Kapitel 23 Kurz

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Sie wollte ihm widersprechen, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. Sie wischte sich die letzten Reste Drachensabber aus dem Gesicht.

»Ich hätte dir diesen Streich nie spielen sollen. Es war dumm von mir, wenn nichr sogar das dümmste was ich je getan habe. Ich dachte, es würde uns ein wenig aufheitern, uns einander näher bringen. Auch, wenn ich eher damit gerechnet hatte, dass du mich umbringst.  Im Endeffekt habe ich die Kontrolle verloren und dein Leben aufs Spiel gesetzt, meine Zukunft an deiner Seite gefährdet und dir weh getan. Und das alles nur wegen einem unnötigen Stück Pergament. Nicht mal das richtige war es. G-glaub mir, dass war nie meine Absicht. Es tut mir so schrecklich leid was ich getan habe. Alles tut mir leid. Auch wenn es dir schwer fällt mir zu verzeihen, das verstehe ich, sollst du wissen, dass ich dich über alles liebe und es mir unendlich leid tut.«

Mittlerweile hatte Hicks wieder begonnen zu schluchzen. Seine Hände schwitzten und er knubbelte am Saum seiner Hose herum.
Astrid war inzwischen etwas näher an ihn herangetreten. Dieses Gefühl, Abstand halten zu müssen, verschwand mit jedem Wort. Sie sah ihm an, dass es ihm wirklich Leid tat. Ihr kamen die Tränen. So leiden gesehen, hatte sie ihn noch nie. Vielleicht als er sich von ihr fern gehalten hatte für mehrere Tage, aber da hatte sie ihn so gut wie gar nicht zu Gesicht bekommen. Seine Schuldgefühle fraßen ihn regelrecht.

»Du glaubst nicht was für Sorgen ich mir um dich gemacht habe, als ich begriffen habe, was geschehen war. Den halben Wald habe ich nach dir abgesucht und sogar Ohnezahn gefragt. Du musstest das alles durchmachen, nur weil ich Monster so dumm bin. Das wäre nie passiert wenn...wenn«, er brach ab und begann unkontrolliert zu weinen.
Astrid konnte das nicht mehr mitansehen. Sie überwand den letzten Meter zwischen ihnen, schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. Überraschung hielt er die Luft an, aber als sie ihren Griff um ihn verstärkte und begann ebenfalls zu schluchzen, umschlang der Zwanzigjährige seine Freundin.

»Hör auf dich so fertig z-zu machen! Du bist kein Monster. Du bist der süßeste, sanftmütigste, netteste, klügste und anständigste Mensch der mir je begegnet ist. Mit dir kann keiner mithalten! Also sag sowas sie wieder. Das tut mir nur weh! Ist das klar!?« schniefte sie und er nickte, während ihr einen ans Ohr hauchte.

»Wir kennen uns unser ganzes Leben und ich hab dich schon immer geliebt. Begriffen hatte ich es erst mit 13, aber das spielt hier jetzt keine Rolle. Wir beide waren Schuld daran und wage es nicht mir zu widersprechen, du weißt , dass ich recht habe. Hättest du mich nie in den Fluss geworfen, hätte ich das Stück Pergament, dass dir am Herzen liegt nie genommen und mich damit in den Fluss gestürzt. Du hättest keinen Rückfall bekommen und so würden wir seelenruhig im Bett liegen und miteinander kuscheln. Es gibt somit auch nichts zu verzeihen. Das habe ich bereits. Wohl eher sollte ich dich um Entschuldigung bitten, wegen dem Rückfall. Ich habe versucht alleine zu dir zu finden und dann habe ich Ohnezahn gefunden«
Hicks hatte  seine rechte Hand in ihren Haaren vergraben und drückte sie leicht an sich, während die andere um ihr Kreuz gelegt war. Er war so glücklich sie zu haben.

»Du musst dich für nichts entschuldigen. Es war ein unwichtiges Stück Pergament. Dein Leben ist mir viel wichtiger als irgend so eine dumme Zeichnung. Dass es dir gut geht und du glücklich bist ist das einzige was für mich zählt« sagte er mit ruhiger Stimme. Ihr Körper zitterte und das nicht nur, weil sie so schluchzte, sondern auch, weil die Kälte sie fertig machte.
Hicks bemerkte dies natürlich und drückte sie etwas von sich weg.  Im kam eine Idee - eine Idee die beide erfreuen wird.
Er legte die Hand an ihre Wange und streichelte diese sanft. Sie lächelte, trotzt der Tatsache, dass sie vermutlich bald zu einem Eiszapfen mutierten würde. Wie Hicks das nur aushalten konnte, wunderte sich die neunzehn jährige die letzten Stunden immer wieder.

»Ich zeige dir was«, sagte er, nahm seine Hand weg, fasste mit der einen unter ihre Kniekehlen und mit der anderen umschlossen er ihren Rücken. Sie sah ihn überrascht an, ließ ihn aber machen. Er grinste vor sich hin, hob sie im Brautstil hoch und lief direkt darauf los. Ohnezahn sah den beiden nur verdutzt hinterher, machte sich aber nichts daraus und machte es sich wieder gemütlich. Er wusste sie würden wieder kommen.

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt