Kapitel 47 Part 5

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,,Kindchen, was ist passiert?!", rief Grobian aufgedreht.

Astrid schüttelte den Kopf. Alva hatte durch die Aufregung wieder zu weinen begonnen, aber nicht mal, als Haudrauf sie in den Arm genommen hatte, hatte sie sich beruhigt. Astrid war unruhig und angespannt. Die Stimmung war äußerst heikel und das übte sich auf den Säugling aus. Neme nahm sie Haudrauf ab, während der Häuptling sich seinen Sohn näher ansah. Fischbein hielt sich peinlich berührt die Augen zu und drehte sich von Astrid weg. Diese fauchte nur genervt. Sie wusste, dass es für den pummeligen Wikinger alles andere als schön war, sie fast nackt zu sehen, schließlich wollte er ja noch am Leben bleiben, aber Astrid kümmerte sich nicht weiter darum. Schließlich ging es hier um das Leben ihres Lebenspartners.

,,Ich weiß es nicht, Grobian! Ihm geht es nicht gut. Irgendetwas stimmt nicht mit ihm"
Dass es Hicks nicht gut ging, konnte man nun wirklich nicht übersehen, aber was er hatte, wusste nur Gothi sofort. So schnell ihr Alter es erlaubt, eilte sie hinaus, um die Paste und Tücher zu holen.
,,Ich geh mit der Kleinen raus. Die Anspannung hier ist nicht gut für sie", sagte Neme und Astrid nickte abwesend.
Haudrauf drehte sich zu ihr um.

,,Nimm Fischbein mit, bevor er sich ins Höschen macht und besorgt Astrid ein Kleid und Hicks ein neues Hemd. Ich bin sicher, beides findet ihr entweder in Astrid's Alter Hütte oder in meiner. Falls dem nicht der Fall ist, kommt wieder und nehmt Grobian mit. Der bringt euch dann zu ihrer Hütte in den Wald. Seid vorsichtig, habt ihr gehört?"
Beide nickten und verließen mit dem weinenden Baby das Haus.
Gothi ließ sich von Forbian auf die linke Bettseite helfen, während Astrid auf der Anderen saß und Hicks' Stirnfransen aus dem Gesicht strich. Wie hatte sie nicht bemerken können, dass es ihm nicht gut ging?
Sie war eine schlechte Freundin und das hielt sich die 21-Jährige nun vor.
Die junge Mutter blickte ihn, vor Sorge schniefend, an und streichelte seine Wange, während die Heilerin Astrid bat, ihr mit Hicks' Hemd zu helfen. Er war schweißgebadet und schien bei jeder Berührung seines Bauches Schmerzen zu haben. Gothi deutete auf den, am Boden liegenden Wasserkrug. Haudrauf nickte, hob ihn auf und lief in aller Eile aus dem Raum, um ihn neu zu befüllen.
Astrid stockte der Atem, als sie sein Hemd aufgerissen hatten. Die Wunde an der Seite hatte sich entzündet und schien ihm starke Probleme zu machen. Für Hicks war das eine ungewöhnliche Situation. Seine Wunden heilten normalerweise schnell und ohne Beschwerden. Astrid konnte sich das nicht erklären.
Gothi nickte bestätigt und schnappte sich ein Tuch. Zur richtigen Zeit trat Haudrauf ein und brachte ihnen den Krug, samt einer großen Schüssel. Astrid sah der alten Frau dabei zu, wie sie das Wasser in die Schüssel leerte, Haudrauf erneut - wegen einer zweiten Kanne - aus dem Zimmer scheuchte, das Tuch in die Wasserschüssel tunkte und es dann anschließend auf Hicks' Pfeilwunde drückte.
Hicks schrie vor Schmerz auf und krümmte sich vor Schmerzen. Als Astrid seinen verletzten Arm genau auf der Wunde berührte, zog er scharf die Luft ein und sie schreckte hoch. Schluchzend nahm sie ihre Hände weg und tupfte ihm mit einem trockenen Tuch, welche sie von Grobian bekam, den Schweiß von der Stirn.

,,Entschuldigung ", hauchte sie. Er reagierte nicht. Dafür war er zu schwach. Die Heilerin reinigt auch die Wunde auf seinem Oberarm. Danach schmierte sie ihm die Paste, die sie am Tag zuvor vorbereitet hatte, auf beide Wunden, was Hicks dazu veranlasste, ein weiteres Mal aufzuschreien.
Nachdem Haudrauf mit dem vollen Wasserkrug wieder kam, stellte er ihn auf den Boden neben das Bett und wippte angespannt mit dem Fuß. Er konnte verstehen, wie sich Astrid fühlte. Ihm ging es nicht anders. Die Sorge um seinen Sohn stieg. Wieso heilten seine Wunden nicht?
Er begann nachzudenken - ging durch, was ihm erzählt wurde und kam wenige Augenblicke auf eine mögliche Lösung.

,,Gift"

Alle drei wandten ihre Aufmerksamkeit ihm zu. Astrid blickte ihn geschockt an, während Gothi nachdenklich auf den Helm des Häuptling starrte und Grobian stumm mit den Schultern zuckte.

,,Was?", fragte Hicks' Frau empört. Sie konnte nicht glauben, was der Häuptling da von sich gab, aber wenn sie darüber nachdachte, was das wirklich dir einzig logische Erklärung für seinen Zustand.

,,Der Pfeil", gab sie von sich und Haudrauf nickte. Ihr Herz blieb stehen. Nein, das durfte doch nicht wahr sein!
Als sie die Heilerin nach einem Gegenmittel fragen wollte, kam ihr Alva in den Sinn.
Sie fuhr hoch, zitterte am ganzen Leib und begann unruhig im Raum herumzugehen. Warum konnte ihr Vater sie nicht leben lassen? Musste er es ihr so schwer machen? Musste er ihr gewonnenes Glück zerschmettert.

,,Hicks hat mir erzählt, dass Inga der Pfeil ins Herz getroffen hat", begann sie und sackte zusammen. Das Schicksal hatte ihr wie eine Faust ins Gesicht geschlagen und war nun dabei ihr Leben zu zerstören. Das hatte sie nicht verkraftet und war deshalb zusammengebrochen. Grobian, der an ihre Seite getreten war, fing sie auf, bevor sie auf den harten Holzboden knallte.

,,Astrid! Odin, warum fliegen heute alle in Ohnmacht!", rief Grobian. Gothi war die erste, die wusste, was Astrid sagen wollte, aber Haudrauf war derjenige, der es aussprach.

,,Der Kratzer an Alva's Wange war vom Pfeil der Inga getötet hat", stellte er geschockt fest.
Grobian zog entsetzt die Luft ein. Das Schicksal war wirklich grausam zu ihnen.

,,Wir müssen sie sofort zurück holen! Grobian, leg Astrid auf das Bett und folge mir", befahl er und Grobian tat, was sein bester Freund verlangte.
Gothi saß weiterhin auf dem Bett des Vergifteten, während die bewustlose Astrid im Bett nebenan lag - und kam nicht mehr runter. Die Heilerin hatte sich schon gedacht, dass Gift im Spiel stand, aber Haudrauf war ihr zuvor gekommen. Ihrer Meinung nach, übertrieben Astrid, Grobian und Haudrauf. Sie hatte sich den Kratzer auf Alvas Wange genau angesehen und es war nicht mal Blut zusehen gewesen. Das Gift würde also nur auf ihrer Haut kleben - wenn überhaupt. Gothi hatte die kleine Schramme gereinigt und sofort mit der Paste behandelt. Bei Alva ware keine Entzündung zu erkennen und es schien ihr gut zu gehen. Gothi hatte ihren Stock nicht bei der Hand und Dreck zum Schreiben war auch nicht da, also wie hätte sie ihnen das mitteilen sollen?
Zumal Astrid direkt ohnmächtig geworden war und die beiden Männer hysterisch aus der Hütte liefen.
Wenn es ihre Mutter und ihren Großvater beruhigte, würde sie die Kleine - sobald sie hier war - nochmal untersuchen, aber solange sie hier auf dem Bett fest saß, konnte sie gar nichts tun. Manchmal verfluchte sie sich für ihre Größe.

Nächstes Kapitel bei 15 likes und 4 Kommentaren. 🙃💖

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt