Kapitel 42 Part 3

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Jemand packte ihren Arm. Erschrocken zuckte sie zusammen und versuchte sich  wegzurobben. Es war schwer für sie zu realisieren, dass es nur Hicks war, der zu ihr geeilt war, nachdem er ihre Schreie vernommen hatte. Noch nie hatte er solch' eine Maß an Angst und Sorge verspürt, wie in dem Moment, als ihn ihr schmerzverzertes Hilferufe erreichten. Der Griff um ihren Oberarm verstärkte sich.
,,Alles gut, Astrid! HEY sieh mich an, beruhigen dich!" Er musterte sie verzweifelt. Klatschnass, rote  geschwollene Augen, schmerzverzerter Gesichtsausdruck. Weiße Schuppen hatten sich auf ihrer Haut verteilt und als sie ihm kurz ins Gesichts sah, erkannte er giftgrüne grüne Augen. Es handelte sich um die Art von Augen, die er bisher nur bei wilden Drachen gesehen hatte. Ihre Fähigkeiten waren außer Kontrolle geraten. Er wusste, etwas war absolut nicht in Ordnung und als er sah, wie sie ihren Bauch krampfhaft hielt, wusste er, was los war. Das Baby kam.
Hicks hatte sie zu beruhigen und dafür zu sorgen, dass sie so schnell wie möglich zu Gothi ins Dorf kam. Außerdem hätten wilde Drachen und andere Tiere hier her finden und sie attackieren können. Er zögerte nicht weiter, hob sie hoch und eilte mit ihr den Berg hinab. Es war schwer für ihn nicht auszurutschen und Astrid nebenbei zu beruhigen. Sie wurde gequält vor Schmerzen und das tat ihm weh. Noch dazu kam ihr Kind zu früh. Ein Risiko bestand, dass es nicht überlebte, aber daran versuchte er nicht zu denken. Mit einem großen Sprung überwand er nach etwa zehn Minuten den letzten Meter des Berges.
Um sie herum nahm er einige Tiere - versteckt im Schatten der Bäume und Büsche - war.
Instinktiv spannte er sich an. Hicks' Sinne verdoppelten sich. Er knurrte drohend. Der junge Mann zeigte den Tieren durch seine beschützerische Art, dass seine Frau für sie tabu war.
Sie wimmerte und er spürte ihren gesamten Körper zittern. Ob vor Angst oder wegen der durchnässten Kleidung, war ihm nicht klar.  Das alles ist nur passiert, weil sie wutentbrannt abgerauscht war. Hätte sie die Hütte nicht verlassen, wäre das alles nicht geschehen! Wäre sie nicht in so einer schrecklichen Situation, hätte er sie angeschrien. Das hätte allerdings zur Folge gehabt, dass sie ihm eine geklatscht hätte.
Hicks beschloss die Abkürzung zu nehmen und die führte am Fluss in der Nähe seines Hauses vorbei.

Als er am Fluss vorbei kam, entdeckte er seinen Kumpel Ohnezahn direkt beim Flussufer. Er schüttelte sich durch und knurrte nervös. Es schien ihm was zu fehlen. Kurzerhand beschloss er, zu ihm zu gehen und ihn darum zu bitten, Astrid und ihn ins Dorf zu reiten. Fliegen durfte sie wegen ihrer Schwangerschaft nicht, aber Hicks hatte es echt schwer das Gewicht seiner Freundin zu halten. Trotz der übernatürlichen Kräfte und dem Adrenalinschub. Außerdem war Ohnezahn schneller als er.
,, Schhtt",begann er  fürsorglich und sah sie besorgt an. ,,Alles wird gut, wir sind gleich im Dorf. Scchhttt, ich weiß, es tut weh"
Mit einem kurzen Kuss auf ihre Stirn eilte er zu seinem Freund. Ein schlechtes Gefühl beschlich ihn, als er sich dem Drachen näherte. Das Gras unter ihm kitzelte an seinen Füßen. ,,Ohnezahn?", erkundigte er sich.
Besagter drehte sich um und in dem Moment erkannte Hicks, dass es absolut keine gute Idee gewesen war, zu ihm zu gehen. Augen wie die eines wilden Tieres und ein bedrohlicher Blick. Er fletschte die Zähne und knurrte. Hicks ging vorsichtig einige Schritte von ihm weg. ,,Keine hektischen Bewegungen", murmelte er zu sich selbst. Astrid war ja bewegungsunfähig.
Der Himmel war mit Wolken bedeckt und der Fluss, hinter dem Reptil, strömte ruhig. Neben ihm lag eine grüne Wurzel und ein paar tote Aale umgaben ihn. Die hatte jemand gezielt platziert, da war sich Hicks sicher. Aale gab es auf dieser Insel nicht und Drachenwurz, wie er es nannte, fand man hier auf Berk nur an bestimmten Stellen. Man könnte es anpflanzen, das hatte er vor Jahren beobachten können. Es war knappe 5 Jahre her. Eine Gruppe Fremder ankerte damals in einer warmen Sommernacht, am versteckten Strand, den Hicks 1 einhalb Jahre zuvor entdeckt hatte und schleppte einige Kisten an Land. Sie Pflanzen in der Erde, etwas mehr zum Waldrand hin, einige grüne Wurzeln. Hicks fand sie rochen komisch, aber gleichzeitig zog es ihn zu ihnen hin. Er beobachtete diese Männer einige Tage, bis er vorgeführt bekam, wie gefährlich Drachen unter Einfluss dieser Pflanze waren und er bereute, sich zu ihnen hingezogen zu fühlen. Allerdings war er froh, nicht so durchzudrehen wie die Drachen. Das Verlangen zu den Pflanzen verblasst, je mehr er sich damals bei ihnen aufhielt, weil er wusste, wie gefährlich es war, sich für diese Waffen zu interessieren. Seine menschliche Hälfte ließ sich dabei nicht vom Gegenteil überzeugen. Auf Drachen hatte er aufputschende Wirkung. Sie wurden aggressiv, griffen sogar ihre eigene Spezies an und kämpften bis zum Tod. Nur der Gronkel, ein Drache der Wackerstein-Klasse, schien sich von Drachenwurz nicht beeinflussen zu lassen. Die fremden Männer hatten die Wurzeln an jedem Drachen getestet, die sie hier gefunden hatten. Gronkel lebten normal nicht auf dieser Insel, aber von Zeit zu Zeit verirrten sich alle Arten von Drachen hier auf die Insel. Manche blieben hier und andere wiederum traten die Weiterreise schon nach ein bis drei Tagen an. So kam es dazu, dass sich ein  paar Gronkel auf der Insel niedergelassen hatten und den Fremden als Testobjekte gedient hatten.
Glück für ihn, dass sich im Moment kein eieterer Drache in der Nähe befand. Ohnezahn war da aber schon schlimm genug.

,,H-Hicks", wimmerte Astrid. Der braunhaarige junge Mann sah sie sofort an und beging somit einen großen Fehler: er vernachlässigte seine Deckung.  Seine Augen leuchteten grün und seine Pupillen waren zu zwei Schlitzen verengt.  Mit einem Brüllen ging das Reptil auf ihn los. Er wich mit Astrid im Arm aus und rannte so schnell er konnte davon. Sie befanden sich ja noch beim Fluss und da gab es ein Stück um sie herum freie Wiese. Das zusätzliche Gewicht machte ihn aber langsamer.
Etwas traf ihn. Schmerz durzog ihn. Er wurde weggeschleudert und verlor Astrid.
Mit dem Kopf donnerte er gegen einen Baumstamm und verlor direkt das Bewusstsein. Astrid schrie, als sie mit dem Bauch voraus zu Boden fiel, kippte aber, wegen der Größe ihres Bauches zur Seite. . Ohnezahn Bäume sich vor ihr auf, aber es geschah nichts. Der Schmerz verdoppelte sich und wurde unerträglich. Ihre Sicht verschwamm immer mehr. Nur grob nahm sie war, wie Ohnezahn verjagt wurde. Sie wusste nicht von wem oder was, aber darauf konnte sie Sicht auch nicht konzentrieren.  Sie hoffte nur, dass es Hicks und dem Kind gut ging. Dumpfe Stimmen drängten sich um Astrid. Sie spürte wie man sie auf den Rücken drehte und sie anschließend hochob. Alles wurde schwarz um sie herum.

Gewidmet an  Chatbug_1456_dragons 🙂

Monster Inside Me - Hiccstrid❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt