Kapitel 48 Part 2

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Gegen Abend verteilte die junge Wikingerin die letzte - noch zu erledigenden Aufgaben an ihren Mann. Schnaufend schnappte er sich seine Tochter, die er sich mit einem seiner alten Hemden an den Oberkörper band und akerte die letzten Punkte auf der Liste ab. Holz sammeln, Wasser vom Fluss holen, ein neues Sumpfklo graben und Pläne für eine Erweiterung des Hauses zeichnen. Den ganzen Tag über hatte seine Frau ihn mit etlichen Aufgaben gequält und das machte sich allmählich bemerkbar.
Er war erschöpft.
Mit zwei bis vier kleinen Aufgaben, hatte er sich ja noch zufrieden gegeben, aber je mehr dazu kamen, desto genervt wurde er. Er konnte aber nicht nein zu ihrem Schmollmund sagen und so tat er, was sie wollte. Hicks wusste nicht mal, warum er das alles unbedingt heute machen musste, aber es machte ihn stutzig. Irgendwas stimmte nicht und er wollte wissen, was es war.
Astrid hatte keine Zeit, um sich um Alva zu kümmern und da er noch nicht so viel Zeit mit ihr gehabt hatte, drückte ihm seine Frau das Baby in die Hand. Also musste er sich neben der Aufgaben auch noch um seine Tochter kümmern, was absolut nicht schlimm war. Er liebte Alva und sie war auch relativ pflegeleicht.
Der 22-Jährige verbrachte etwa eine Stunde damit, kleine Holzstöcke in seinem mit erbrachten Beutel zu sammeln, nachdem er Wasser vom Fluss geholt hatte. Um die Pläne schehrte er sich kein bisschen - die konnte er ein anderes Mal machen.
Ein kleiner Stock nach dem Anderen fand seinen Weg in Hicks' Beutel.
Für die richtigen Bäume bräuchte er erstens: eine Axt und zweitens jemanden, der auf sein Kind acht gab. Alleine dabei zu sein, wenn er einen Baum fällt, empfand er noch zu gefährlich für die Kleine, und das war auch der Hauptgrund, warum er nur die Holzstöcke am Boden aufsammelte.
Gähnend kam er mit dem gesammelten Holz nach Hause und warf den Beutel achtlos in die in die nächstbeste Ecke. Er stapfte mit letzten Kräften in Richtung Babywiege, band Alva, die den ganzen Tag nur gekichert und gebrabbelt hatte, von seinem Oberkörper und legte sie
Astrid hatte dies beobachtet und hob eine Augenbraue.
Innerlich freute sie sich, dass ihr Plan funktionierte, aber sie wusste, dass es nicht richtig war, ihn so zu hetzen, weshalb es ihr auch leid tat. Allerdings hatte sie ihre Gründe dafür. Die junge Wikingerin hatte sich inzwischen um das Abendessen gekümmert und es Hicks bereits auf den Tisch gestellt. Dass er es eiskalt ignorierte, war für sie nur ein gutes Zeichen. Trotzdem wollte sie, dass er wenigstens was aß.
Alva hatte begonnen zu weinen, was Astrids Stichwort dafür war, dass sie Hunger hatte.
Sie ging zu ihr und hob sie hoch, ehe sie das Fläschchen vom Schreibtisch nahm . Einige Frauen aus dem Dorf, die hinter der jungen Familie standen, hatten ihr gesagt, dass sie Alva bereits mit dem Fläschchen füttern könnte. Sie würde Yakmilch mit ihren drei Monaten nun vertragen. So konnten sich ihre Brüste auch ausruhen.
Astrid hatte natürlich schon daran gedacht und vor vier Tagen damit begonnen, sie mit dem Fläschchen zu füttern. Hicks hatte ihr extra eines gebastelt, nachdem sie bemerkt hatten, dass sie sowas nicht besaßen. Er saß stundenlang an diesem Holzfläschchen, mit dem Gummisauger oben drauf und hatte es sogar mit einem pinken Muster verziert.
Die Umgewöhnung war relativ schwer. Alva wollte Anfangs nicht mal daran nuckeln. Hicks und Astrid hatten viereinhalb Stunden gebraucht, um sie zum Essen zu kriegen, aber nachdem der Säugling es akzeptiert hatte, lief alles wie am Schnürchen.
In aller Ruhe führte sie den Saughals in den kleinen Mund des Babys und Alva begann gierig daran zu nuckeln.

,,Möchtest du nicht auch was essen? Ich habe Gemüseeintopf gemacht. "
Astrid hatte ihm gerne was fleischiges gemacht, aber all ihre Vorräte an getrocknete Fleisch waren nach ihrer Rückkehr in ihre Hütte einfach verschwunden. Der Raum war verwüstet und die neue kleine Vorratshütte draußen neben dem Haus war zerstört worden. Über blieb nichts. Astrid selbst war, nachdem sie Hicks mit Alva weg geschickt hatte, im Dorf und hatte das Gemüse ergattert, welches sie hier zu Eintopf verarbeitet hatte. Einige Tiere mussten sich bedient haben, als sie Hicks ' Abwesenheit bemerkt hatten, während sie die paar Tage bei Gothi waren.
Hicks wollte die Vorratshütte zwar wieder aufbauen, hatte es aber noch nicht, somit konnten sie auch kein Fleisch oder andere Lebensmittel, die gefährliche Tiere anzogen, sammeln. Obst und Gemüse wurden sie dir nächsten Wochen auch begleiten, womit sie überhaupt kein Problem hatte, aber Hicks war mehr der Fleisch-Mensch. Draußen ging bereits die Sonne unter. Es war fast soweit.
Nachdem sie Alva gefüttert hätte, köpfte sie ihr wieder vorsichtig auf den Rücken und legte sie nach ihrem Bäuerchen zurück in die Wiege. Nach ihrem Fläschchen schlief Alva immer ein und das kam ihr nur recht.

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt