Kapitel 27 Teil 1 Sehr Kurz

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Durch ein leises Räuspern wurde der junge Mann aus seinem Schlaf gerissen. Und da er wusste, dass es sich nicht um seine Freundin handelte, welche noch in seinen Armen lag und seelenruhig schlief, aktivierte er seine scharfen Sinne.  Er ging in den Beschützer-Modus über und umschlag Astrid, während er seinen Augen öffnete und seinen Kopf näher an ihren lehnte. Er sah sich um und da stand er. Ein stämmiger Mann mit rotem, langem, zu Zöpfen geflochtenem Bart und stechen grünen Augen. Es war sein Vater. Hicks rümpfte die Nase, während er all seine angespannten Muskeln auflockerte. Der Braunhaarige hatte mit einem Fremden gerechnet, der ihnen etwas tun wollte, aber nicht mit seinem Vater.
Dem Mann, der nicht dazu bereit war, sich gegen sein Dorf zu stellen und dafür seinen eigenen Sohn für ein Verbrechen verurteilte, welches er nie begangen hatte. Immerhin hatte Haudrauf Grobian erlaubt, ihm zu helfen, in den Wäldern zurecht zu kommen. Damals ging der heute Zwanzigjährige durch eine schwere emotionale Phase, mit denen er bis vor einigen Wochen noch zu kämpfen hatte. Aber dank der schlafenden Schönheit in seinen Armen, hatte er es überstanden. Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen, daher war es noch relativ dunkel. Hicks wunderte daher, dass er hier war. Sein Vater.
In den fünf Jahren hatte er sich nie für ihn interessieren und nun tauchte er hier auf und sah ihn irritiert an. In Hicks sammelten sich alte Gefühle wieder. Er fühlte sich wütend und verletzt. Der Grund dafür war klar. Den Verrat, den er begangen hatte, als er Hicks aus dem Dorf verbannt hatte, konnte der junge Mann ihm nicht verzeihen. Haudrauf selbst bereute diese Tat zutiefst. Er wusste, wie sich sein Sohn dabei gefühlt haben musste - und wie er sich jetzt fühlte.

»Was willst du hier, Vater?«
Hicks' Stimme zitterte leicht, wirkte sonst aber emotionslos. Haudrauf sah auf den Boden. Das Stammesoberhaupt hatte sich das Wiedersehen mit seinem Sohn anders vorgestellt, aber was hatte er denn anderes erwartet?
So tun, als wäre nie etwas gewesen, konnte er nicht. Von seinem Sohn zu verlangen, ihm mehr Gastfreundschaft entgegen zu bringen, wäre schamlos. Der ältere Mann richtete den Blick erneut auf seinen Sohn und dessen Freundin. Einerseits war er stolz auf ihn. Er hatte eine Frau gefunden. Dass die beiden sich mochten, wusste Haudrauf schon damals. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie zusammen gekommen wären. So hatte er es sich vor 7 Jahren schon vorgestellt. Andererseits hatte er schreckliche Angst davor, dass sein Sohn bereits intim geworden war. Hicks und Astrid waren unverheiratet. Damit würde es ein Verstoß gegen die Regeln geben. Und da beide nackt waren, konnte er das leider nicht mehr ausschließen.
Sicher war er sich allerdings, dass er keine Mutanten-Enkel wollte. Hicks' tierische Hälfte würde auf die Babys übergehen. Sie würden so sein sein wie er - und das war eines der Dinge, die er nicht wollte.
Würde es soweit kommen, wüsste er nicht, was er machen würde.

»I-ich hatte Gothi vorgeschlagen, ihr den Besuch bei euch abzunehmen und selbst nach euch zu sehen. I-ihr habt doch nicht etwa...Du weißt schon«, stammelte er vor sich hin und musterte seinen Sohn. Er war groß geworden.
»Ich wüsste nicht, was dich das angeht.«, murrte er.

Hicks hob eine Augenbrauen und zog den  verrutschten Stoff, der Astrids nackten Körper bedeckte zurecht, während sich die junge Wikingerin unruhig bewegte.
Hicks beschloss sie zu wecken und rüttelt etwas an ihrer Schulter.

»Liebling aufwachen. Mein Vater ist hier«

Astrid riss ihre Augen auf und sah dem Oberhaupt direkt ins Gesicht. Ihre Wangen zierte ein sanftes Rot. Also noch peinlicher ging es nicht.

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt