Kapitel 47 Part 1

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Ihr gesamter Körper brannte und stach so sehr, dass sie schon fast glaubte, man habe sie in Brand gesteckt. Schweißperlen haben sich auf ihrer Haut geblindet. Sie frohr unheimlich und ihr Atem war schwer. Blöde Paste! Dummes Fieber! Wäre sie gesund gewesen, hätte Hicks sie sicher mitgenommen. (wer's glaubt wird seelig)
Gothi hatte sie vorgewarnt, was ihre Wunden betraf, bevor die Heilerin ihr diese komisch riechende Paste auf die Verletzungen schmierte. Die alte Frau hatte ihr sogar ein warmes Tuch auf den Bauch gelegt, was sie immer wieder ausgewechselt hatte, damit die Schmerzen untenrum weniger wurden.
Seit einer halben Stunde war sie wach und seit dem verspürte sie nichts als Schmerzen.
Ihr Körper rächte sich an ihr, dafür, wie achtlos sie mit ihm umgegangen war.
Sie wäre so gerne aufgestanden und Hicks hinterher gelaufen, aber er hatte den angeschlagenen Zustand ihrerseits ausgenutzt und sie in den Schlaf gesummt. Schwer atmen starrte sie aus dem Fenster, während sie sich mit den Fingern in die Felldecke krallte. Die junge Mutter wollte zu ihrem Kind. Es brachte sie schier um den Verstand, nicht zu wissen, wie es der Kleinen ging, ob sie noch lebte oder ob Hicks sie, samt ihrer Freunde retten konnte.
Draußen war es stockfinster. Sie wusste nicht, wie lange Hicks schon weg war, aber es konnte sich nur um wenige Stunden handeln.
Der Verband um ihren Oberkörper hatte sich vor einigen Minuten gelockert, weshalb sie ihn abgenommen hatte und nur mit der Felldecke bedeckt im Bett lag. Das die Decke an der Paste festklebte, hatte sie dabei nicht bedacht. Gothi hatte sie davon allerdings nichts erzählt. Die Heilerin reagierte immer etwas empfindlich, wenn man ihre Behandlung sabotierte. Sie würde es so oder so sehen, wenn sie das nächste Mal nach ihr sah, was mit Sicherheit erst bei Tagesanbruch der Fall sein würde.
Sie schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen.
Gerade als sie dachte, sie habe es geschafft, drang das weinen eines Babys an ihr Ohr und sie fuhr ohne Rücksicht auf ihre Verletzungen hoch. Das war ihr Kind, da war sie sich sicher. Mit rasendem Herzen stieg, sammelte sie ihre Kräfte und stieg aus dem Bett, nur um kurz darauf Bekanntschaft mit dem Boden zu machen. Schnelle, unregelmäßige Schritte kamen auf sie zu. Sie nahm am Geruch wahr, dass auch ihre Freunde zurückgekehrt waren und das ließ sie automatisch lächeln.
Hicks kam durch die Tür. Er war mit Wunden und Blut übersät und in seinen Armen befand sich das Baby.
Mit Tränen in den Augen, hiefte sie sich hoch und stolperte zu ihm. Er sah sie überrascht an und ging in den Raum.

,,Heyy, du sollst doch nicht aufstehen. Ab mit dir ins Bett", befahl er milde lächelnd und kam ihr ein Stück entgegen. Die Tatsache, dass sie nackt war, störte ihn nicht wirklich. Mehr, wie krank sie aussah, war sein Problem, aber er sah vermutlich nicht besser aus.
Sie viel zu Boden. Ihre Beine hatten nachgeben, aber das hielt sie nicht davon ab, den letzten Meter zu ihm zu kriechen. Er setzte sich, so gut es mit seiner Verletzung ging auf den Boden und lächelte sie an.
Sie nahm ihm die Kleine aus den Armen und drückte sie vorsichtig an sich. Ihr Herz hatte sich noch nie so leicht und erleichtert angefühlt, wie in diesem Augenblick. Es war, als wäre ihr ein riesen Brocken vom Herzen gefallen.
Sie schniefte glücklich und lehnte ihre Stirn gegen seine Brust, als sie ein Stück näher rückte.

,,Danke, danke, danke danke, dankeee", schluchzte sie und streichelte Alvas Köpfchen. Hicks nahm sie in die Arme und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. Sein Blick fiel ins Leere. Wie erklärte er ihr, dass es seine Schuld war, dass Inga getötet worden war? Er beschloss, es ihr später zu beichten und das hier etwas zu genießen, bevor sie ihm den Kopf abriss.
Vorsichtig strich er ihr über den Rücken.

,,Wofür bedankt du dich denn, Liebling? Das war doch selbstverständlich."
Seine Seite schmerzte und auch sein Arm ließ ihn nicht in Ruhe, aber an loslassen dachte er noch lange nicht. Dafür war dieser Moment viel zu schön.

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt