Kapitel 31 Teil 3

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„Was schaust du denn so traurig?, hauchte er ihr ins Ohr. Der junge Mann war seit drei Stunden wach und hatte sich schlafend gestellt, um seiner schönen Freundin einen Schrecken einzujagen. Etwas Spaß durfte er sich nicht entgehen lassen und ihr könnte es nicht schaden zu lachen.
Sein Kopf neigte sich etwas in ihre Halsbeuge, nachdem er sie etwas weiter hoch zog, um an ihren Hals besser ran zu kommen. Die junge Wikingerin schreckte hoch. Ihr Herz setzte einen Moment aus. Sie beruhigte sich wenige Sekunden später und ließ sich von ihrem Freund zu sich in die Arme ziehen. Wieder umschloss er ihren Rücken mit beiden Armen, während er sein Gesicht in ihre Halsbeuge vergrub. Ihre Hände fuhren durch seine Haare, während sich ihre Mundwinkel zu einem honigsüßem Lächeln verzogen und streichelten ab und zu seinen Nacken entlang.
„Erschreck' mich doch nicht so, Hicks!"
Er lachte leise und verteilte zarte Küsse auf ihrem Hals.
Ihr Puls schoss rapide in die Höhe.
,,Gut geschlafen, Schönheit?" fragte er sie mit rauer Stimme, als er seine Lippen erneut auf ihren Hals drückte.
,, Nö", gab sie sarkastisch von sich, bevor sie leise stöhnte.

Hicks zog beide Augenbrauen hoch und löste sich.

,,Och, My Lady hat ihr warmes kuscheliges Kissen also nicht gefallen? Dabei hat es sich so mühe gegeben, still zu halten",schmunzelte er. Astrid lachte und schlug ihm mit der rechten Handfläche auf die linke Brust.

„Mit dem hier als 'kuscheliges Kissen' kann man nur schlecht schlafen ", scherzte die blonde Dame grinsend. Hicks zog eine Schnute und drückte ihr kurz darauf einen Kuss auf die Lippen, den Astrid mit Freuden erwiderte.
Um das Paar herum war es ganz still.
Wie als hätte es das Unwetter nie gegeben. Alleine das lodernde Feuer in der Feuerstelle knisterte vor sich hin.

„Dann sollte ich womöglich oben liegen und auf Ihrer Brust vor mich hin schlummern - sollte sich das hier wiederholen."
Astrid kicherte und küsste seine Nasenspitze.
Hicks Herz schlug höher.
Er liebte es, sie so glücklich zu sehen.
Trotz dem, was ihr vor wenigen Stunden noch widerfahren war. All die kleinen blauen Flecken und der Bluterguss am Arm, machten es ihm schwer nicht an dieses Ereignis zu denken.
Sie wurde zutiefst gedemütigt und misshandelt.
Und er hatte all ihre Peiniger ermordet. Alle bis auf zwei. Ihr Vater war zuvor abgehauen und ihren Käufer hatte er unfreiwilliger Weise am Leben gelassen.

Trotzdem lächelte sie noch.
Er hatte sie schon oft weinen sehen und er musste zugeben, dass er es mehr als alles andere auf der Welt hasste. Sie wirkte so verletzlich und traurig. Man sah ihre Schwachstellen. All ihr Leid der letzten Jahre in denen er nicht bei ihr war.
Das ertrug er nicht.
Ihr Vater hatte aus der rebellischen zwölfjährige Sportskanone, die sie früher war, eine sich alles gefallen lassenden Putz-und Hausfrau gemacht.
Wann immer sie Tränen vergoss, teilte er ihren Schmerz. Und er teilte ihn wirklich mit ihr. Hicks hatte schließlich auch einiges an psychischen Problemen loszuwerden.

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt