Kapitel 56

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Ein leises quängeln ließ den jungen Vater aufwachen. Verwundert sah er sich um, denn zuerst erkannte er seine Umgebung nicht, doch dann viel ihm wieder alles ein.
Er war in der Höhle - zusammen mit den Anderen. Sie wollten hier eine Nacht campieren um sich von den Geschehnissen zu erholen. Hicks, Grobian und Haudrauf hatten den Eingang bewacht, während die anderen alle auf den Booten rasteten. Es war nur mehr Rotzbackes Vater mit zwei verletzten Kindern, Gothi, Saga, Valdis,Mulch, Pütz und einem Mann nachgekommen. Und Hicks hatte bei der Suche nach Nahrung Neme, Raffnuss, Taffnuss und Rewa gefunden.  Es hatte lange gedauert, bis sie alle sicher in der Höhle waren, aber sie waren alle samt erleichtert den jeweilig anderen zu sehen. Gothi hatte alle verarztet die Hilfe brauchten und Rotzbacke brachte nach und nach immer mehr Wasserkrüge zu den Booten, während Fischbein und Gaia die kleinen Kinder unterhielten. Neme, Astrid und die anderen Mädchen tauschten währenddessen ihre Erlebnisse aus.
Alle anderen aus dem Dorf schienen es nicht überstanden zu haben. Aber ganz wollten sie die Hoffnung nicht aufgeben. Haudrauf hatte darauf bestanden wenigstens einen Tag zu warten. Hier waren sie nun. Es war mitten in der Nacht und alle schliefen. Naja, fast alle. Hicks war durch ein Geräusch wach geworden.
Er rieb sich über die müden Augen und fuhr sich durch sein wusxheliges, verknotetes Haar. Viel Zeit sich sauber zu machen blieb nicht. Viele von ihnen hatten gerade mal ihr Gesicht waschen können.
Da war es.
Wieder dieses Quängeln. Dieses Mal in doppelter Ausführung. Hicks stand auf. Er und sein Vater hatten sich am verschlossenen Eingang schlafen gelegt, während Grobian, der bis Abend noch bei ihnen saß sich auf das Deck eines der Boote gelegt hatte.
Der junge Vater folgte dem Quängeln und fang nicht nur seine Tochter, sondern auch ein weiteres Kind vor. Bei den Ereignissen heute wunderte es ihn so oder so, dass nicht mehr Alpträume hatten.
Astrid hatte Alva zu den anderen Kindern einen Raum weiter gelegt. Es war nicht besonders viel Platz, aber irgendwie kuschelten sich die Frauen schon zusammen in ihre Betten. Leise tappste Hicks zu dem Bett, in dem Alva lag und hob sie aus diesem. Immer darauf bedacht die anderen drei Kinder nicht zu wecken. Alva lag wegen ihres Alters nämlich hinten an der Wand. Das kleine Mädchen sah ihren Vater an und beruhigte sich sofort. Hicks lächelnde milde, ehe er sich zu dem zweiten Bett kniete, und an dem zweiten Kind rüttelte. Der kleine Junge schlief noch, allerdings drehte er sich unruhig während er um sich schlug.
,,Hey, kleiner Mann aufwachen", flüsterte er und der Junge schreckte hoch.
Er hatte blondes, wuscheliges Haar und braune Augen, war ungefähr 7 Jahre alt und schien verängstigt zu sein.
Hicks lächelte auch ihn an und half ihm aus dem Bett. Er wollte die beiden Kinder, die im selben Bett schliefen nicht wecken.
,,Keine Sorge, ich bins nur - Hicks. Komm wir gehen mal an Deck. Wir wollen die anderen nicht aufwecken", sagte Hicks und der Junge nickte. Fischbein hatte die Erwachsenen vor den Kindern vorgestellt und daraus dann ein kleines Spiel gemacht, um die Kinder bei Laune zu halten. Er nannte es: Lauf zum richtigen Erwachsenen und ihr erhaltet eine Belohnung.
Richtig dummer Name, aber etwas besseres war ihm nicht eingefallen.
Die Belohnungen hatten Astrid und Neme. Es waren kleine schimmernde Muscheln, die sie zuvor am Strand gesammelt haben.
Alva strampelte fröhlich in Hicks Arm und brabbelte vor sich hin.
Oben an Deck setzten sie sich auf den Boden.
Hicks blieb still und sah den kleinen Jungen an. Wenn ihn nicht alles täuscht war sein Name Eeli.
Das hatte er mitbekommen, als die Kinder sich bei Fischbein und Gaia vorgestellt haben.  Die beiden hatten eine Weile auf alle kleinen Zwerge aufgepasst, damit sich die Erwachsenen um Nahrung, Verarztung und Bewachung kümmern konnten. Das war bevor er losgezogen ist, um Essen zu suchen.
,,Es war nur ein schlechter Traum", bracht Eeli die Stille und Hicks nickte. Alva krabbelte, immer unter Hicks' wachsamen Augen, um sie herum am Holzboden umher.
,,Nach dem heutigen Tag kein Wunder. Möchtest du mir erzählen, was passiert ist?", fragte er fürsorglich.
Eeli sah ihn an und seufzte.
"Alles was heute passiert ist - ich hab es gesehen.. Mama, Papa.. Alisa... Alle weg"
Er schniefte und Hicks legte ihm eine Hand auf den Kopf um ihn zu beruhigen.
,,Schon gut, Kleiner. Nicht weinen. Ich weiß es tut weh, aber du musst stark bleiben - um ihrer Willen. Aus schlechten Erfahrungen lernt man und macht das Beste daraus. Außerdem bist du nicht alleine. Du hast uns."
Eeli schniefte lauter und nickte lächelnd. Auch wenn Hicks recht hatte, so wusste der Junge Häuptlingssohn auch, wie weh so ein Verlust tun konnte. Hatte er doch schon so viel verloren.
Deshalb versuchte er auch so behutsam an die Sache ran zu gehen wir möglich und Eeli zu unterstützen.  Das ging eine Weile so.

Hicks sah ihn an. Sie lächelten sich beide an - ehe Eeli seinen Blick nach vorne wandte und einen halben Herzinfarkt bekam. Er stand auf und Hicks folgte seinem Blick. Hätte er das nicht schon öfter gesehen, so wäre er jetzt besorgt.
,,S-sie fliegt?! Warum hat sie schuppen und kleine Flügel?!", schrie er hysterisch und Hicks ermarnte ihn leise zu sein.

,,Sei doch nicht so laut! Oder willst du alle wecken?" zischte er und stand ebenfalls auf.
Alva flog wenige Meter über ihren Köpfen umher. Sie nuckelte an ihrem Daumen und schien nicht mal zu merken, dass sie in der Luft schwebte.

,,Alva, baby kommt zu Daddy! Hier her mein Nugget!", sagte Hicks und deutete mich beiden Händen auf sich. Eeli wusste nicht recht was er davon halten soll. Zwar hatte er vorher vom Häuptling gehört, dass Hicks Kräfte zu haben schien, aber dieses Mädchen hatte - unverständlicher Weise, auch welche. Diese Ansicht machte ihn dezent nervös.
Alva flatterte in aller Ruhe in die Arme ihres Vaters und ehe man
,,Warum kann sie das? Sie ist doch nicht - "
Er verstummte, erinnerte sich an die eben ausgesprochenen Worte und nun war ihm alles klar.
,,Sie ist meine Tochter, deshalb kann sie das. Erzähl das aber noch nicht ihrer Mutter. Astrid würde umfallen, wenn es einfach so passieren würde. Sie hat sich vor ein paar Tagen das erste Mal verwandelt. Obwohl sie immer noch nicht richtig laufen kann, war das erste was sie wirklich konnte, sich verwandeln und fliegen. Ich hatte auf sie aufgepasst, während ihre Mutter mit ihren Freunden unterwegs war und da ist es passiert. Sie hatte sich anfangs schwer getan in der hoh zu bleiben und kann ihre Flügel auch nicht immer hervorholen, aber mittlerweile schafft sie schon ein paar Meter rauf und runter, bevor ihre Kräfte sie wieder verlassen", erklärte Hicks.
Eeli nickte.
,,Ich hatte vor sie etwas zu trainieren und ihrerutter eine kleine Überraschung zu machen
Ich selbst kann das auch, aber bei mir ist das was anderes. Ich bin seit Jahren nicht mehr geflogen."
Eeli horchte auf. Alva war wieder eingeschlafen und kuschelte sich an Hicks.

,,Warum?", fragte Eeli vorsichtig.

Allein die Erinnerung daran tat weh, aber konnte er einem 7- jährigen seine Geschichte erzählen?
Er wusste es nicht. Wäre das unvernünftig?
Allerdings- nach dem heutigen Tag konnte ihn das auch nicht mehr abschrecken.
Sollte er?

Fortsetzung folgt....

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt