Kapitel 47 Part 6

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,,Was ist passiert?", murmelte der 22-Jährige und fasste sich an die Schläfe. Sein Kopf pochte und sein Bauch brannte noch leicht, wenn er atmete. An viel konnte er sich nicht erinnern, aber was er mitbekam, war, dass sich alle fürchterliche Sorgen um ihn gemacht haben. Etwas warmes umgab ihn bis zum Kopf. Er griff danach und stellte fest, dass man ihn mit einer Felldecke zugedeckt hatte. Sein Fieber war abgeklungen. Wie lange lag er hier schon bewustlos? Er wusste es nicht, aber der Dunkelheit im Raum nach zu urteilen, musste es sich um einige Stunden gehandelt haben. Odin sei Dank konnte er im Dunkeln sehen. Sogar mit Farbe.
Sein Blick galt zunächst noch den massiven Holzbalken an der Decke, aber dann drehte er seinen Kopf nach links.
Die quietschenden Geräusche eines Babys hatten seine Aufmerksamkeit erweckt. Ein mildes Lächeln zierte seine Lippen und er setzte sich auf. ,,Hey, meine Süße", flüsterte er und seine Tochter verstummte und drehte ihren Kopf in seine Richtung. Er wusste, sie konnte ihn noch nicht sehen, aber es machte ihn irgendwie richtig glücklich, dass sie ihn ansah. Alva lag auf dem Bett zwei Meter von ihm entfernt und trug ein kleines braunes Kleid.
Astrid lag dicht neben ihr und hatte die Hand auf den Bauch des Babys gelegt, während sie seelenruhig schlief.
Sie schien etwas zu frieren, was ihn absolut nicht wunderte. Die Nächte auf Berk waren auch im Sommer teils sehr kalt und außerdem war ihre Felldecke zu Boden gefallen. Er hätte damit gerechnet, dass sie nackt war, aber dem war nicht so. Ein grünes, wadenlanges Kleid trug sie an ihren Körper und es passte zu ihr.
Alva's kleine Finger umklammert eine Haarsträhnen ihrer Mutter, woraufhin er hastig aufstand und zu ihnen ging. ,,Nein, nein, kleine Maus. Deine Mummy lassen wir schön schlafen", sagte er so leise es ihm möglich war und lächelte. Alva hatte den Blick nicht von ihm genommen und begann, mit einem honigsüsen Grinsen, zu strampeln. Hicks Herz machte einen Satz, woraufhin er sich an die Brust fasste. Warum war sie nur so süß, konnte ihm das wer sagen?
Er fasste es nicht. Das hier war sein Kind und sie grinste ihn an, wie ein verdammter Engel. Als wüsste sie genau, dass er ihr nicht wiederstehen konnte.
Vorsicht löste er die kleinen Finger von der Haarsträhne. Sie umfasste neugierig seinen Daumen.

,,Jetzt ist Daddy-Zeit, mein Goldstück"

Vorsichtig ergriff er die Hand seiner schlafenden Frau und schob sie vom Bauch der Kleinen, bevor er sich bückte und die Felldecke mit der freien Hand aufhob. Die Schmerzen waren noch da, aber für ihn waren sie erträglich. Er hielt inne, als er wieder hoch kam und schnaufte leise.
Hicks legte Astrid behutsam die Decke um und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, als sie für einen Moment unruhig wurde.
Alva fing an zu quängeln. Ihr Vater war ihr anscheinend zu langsam.
Hicks schüttelte seinen Kopf, schob seine rechte Hand unter ihren Rücken, an dem er zu ihrem Hinterkopf hochfuhr und fuhr mit der linken unter ihre Oberschenkel. Er fand es unangenehm, sie am Po zu berühren, wobei das bei Babies nichts schlimmes war, solange man keine pädophilen Absichten hegte oder ein total Fremder war. Hicks war zwar ihr Vater, aber er würde sich vermutlich erst bei der ersten Windel, die er wechselte, mit diesem unangenehmen Dingen auseinandersetzen. Danach war es ihm dann egal, wie er sie hochnahm, denn dann hatte er schon alles gesehen und wenn er Pech hatte, auch alles gerochen. Seine Nase tat ihm jetzt schon leid.
,,Schttt, schon gut. Ich bin ja da", nuschelte er und hob sie hoch. Er platzierte sie so, dass sie ihren Kopf an seinem Herz hatte und ihre Hände, zu Fäusten geballt, an seiner Brust, beziehungsweise, bei der linken Hand auf seinem Oberarm lagen. Der Säugling beruhigte sich sofort und lauschte dem Herzschlag ihres Vaters.
Hicks legte sich mit seiner Tochter auf der Brust in sein Bett zurück und deckte sie und sich mit der Felldecke zu. We hatte eine Hand unter seinen Kopf geschoben und die zweite lag auf dem Rücken seiner sieben Wochen alten Tochter. Er war erleichtert, dass es im Winter immer Felldecken, statt die dünnen normalen Stoffdecken, sonst wurden sie sich Nachts auch den Arsch abfrieren.
Hicks sah seine kleine Maus an. Sie lag auf dem Bauch und befand sich, wie bereits erwähnt, auf seiner Brust. Ihr Kopf war leicht zu ihm hoch gedreht, weshalb er ihr niedliches Gesicht sehen konnte. Sie war eingeschlafen, worüber er sehr verwundert war, denn er hatte sich ja eben erst mit ihr hingelegt.
Mild lächelnd hauchte er ihr einen Kuss auf die Stirn.
,,Warum bist du so verdammt süß, hm?", murmelte er und sie gähnte herzhaft.
Ihm wurde richtig warm ums Herz.

,,Ist die Schuld deiner Mutter", nuschelte er und hauchte ihr weiter Küsse auf den Kopf.
Alva grinste im Schlaf. Odin, wie er dieses Baby vergötterte!
Schon als er sie zum ersten Mal in der Zelle gesehen hatte, keimte ihn ihm die Liebe eines Vaters auf und soviel hatte sich nicht geändert. Er liebte seine Tochter und seine Frau über alles und er konnte es nicht erwarten, seinen kleinen Engel aufwachsen zu sehen.
Ein Heiratsantrag war das nächste Ziel, denn damit hatte er viel zu lange gewartet.
Wie hatte er ihr auch einen machen können, wenn andauernd irgendwas dazwischen kam?
Dieses Mal, war es soweit. Länger würde er es nicht hinauszögern. Sobald es Astrid körperlich besser ging und auch er sich von seinen Verletzungen erholt hatte, würde er es tun.
Und wer weiß, vielleicht wollte Astrid ja noch ein weiteres Kind.
Aber erst, wenn Alva etwas älter war. Dann konnte sie die Vergewaltigungen verarbeiten. Er für seinen Teil, würde sich ihr in sexueller Hinsicht nicht annähern, wenn sie es nicht zu tausend Prozent wollte. Hicks wollte auf keinen Fall, dass sie sich, wie bei diesen Schweinen, genötigt fühlte. Der Braunhaarige hatte so oder so nicht vor nach den schlimmen Ereignissen, irgendwas dergleichen in Erwägung zu ziehen.
Einer von ihnen war noch am Leben und den würde er sich vorknöpfen. Ludwig würde er auch noch zur Strecke bringen und dann hätten sie wieder Ruhe. Vergebung oder Gnade konnten sie von ihm dieses Mal nicht erwarten. Astrid hatte auch niemand begnadigt. Sie hatte sich für ihre Freunde und Alva eingesetzt und dafür teuer bezahlt. Es lag an Hicks, ihnen all das zurückzuzahlen, was sie ihr, ihren Freunden und seiner Tochter angetan hatten. Vermutlich waren die, die überlebt haben, schon lange geflohen und erholen sich von ihren Verletzungen. Sie wären lebensmüde, wenn sie weiterhin vor Berk ankern würden. Es war auch möglich, dass sie alle schon tot waren, aber er bezweifelte es. Die Zeit würde es ihm schon zeigen.
Nach wenigen Minuten verbannte er diese Gedanken aus seinem Kopf und sah Alva weiter beim Schlafen zu, bis er schließlich selbst einnickte.

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