Kapitel 43

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,, Meinst du er is' in Ordnung, Haudrauf? Die Wunde an seinem Kopf heilt zwar schnell, is' aber nicht so hübsch", sagte die Fremde Stimme. Ein Seufzen ertönte und kurz darauf folgte die Stimme eines anderen Mannes.
,, Grobian, was soll ich dazu sagen? Natürlich sieht das nicht schön aus, er hat ja auch ganz schön einstecken müssen, würd' ich mal so sagen. Er ist seit 2 Tagen bewusstlos und murmelt die ganze Zeit Astrids Namen." Die Stimme des anderen Mannes klang so verzweifelt und voller Sorge, während die des Typen, dessen Name offenbar Grobian zu sein schien, mehr zweifelnd klang. Er kannte sie nicht, aber es schien, als würden sie ihn kennen. Sein Kopf explodierte vor Schmerzen. Warum war ihm so schlecht? Er lag auf einem Bett. Wo und wie er dorthin gekommen war, war ihm nicht bekannt. Und das Gemurmel? Eine Person mit Namen 'Astrid' kannte er ebenfalls nicht.
,,Was auch immer mit ihr passiert ist, wir müssen sie finden, bevor Hicks aufwacht! Bei Astrid könnten - durch den ganzen Schock- die Wehen eingesetzt haben. Immerhin war Hicks Anblick für uns auch kein leichter Anblick. Schließlich ist sie seine Verlobte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Astrid ihn einfach so zurückgelassen hat. Ihr muss was zugestoßen sein." Grobian stimmte ein und seufzte. Wehen? War diese Astrid schwanger?  Moment... Verlobte? Hicks' Herz raste. Was ging hier ab!?
Er hatte keine Verlobte und mit Sicherheit kein Baby, aber warum wurde er nervös? Der Braunhaarige konnte sich nicht erinnern. Alles was wusste, war, dass er Hicks hieß. ,,Wenn er doch aufwachen sollte, braten wir ihm eins über und geritzt ist die Sache ", verkündete Grobian und lächelte verschmilzt. Haudrauf schüttelte verneinen den Kopf, aber bevor er seine weitere Meinung dazu äußern konnte, störte ihn sein Sohn.
Hicks riss die Augen auf und sprang aus dem Bett. Seine Schmerzen waren unermesslich, aber er hatte keine Wahl ,,Von wegen!", zischte er und sah sich um. Er war in einer Hütte, wie ihm auffiel. Schlau mitgedacht, wo hätte er auch sonst sein sollen, wenn er zuvor in einem Bett gelegen hatte.
Haudrauf sah Hicks erfreut an.
,,Schön, dass du wieder wach geworden bist, mein Sohn", sagte er uns wollte ihn umarmen, aber Hicks blockte ihn ab.,,Sohn? Ich kenne euch nicht!", antwortete er verwirrt und säuerlich zugleich. Haudraufs Lächeln verwandelte sich in einen entsetzten Blick. Er fühlte sich, als hätte man ihm mit einer Keule ins Gesicht geschlagen. Grobian sah das Stammesoberhaupt erschrocken an.
,,D-du erinnerst dich nicht? Wie meinst du das?", fragte er nach. Hicks schüttelte den Kopf.
,,Nein. Alles was ich weiß, ist, dass ich Hicks heiße und jetzt erklärt mir mal, wer ihr seid! Was ist mit dieser Frau deren Namen ich gemurmelt haben soll?"
Er verschränkte die Arme vor der Brust und lauschte den beiden, um einiges älter aussehenden, Männern. Er wollte antworten - auch, wenn er das, was er hörte, nicht glauben würde. Haudrauf und Grobian begannen ihm alles zu erzählen. Hicks grübelte nachdenklich, während er sich am Hinterkopf kratzte und sich auf das Bett setzte, was sich als Astrids und sein Bett herausstellte. Sein Kopf dröhnte. Er stützte sich mit den Ellbogen an seinen Oberschenkeln ab und vergrub sein Gesicht in seine Hände. So viele Informationen und er konnte sich nicht daran erinnern. Hicks glaubte den beiden. Sie sahen für ihn nicht so aus, als würden sie lügen, aber er war dennoch etwas skeptisch. Inzwischen hatte er herausgefunden, dass Astrid und er noch nicht verlobt waren, er ihr aber seit längerem schon einen Antrag machen wollte. Er war 22 Jahre alt und befreundet mit einen Drachen.
,,Und du willst mir jetzt erzählen, dass nur ich weiß, was mit meiner schwangeren Freundin passiert ist?" Grobian, der Dorfschmied und Berater seines Vaters, nickte und sah bedrückt zu Boden. Es tat ihm Leid, dass Hicks sein Gedächtnis verloren hatte und nun mit der Angst um seine Freundin leben musste. Er kannte sie nicht mehr und würde sie somit auch nicht erkennen, wenn sie vor ihm stünde. Obwohl es gut möglich sein konnte, dass es sich um einen kurzzeitigen Gedächtnisverlust handelte. Um ehrlich zu sein, hoffte er das- für das Glück seiner kleinen Familie.
Hicks raufte sich durchs Haar, nicht darauf bedacht, seine Wunde zu erwischen. Der Braunhaarige zuckte zusammen, zog scharf die Luft ein und biss sich auf die Unterlippe.
,,Und ich kann mich nicht erinnern... Was für ein Freund und Vater bin ich!? Wieso möchte ich euch glauben? Diese Geschichte klingt so verrückt, dass sie aus einer Legende stammen könnte! Ich verstehe das alles nicht!"
Haudrauf sah zu Grobian, dann wieder zu seinem Sohn. Der 22 Jährige wirkte zunehmend verzweifelter.
Er ging auf ihn zu und legte ihm aufmunternd seine Hand auf die Schulter.  Hicks blickte ihn an.
,,Wir werden dein Gedächtnis zurückholen, versprochen." Hicks nickte.
,,Aber zuerst müssen wir Astrid retten. Auch, wenn ich sie nicht kennen würde und die säße in Schwierigkeiten, würde ich ihr helfen. Und Ohnezahn sagt ihr, hält sich wo auf?" Haudrauf schüttelte den Kopf.
,,Wir wissen es nicht. Es wäre besser, dein Gedächtnis zurückzugewinnen, bevor du nach ihnen suchst. Auch, wenn es hart ist, aber wie willst du Ohnezahn gegenüberstehen, wenn du ihn ohne deine  Fähigkeiten nicht findest? Wie willst du Astrid und euer Baby retten, wenn du nicht mal an den Wachen vorbei kommst?" Das Oberhaupt seufzte und kniff sich aufs Nasenbein.
,,Du kannst deine vergessenen Fähigkeiten nicht nutzen, ohne zu wissen, wie sie funktionieren."
Hicks blieb still, nickte jedoch. Der Häuptlingssohn wusste nicht direkt, wer sie war, aber er machte sich schreckliche Sorgen um sie. Sein angeblicher Kumpel Ohnezahn war auch spurlos verschwunden. Was sollte er nur tun. Er war so verwirrt und ungeduldig.
,,Hoffentlich geht es den Dreien gut", dachte er sich. Warum hatte Hicks ausgerechnet sein Gedächtnis verlieren müssen? Ein Finger oder ein Bein wäre ihm lieber gewesen.  Astrid, Ohnezahn und sein eigenes Kind waren in Gefahr und brauchten ihn und er saß hier und tat nichts.
Er musste ihnen helfen - egal wie. Vielleicht versteckte sich sein Drachenfreund ja nur?
Sein Magen fing plötzlich an zu Knurren. Unpassender hatte es wohl kaum kommen können, oder?
,,Hier", sagte Grobian und reichte ihm ein Stück Brot vom Tisch direkt neben ihm. Er nahm es dankend an und verschlang es.

Den Rest des Tages verbrachten die drei damit Hicks' Gedächtnis nachzuhelfen, aber es zeigte keine Wirkung. Das Kopfweh hatte nachgelassen, aber er fühlte sich schwach. Haudrauf hatte ihn dazu gezwungen heute zu rasten, bevor er sich auf die Suche machte. Morgen würden ihm Grobian und er persönlich dabei helfen Ohnezahn und Astrid zu finden. Der Häuptling wusste, dass  sein Sohn keine Ruhe geben wollte, bis Ohnezahn und Astrid wohlbehalten bei ihm waren.
Hicks legte sich in das große Bett und spürte sofort, dass etwas fehlte. Er sah an die Decke und ihm kam, wie aus dem Nichts, die Farbe Blau in den Sinn. Er wusste nicht, was das zu bedeuten hatte und beschloss es für heute gut sein zu lassen.
Mit schwerem Herzen schlief er spät Nachts ein und klammerte sich an Astrids Kissen. Der Geruch kam ihm so bekannt vor. So lieblich musste seine Liebste wohl riechen.

Ihr könnt mir ruhig Kommentare hinterlassen, ich beiße nicht. ❤️🙂

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt