Kapitel 37 Part 3

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5 Tage waren nach jenem Vorfall im Dorf bereits vergangen und die Stimmung zwischen Hicks und Astrid war nicht gut. Sie stritten und beschimpften sich nicht, aber Astrid strafte ihn mit Schweigen. Sie nahm es ihm nämlich immer noch übel, dass er sie angeschrien hatte. Als beide im Wald angekommen waren, hatte er mit ihr darüber diskutiert und es endete mit beidseitiger Ignoranz. Hicks hatte die Nächte deshalb auch vor der Hütte verbracht. Ohnezahn war so freundlich und hatte ihm die Tage über Gesellschaft geleistet und ihn getröstet, aber Hicks hatte auf das Theater mit Astrid keine Lust mehr. Ihm war bewusst, dass es keinesfalls richtig gewesen war, sie so zu behandeln, aber der Schmerz in seinem Bein und der Trubel um sie herum haben bei Hicks eine Kurzschlussreaktion hervorgerufen. Anders wusste er sich nicht weiter zu helfen.

Entschlossen stand er auf und streichelte Ohnezahnd Kopf. Dieser hob ihn leicht an und gurrte müde. Schneeflocken fielen vom Himmel auf sie herab. Es war bereits so kalt, dass Hicks langsam begonnen hatte wie normale Menschen zu frieren. Eine weitere Nacht vor dem Haus würden der Drache und sein Kumpel nicht aushalten, so viel stand fest. ,,Heute wird das ein Ende haben. Ich verspreche es dir, mein Freund. Geh dich etwas aufwärmen. Ich kriege das hier schon alleine hin."
Mit einem milden Lächeln umarmte er den großen, schwarz-schuppigen Kopf des Reptils und schickte ihn kurz darauf nach Hause. Noch länger der Kälte aussetzen wollte er ihn nicht und ins Haus passte er leider nicht. Durch den Schnee waren seine Klamotten schon ganz durchgeweicht,was es ihm noch schwerer machte nicht zu erfrieren. Sein kalter Atem verteilte sich in der Luft, als er seufzte und die Türklinke in die Hand nahm. Im Haus war er nicht mehr gewesen, seit sie gestritten hatten und Astrid hat er seit 2 Tagen nicht mehr gesehen. Sie kam hin und wieder und legte ihm Essen hin oder verschwand im Wald um sich zu übergeben oder Essen zu jagen. Wie sie es fertig gebracht hatte, zwei Wildschweine zu fangen, würde ihm auf ewig ein Rätsel bleiben, aber er hatte da so seine Theorien. Er ging nie mit ihr mit, sondern schickte Ohnezahn um auf sie acht zu geben. Astrid allerdings passte das oft nicht, weswegen er dann oft wieder neben Hicks lag und Hicks selbst sein gutes Gehör einsetzten musste für den Fall der Fälle. So herzlos war er nicht. Auch wenn sie gestritten hatten, würde er es nicht zulassen, dass ihr was passiert.

Er zog am hölzernen Griff und öffnete die Tür. Der junge Mann hatte schon damit gerechnet mit Sachen beworfen zu werden, aber es geschah nichts. Stattdessen lehnte Astrid mit dem Rücken an der Bettkankte, während sie auf dem Boden eingenickt war. Sie hielt ein großes, rotes Stück Stoff in der Hand und eine Nadel, die ihren Fingern gefährlich nahe war. Leise schloss er die Tür, um sie nicht zu wecken und ging dann zu ihr. Erst jetzt erkannte er, was sie da in den Händen hielt. ,,Oh Astrid", hauchte er kaum hörbar.
Er kniete sich hin, stehts darauf bedacht seine Wunde am Bein kein zweites Mal aufzureißen und nahm ihr zuerst die Nadel aus der Hand, ehe er sich das Stück Stoff nahm. Es war ein fast vollständig fertiggestelltes Hemd. Lediglich der linke Arm musste noch anständig vernäht werden. Aus der Innenseite des hemdes fiel ihm ein kleineres Stück Stoff vor die Füße. Neugierig hob er es auf und da schlug ihm das Schuldgefühl schon ins Gesicht.

Sie hatte sich an einem kleinen Body für ihr ungeborenes Baby versucht und es war ihr sogar gelungen.

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt