Kapitel 43 Part 2

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Hicks lief durch die Wälder, wie er es jeden Tag tat, seit Astrid und Ohnezahn verschwunden waren. Über ein Monat war Ohnezahn verschwunden und Astrids Entführung nun schon her. Seitdem suchte er jeden Fleck Berks Tag für Tag, nach einem Lebenszeichen der beiden, ab. Seine Erinnerungen hatte er noch nicht vollständig zurück erlangt, aber an viele kleine Fetzen, die Lücken eines komplizierten Puzzles glichen, konnte er sich schon erinnern. Deshalb wusste er auch wieder, wie Astrid aussah und er hatte sich selbst dafür schlagen mögen, dass er solch eine Schönheit vergessen hatte. Ohnezahns witzig aussehende Versuche zu lächeln, kamen ihm  schon 3 Wochen nachdem er sein Gedächtnis verloren hatte, wieder und an Astrids Gesicht hatte er sich - dank einer seiner Zeichnungen - nach 2 Wochen erinnert.  Seine Skizzen, Notizen und vollständigen Zeichnungen halfen ihm sehr dabei, sein Gedächtnis wieder zu erlangen. Mit vollem Tempo raste er auf die Klippe zu, die von weitem bereits zu sehen war. Seine Kräfte hatte er einigermaßen in den Griff bekommen, aber durch die ganzen Sorgen und die Aufregung, war er immer wieder dazu gezwungen, seine herausstechende übernatürliche Seite zu unterdrücken.
Hicks erinnerte sich, dass er noch einen anderen Drachen gezeichnet hatte, den er als Nadder bezeichnet und Sturmpfeil genannt wurde. Sie war Astrids Drache, aber gezeigt, hatte sie sich ihm noch nie, seit er sich an nichts mehr erinnern konnte.
Innerhalb weniger Sekunden stand er an der Klippe. Seine Haare wehten im warmen Wind des späten Frühlingswetters. Wie gerne würde er ins Meer springen oder sich zumindest ein Boot schnappen, um seine Suche auszuweiten, aber es war erstens zu gefährlich und zweitens würde er den Weg nicht zurück finden.
Sein Vater hatte ihm versprochen ein paar Wikinger, samt Grobian und Hicks' Freunden, See setzen zu lassen, um wenigstens nach Astrid zu suchen. Ohnezahn musste er selbst finden. Die Dorfbewohner wussten noch immer nichts von den Drachen, mit denen sich Haudrauf, Grobian, Rotzbacke, Fischbein, Raffnuss, Taffnuss, Astrid und er angefreundet hatten und das war ihm auch recht so.
Sie hätten diese Verbindung nie verstanden. Zumal die meisten Bewohner Hicks und Astrid nicht ausstehen konnten. Grobian hatte ihm erzählt, warum das so war. Sie beschuldigten ihn für Taten, die er in der Vergangenheit begangen haben soll, aber er hatte damit nichts zutun. Astrid war die Verräterin und er das Monster. Für die Bewohner gab es da keinen Zweifel.
Er spannte sich an. Wie ein verdammter Gott stand er an der Klippe und suchte nach Schiffen. Sein Blick schweife über den Horizont.

,,Ich werde euch finden - verlasst euch darauf."

Das Gras unter ihm kitzelte an seinen Knöcheln. Hicks Bälle die Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen. Frustriert hockte er sich hin und ließ seine Füße über der Klippe baumeln. Astrid musste ihr Baby bereits geboren haben und das nagte an ihm. Es tat ihm leid, nicht für sie da sein zu können. Wo auch immer sie war, er hoffte, dass es beiden gut ging. Kaum vorzustellen, was er tun würde, würde er sie nie wieder oder gar tot finden. Er erinnerte sich daran, wie glücklich sie ihren Babybauch gestreichelt hatte und wie froh sie ihn immer empfangen hatte, wenn er Essen gejagt hatte. Gut, nicht immer war sie froh darüber, dass er das tat, aber es war für seine Familie. Ohnezahn hatte ihm beim Fangen geholfen, damit Hicks nicht zu lange weg war und Sturmpfeil hatte es sich meistens mit Astrid vor dem Haus gemutlich gemacht.

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt