Jessica
Nach den Hausaufgaben war ich gleich zu Julian geflüchtet. Meine kleine Schwester flippte schon wieder wegen etwas aus und hatte keine Ahnung warum. Jedenfalls empfing Julian mich mit offenen Armen. Es dauerte nicht lange, bis wir die Speisekammer ausgeraubt hatten und uns darüber in der Küche hermachten.
Während Julian sich über den fetten Schokoriegel her machte, drehte ich mich vor zu viel guter Laune auf dem Barhocker. „Läuft da eigentlich etwas zwischen dir und Crossshield?", erkundigte Julian sich mit vollem Mund. Erstaunt hielt ich mitten in der Drehung inne. Das er sich für so etwas interessierte! „Nein, warum?", sah ich ihm in die Augen. „Naja, du und er saht ziemlich vertraut auf der Party von Jackson aus!", erklärte er. Ich fing wie eine Verrückte an zu lachen.
Dann hörte ich plötzlich zu lachen auf, da mir die Bedeutung seiner Worte bewusstwurden. Das Problem war nicht nur, dass ich ihn am Freitag auf der Party nicht gesehen hatte, sondern darin wie Nathan und ich auf andere gewirkt haben. Scheiße, jetzt dachten bestimmt alle, dass ich mit Nathan geschlafen hatte!
Doch da war noch etwas anderes, was mich grinsen ließ: „Kann es sein, dass du eifersüchtig bist?" Hustend vertickte Julian sich an seinem Riegel. Mit hochrotem Kopf sah er mich an: „Niemals!" „Nein!", schnaubte ich ironisch. „Nein ehrlich, ich würde nie etwas mit dir anfangen, da ich zu sehr aufs ficken fokussiert bin.", gab er zu. Nach seiner Aussage tat ich so, als hätte ich sie nicht gehört. Schließlich wollte ich es mir nicht mit einem langjährigen Freund verscherzen.
Stattdessen fragte ich nach seinem Bruder: „Und wie geht es deinem Bruder auf dem College?" Julian sah mich mit seinem Ist-das-dein-ernst-Blick an: „Nur weil ich nichts von dir will, fragst du gleich nach meinem Bruder. Also wirklich!" Tadelnd schüttelte er seinen Kopf und wendete sich wieder dem Essen zu. Nach einer Stille, die nur von schmatzen erfüllt wurde, lud Julian mich zum Schießen in den Bergen ein. Die Jugend der ganzen Stadt würde da sein, da es sonst keine wirkliche andere Beschäftigung im Ort gab. Nach ein paar Schießübungen folgte jedes Mal das obligatorische Barbecue am Lagerfeuer.
Nach dem wir einen deutlichen Haufen Süßigkeiten verschlungen hatten, pflanzten wir uns auf sein Bett in seinem Zimmer und schauten Netflix. Mitten in einer spannenden Scene fing Julian plötzlich an zu zappeln. Genervt sah ich zu ihm: „Alles Okay?" Julian stöhnte auf. Peinlich berührt streckte er seinen Kopf in ein Kissen. Dann brabbelte er etwas Unverständliches. „Was?!", zupfte ich an seinem T-Shirt. In dieser Situation war mir äußerst komisch zumute. So war er mir gegenüber noch nie. „Julian!", schrie ich ihn genervt an, „Was verdammt noch mal ist los?" Langsam richtete sich der Playboy wieder auf. Abwartend blickte ich ihm direkt in die Augen. Sie waren glasig.
„Weißt du, ich habe seit zwei Tagen nicht mehr gefickt und Drogen habe ich auch keine mehr.", erklärte mir einer meiner besten Freunde. Entsetzt starrte ich Julian an. Zu keinem Wort war ich imstande. Dann packte mich die Angst. Was war, wenn er ausflippte? Doch viel wichtiger war, seit wann er sie nahm und abhängig war. Ich war mehr als enttäuscht von ihm. Tief atmete ich ein und aus. Danach stand ich wortlos vom Bett auf und blickte ihn noch einmal forschend an. Anschließend verließ ich überrumpelt das Haus.
Julian folgte mir. Auf dem Bordstein stand ich bereits, als er mir zuschrie, was los sei. Entgeistert hielt ich in der Bewegung inne. Laut schrie ich: „Halte dich bloß von mir fern! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!" Danach rannte ich davon. Mir war es egal, ob mir alle von ihren Gärten aus entgeistert nachstarrten. Ich war in dieser Situation viel zu überfordert gewesen, als das ich anders regieren hätte können. Mir waren die Sicherungen durchgebrannt.
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No way Badboy!
RomanceEine Geschichte von Goodgirls und Badboys. Er war der Badboy schlechthin. Rauchte, fuhr illegale Straßenrennen und fickte jedes Mädchen, das nicht auf drei in den Bäumen war. Gemeint war nur Aiden Jackson, der Typ, der keine Schlägerei ausließ. Zus...