Kapitel 36 Part 2

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Niedergeschlagen stand er in der Schmiede. Es war heiß und er war umringt von Metallspähnen. Schweiß ronn ihm über den nackten Oberkörper, während er sich, mit seinem rechten Unterarm, das Ruß aus dem Gesicht wischte. Das lodernde Feuer im Steinofen  knistert vor sich hin, während es starke Wärme durch den Raum jagte. Hicks schnaufte. Die Fertigstellung des Ringes würde, falls er die Nacht durcharbeiten würde, morgen beendet sein und darüber war er heilfroh. Seit über sechs Stunden stand er hier und tat nichts anderes, als die perfekte Form für den Ring seiner Geliebten zu kreieren. Zufrieden war er allerdings noch lange nicht. Hicks wollte, dass dieses Schmuckstück einzigartig wird. Alle Ringe, die ihm bekannt waren, bestanden nur aus Silber. Sie waren weder verziert, noch mit Edelsteinen bestückt. Schlicht und einfach - und in Hicks Augen eher langweilig. Seine Freundin solle etwas bekommen, was ihrer Schönheit entsprach, obwohl das nur schwer zu erreichen war.
Egal was er auch versuchte, es gelang ihm nicht. Ihm gefiel keine seiner Ideen und so warf er die entworfenen Stücke nach Fertigstellung frustriert zu Boden.
Seine Gedanken schweiften zu Astrid. Er hatte sich nicht nur in die Schmiede zurückgezogen, um den Ring anzufertigen - sondern auch um sich abzulenken.
Wiedergut machen würde sein Geschenk an sie nicht, was er angerichtet hatte, aber er wollte einen Versuch wagen. Zumal er nur zum Teil Schuld gewesen war.
Es war bereits Abend als Hicks aufgab und erschöpft die Ellbogen auf den, mit Papier und Werkzeug, vollgeräumten Holztisch stützte und tief ein und aus atmete. Sein Gesicht vergrub er in seine Hände.
Warum bekam er es nicht auf die Reihe einen schönen Ring zu erschaffen? Er war doch sonst immer so gut in solchen Dingen. Das Erfinden war sein Talent.
Es war einfach nicht sein Glückstag.

Als er sich an den voraussichtlich letzten Versuch machte, vernahm er in seine Richtung wandernde Schritte. Er spannte sich an. Seiner Nase nach zu urteilen, stammten diese Schritte von seiner Freundin - und das war absolut nicht gut.
Hastig stopfte er die blauen Edelsteine in den Beutel auf dem Tisch und eilte nach draußen, um sie aufzuhalten. Sie durfte auf gar keinen Fall zu sehen bekommen, woran er arbeitete.
Er schlug die Tür hinter sich zu, setzte ein gefaktes Lächeln auf und versperrt ihr den Weg. Astrid hielt abrupt an. Er war mit Schweiß und Dreck überzogen. Sein nackter Oberkörper irritierte die Neunzehnjährige. Warum trug er kein Hemd und warum schwitzte er?

,,Astrid! Heyyy,Hallo Astriiidd Liebling. "
Er stotterte. Sie hob eine Augenbraue und sah ihn verwirrt an.

,,Ist alles in Ordnung?", fragte sie besorgt und ergriff seine Hand, welche sie leicht drückte. Er zog seine Hand zögernd zurück und führte sie weg von der Schmiede. Sein komisches Verhalten schlug um und er sah ernst aus. Er hatte sich daran erinnert, wie es zwischen ihr und ihm zur Zeit lief. Hicks wusste, er hatte mit ihr zu reden. Er wollte es ihr persönlich erzählen und auf Händen und Füßen um Vergebung bitten. 

,,Alles bestens, aber ich möchte mit dir reden", war seine Antwort.
Astrid nickte zögernd und wollte ihn gerade auffordern, zu beginnen, als er seinen Arm um ihre Hüfte schlang und ihren Arm um seinen Nacken legte. Astrid errötete.

,,Was zum... ", murmelte sie. Die blonde Wikingerin wusste nicht recht, wie sie sich fühlen sollte.

„Nicht hier, komm mit. Ich helf dir"

Sie nickte stumm und ließ sich von ihm führen. Was hatte er nur vor?

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt