereits, dass er eine Freundin hatte. Seinen Namen wusste ich leider nicht. „Hey, ich bin Hunter und du bist Sofia, von der alle reden.", streckte Hunter mir seine Hand entgegen, „Da du noch nicht sehr lange hier bist und keine Begleitung für den Coupleday hast, habe ich mir gedacht, ich entführe dich einfach und nehme dich mit zu der Blumenverteilung!" „Sorry, aber ich habe Unterricht!", lehnte ich entschuldigend ab. „Die Schulgemeinschaft geht heute vor, du hast heute keinen Unterricht!", erklärte er mir und zog mich auch schon mit sich.

Ich konnte gar nicht so schnell schauen, da war ich auch schon in einem Raum voller wohlduftender Blumen. Rosen in allen Farben. Die eine prachtvoller als die andere. Fasziniert ließ ich meinen Kopf kreisen. „Wow!", brachte ich nur zu Stande. „Das war auch meine Reaktion.", lachte Sara, welche hinter einem Strauß Blumen hervorkam. Sara war bei meinem ersten Treffen mit Max bei den Hippies gesessen. Doch sie sah auch sehr fröhlich aus. „Sofia hilft uns heute mit der Blumenverteilung!", erklärte Hunter ihr. Hinter uns kam gerade Chelsey zur Tür herein. Chelsey war die Winterballbegleitung von Aiden. „Wie immer ist Mr. Jackson not in the house!", jubelte sie unerfreut. Das Hippiemädchen stöhnte: „Toll! Was machen wir jetzt mit seinen Blumen? Manche Tussis können es einfach nicht lassen ihm welche zu schicken."

Während die Mitglieder darüber debattieren und abstimmten was sie mit den Blumen des Bad Boys machen sollten, las ich die unzähligen Liebesbotschaften, welche auf einem Kärtchen standen und an den Blumen angebracht waren. Schließlich kamen die Anwesenden darüber ein, dass sie die Blumen der Kirche schenken würden, um diese am Sonntagsgottesdienst zu schmücken.

„Wenn du deine suchst, die sind dort trüben.", flüsterte Sara mir plötzlich ins Ohr. Erschrocken blickte ich auf. Dann wurde ich rot. Erstaunt blickte ich den Blumenstrauß und die vier Rosen an. Die Rosen waren von Jessica, Lily, Sean und Julian. Auch ich hatte Lily und Jessica Rosen geschickt. Nur auf dem Blumenstrauß stand kein Absender, nur ein Spruch:

Öffne deine Augen und schließ mich ein, denn ich möchte immer bei dir sein. Du bist meine Sehnsucht bei Tag und Nacht, hab die ganze Zeit an dich gedacht.

Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: „Wer hat das geschrieben?" „Das rätseln wir alle seit heute Morgen!", seufzte Sara verträumt. Offenbar wusste niemand wer der Absender war. Das änderte sich auch im Laufe des Tages nicht. Wir gingen in alle Klassenzimmer, verteilten die Blumen und Sträuße.

In der Mittagspause zeigte ich stolz meinen Freundinnen meinen Blumenstrauß. Die starrten mich bloß verblüfft an. Keiner von ihnen hatte einen Strauß bekommen. Die wurden normalerweise an die feste Freundin verschenkt. Dafür hatten sie beide viele Rosen. Sean kam kurz vorbei und ich bedankte mich schnell für seine Rose. Er setzte sich sogleich an unseren Tisch und begutachtete skeptisch meinen Blumenstrauß: „Von wem ist der?" „Von Sofias heimlichen Verehrer!", antwortete Jessica geheimnisvoll. Neben Jessica saß Nathan Crossshield. Es war das erste Mal, dass ich ihn in der Cafeteria sitzen sah. Die Beiden saßen so weit es eben ging auseinander. Doch ihre Blicke, die sie sah sich ständig zuwarfen, sagten mehr als tausend Worte. Außerdem erkundigte Nathan sich gerade über die Nachhilfe von Jessica. „Nathan, meine Mum hat dich in der Früh schon fast mit ihren Blicken gekillt und da willst du nach der Schule noch einmal vorbeikommen?", gab Jessica zurück. „Ich verzaubere sie einfach mit meinem Scharm, dann klappt das schon!", antwortete Nathan. „Okay, aber wehe du kritisierst das Essen meiner Mutter!", warnte sie ihn.

„Am Freitag ist wieder schießen bei den Warrens angesagt. Wer kommt?", wollte Sean von uns wissen. „Ich komme!", verkündete Sam sofort. „Wurdest du von irgendwem eingeladen?", hakte Sean nach. „Ja, von Lily und außerdem kommen alle.", sagte die Begleitung von Lily. An diesem Punkt wurde mir bewusst, dass Sam zu den Außenseitern der Schule gehörte und ihn seine Mitschüler deswegen auch nicht mochten.

„Lily ist nur dabei, weil sie Jessicas beste Freundin ist und so auch ganz in Ordnung ist. Aber du gehörst zu den Außenseitern, also vergiss das gefälligst und lass dich nicht mehr an diesem Tisch blicken!", fuhr ihn Sean an. „Sean!", entfuhr es mir und Lily gleichzeitig. Sam stand steig auf und verließ die Mensa schnell. Lily eilte ihm hinterher. Ich starrte Sean als einzige ungläubig an. Alle anderen taten so als wäre nichts gewesen. Unglaublich!

No way Badboy!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt