Kapitel 58

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Vorsicht Gewalt :

Es war kein einfacher Kampf. Hicks besaß zwar übermenschliche Kräfte, allerdings hatten auch diese ihre Grenzen. Nur konnte er seinem Vater das nicht so sagen - sonst hätte dieser ihn nicht freiwillig gehen lassen.
Er duckte sich, drehte sich einmal rum und schlug dem nächsten ins Gesicht. Seine Gegner taumelte rückwärts. Genug Spielraum für den jungen Mann, um sich den Dolch seines Gegners zu schnappen. Ein letzter Schrei erklang, als Hicks ihm die Spitze in den Hals rammte. Ohne auch nur einen Wimpernschlag zu vergeuden, schaltete er drei weitere, die sich gerade auf ihn stürzten, aus und wischte sich mit der Handfläche den Schweiß von der Stirn. Er kämpfte bereits seit einer halben Stunde. Und bis auf eine Menge Blut von den Gegnern und zwei Kratzer hatte er nichts abbekommen. Gesundheitlich gesehen war er vollzog in Ordnung, aber sein Körper war langsam aber sicher ausgelaugt.
Es zehrte an ihm, aber Hicks durfte nicht aufgeben.
Der kühle, weiche Sand unter seinen nackten Füßen machte die Situation noch einen deut schlimmer. Er verlor ständig das Gleichgewicht, musste aufpassen nicht von einhundert Schwertern durchbohrt zu werden.
Zu wissen, dass, wenn er fiehle, seine Freunde und seine Familie genau das selbe Schicksal erleiden würde, trieb ihn an. Es hielt ihn auf den Beinen, gab ihm den nötigen Kick- ließ ihn nicht ausgeben. Nur noch an die fünfzig Mann.
Ein dicklicher Mann mit langem Bart kam mit erhobenem Schwert  von links auf ihn zu. Von rechts war es ein eher schmächtiger junger Mann etwas älter als er es war. Von hinten versuchte ihm wer den Boden unter den Füßen weg zu nehmen und von vorne kamen zwei große Männer auf ihn zu. Mindestens einer davon würde ihn treffen. Oder auch nicht.
Er packte den lang bärtigen Mann am Bart und tauschte mit ihm den Platz. Für die anderen Vier zu spät um zu reagieren. Die Schwerter durchdrangen den Mann wie Butter. Er machte keinen Mucks mehr. Die anderen vier um ihn herum sahen ihn geschockt an, aber dieser kurze Moment der Unaufmerksamkeit war sowohl ihr Fehler, als auchder von Hicks.
Mit seinem Dolch schaltete er einen nach dem anderen aus, vergaß dabei aber auf seine Deckung zu achten. Ein erfahrener Kämpfer nutzte das aus und stach Hicks sein Schwert in die Schulter, als dieser gerade die Kehle des Gegners aufschlitzte.
Hicks schrie auf, drehte sich um und stach dem Mann den Dolch in die Brust. Er ging zu Boden. Den Griff des Schwertes immer noch fest umklammert, zog er es aus Hicks Schulter raus, bevor Hicks den Dolch drehte und aus ihm heraus zog. Das Blut tropfte an seinem rechten Arm hinab. Der Sand unter seinen Füßen war bereits blutrot. Und der Mond schien hell auf ihn hinab. Normal wurde diese Wunde in einer Stunde verheilt sein, aber er hatte keine Stunde mehr.
Er war überwältigt worden. Dieser eine Moment der Schwäche. Sie traten auf ihn ein, um ihn zu quälen.
Und dann hörte er etwas, dass im das Blut in den Adern gefrieren ließ.

,,Schaut doch mal, was da angeflogen kommt! Was ist das?", rief einer. Alle stoppten ihrer Bewegung nur um zu sehen, was denn da genau kam.
Einer, der dabei gewesen war, wusste wer oder was es war.

,,Das ist dieses kleine Monsterbaby von unserem mutigen Einzelkämpfer hier!"
Hicks sah nah oben und tatsächlich: da flog seine kleine Tochter auf ihn zu.
War sie denn lebensmüde?!
Die ganze Aufmerksamkeit seiner Gegner lag nun auf seiner Tochter - und das gefiel ihm absolut gar nicht.
Er sprang auf, schaltete die ersten Vier Männer, die ihm den Rücken zudrehren aus und wollte sich den nächsten vorknöpfen, da packte ihn einer an den Haaren und drückte ihn zu Boden. Ein leichtes, da wieder raus zu kommen, hätte er ihm nicht sein schert von hinten in den Bauch gerammt. Der junge Vater verkniff sich das schreien um Alvas Willen. Er wusste es stachelte sie nur mehr auf. Hicks spürte wie warmes Blut sich langsam austrat und sein Hemd tränke.
,,Schau gut hin", sagte er hämisch und Hicks' innere Alarmglocken zersprangen regelrecht. Er wusste was der Kerl gemeint hatte. Sein puls stieg rapide. Seine Pupillen verengen sich zu Schlitzen und seine Augen leuchteten.
,,Wagt es und ich reiß euch eure Eingeweide raus", knurrte Hicks bedrohlich.
Einige um ihn herum lachten nur schäbig, während andere, die seine Macht kannten nur stumm Abstand hielten.
,,Sieht so aus als könne sich die Kleine nicht mehr lange halten, oder was meint Daddy, hm?", stichelte er.
Hicks Selbstbeherrschung hing nur noch an einem hauchdünnem Faden. Aber leider hatte er recht. Alva hielt nicht mehr lange durch und es wunderte ihn, dass sie überhaupt so lange durchgehalten hat. So stolz er auf sein kleines Mädchen auch war, war seine Sorge um sie mindestens doppelt groß.

,,Bleib ruhig und es passiert ihr nichts"

Hicks spuckte verächtlich in den mit Blut befleckten Sand. Ein Zeichen seiner Verachtung.

,,Als ob ich euren Worten Glauben schenke! Sie ist noch ein Baby, wie könnt ihr sowas nur tun?!"

Sein Gegner ließ ihn los ohne ihm zu antworten und in genau dem selben Moment warfen einige der Männer, an den Felswänden liegende Steine nach oben. Sie lachten boshaft und machten sich über das kleine Mädchen lustig.
Hicks packte den Mann, der ihn festgehalten hatte am Kopf und kurz darauf lag er mit gebrochenem Genick da.
Vor Wut lodernd. Drehte er sich um, nahm seinen Dolch und warf ihn auf den Kopf einer der Steinwerfer. Er fiel ohne weitere Worte zu Boden.
Alle um ihn herum stoppten in ihrer Tätigkeit und sahen ihn an. Seine Aura hatte sich verändert. Schwarze Schuppen hatten sich auf einigen Teilen seines Körpers gebildet, während schwarze, majestätische Flügel aus seinem Rücken schossen, eine Drachenschwanz sichtbar wurde und seine Nägel zu krallen wuchsen. Seine Augen leuchteten. Er knurrte bedrohlich. Das erste Mal in seinem Leben hatte er sich wieder so verwandelt und obwohl er es nie wieder tun wollte, ließen ihm die Herrschaften hier keine Wahl. Sein Körper tat es quasi von allein. Er hatte seinen Vater und die Anderen von hören können, sie waren in der Nähe.
,,Bleibt weg!", brüllte er so laut er konnte. Zur ihrer eigenen Sicherheit. Hicks wusste, wenn auch sie mitmischten, würde es gefährlich für seinen Vater und die kleine Truppe werden. Nicht wegen der Gegner, so deren wegen seines jetzigen Zustandes.
Hicks' Gegner sahen ihn an und dachten er meinte sie, aber Haudrauf wusste, dass das die sie galt. Sie hielten sich zurück und beobachten die Situation. Schalteten jeden aus der unaufmerksam war.
Wie erstarrt standen seine Gegner da. Mit dieser Reaktion hatten sie nicht gerechnet. Sie hatten alle noch die Steine in der Hand und das entging Hicks nicht.

,,Noch ein Stein und es wird hässlich", warnte er sie vor.
Einer der Männer nahm die Warnung aber anders auf und warf stattdessen seinen Dolch nach dem Kind. Er traf nur knapp, streifte sie am Arm und durchdrang ihren Flügel.
Alva schrie schmerzerfüllt auf und begann zu fallen.
,,Toll, jetzt hast du uns allen einen Dämon heraufbeschworen", kommentierte der eine und die Anderen machten sich kampfbereit.

Hicks schoss nach vorne, sprang in die Luft und fing sie auf, bevor sie am Boden aufkam. Er drehte sich mit ihr in der Luft, landete perfekt auf beiden Beinen, ging in die hocke, um Alva auf einem seiner Knie abzustützen, damit er eine Hand frei hatte und gab ein Gebrüll von sich, dass dem eines Donnertrommlers ähnelte.
Schreiend hielten sich alle die Ohren zu, während ein paar sogar einige Meter zurück flogen.

,,ICH SAGE ES NICHT NOCH EINMAL!", er sah kurz auf Alva herab. Damit hatte er auf die Drohung mit den Eingeweiden angespielt. Er war ganz nervös, wütend und angespannt. Alva war nicht lebensgefährlich verletzt, aber hatte ein paar Schrammen von den Steinen, die ihr vielleicht ein paar blaue Flecken und Beulen einbringen werden. Die schlimmste Verletzungen war der kleine Schnitt an ihrem Oberarm und der glatte Durchstich ihres linken Flügels. Sie war erschöpft, atmete hastig und schwitzte viel. Er musste sie schnell von hier weg bringen.

,,JEDE VERDAMMTE VERLETZUNG AUF DEM KÖRPER MEINES KINDES VERDOPPELT EUREN SCHMERZ!", knurrte er.
Sein Flügel legte sich schützend um Alva, blockte weitere Gefahren ab. Er selbst war in schlimmere Verfassung, aber sein oberster Priorität galt seiner Tochter. Alles andere war ihm egal - und das sagte ihm auch seine  Drachenhälfte.

,,Rührt sich einer von euch, zerfleische ich ihn. Verstanden? ", zischte er. Keiner machte auch nur Anstalten sich zu rühren.

,,Vater komm her!" rief er und Haudrauf verstand.
Innerhalb weniger Sekunden war der Häuptling auch schon da. Die Gestalt seines Sohnes schreckte ihn kein bisschen, so habe er als kleiner Junge auch schon ausgesehen. Hicks übergab ihm Alva und Haudrauf wäre den Männern am Liebsten selbst an die Gurgel gesprungen, aber er musste sich zusammenreißen. Hicks stand nämlich bereits am Rand der Selbstbeherrschungs-Klippe. Ein Schritt und er wüsste nicht wen Hicks aller getötet hätte. Es war für ihn schwer sich zurückzuhalten, wenn er den Verstand verlor.  Haudrauf sah an ihm herab. Das Blut ronn nur so aus seinen Wunden.
,,Gehst dir gut, Sohn? Du blutest stark."
Hicks nickte nur. Fixiert auf seine Gegner, bewegte er sich keinen Schritt. All der Schmerz war vergessen.

,,Bring sie weg und beeil dich bitte", bat er seinen Vater. Haudrauf nickte, drückte Alva fest an sich und lief mit den Anderen zurück Richtung Höhle.

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Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt