Kapitel 16: Eine merkwürdige Gestalt

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Sichtwechsel: Rose

Ich schrieb mir alle Informationen ordentlich und sorgfältig auf. Hoffentlich waren die Mädchen auch freundlich. Ganz glauben konnte ich zumindest nicht alles, was Madam Bouchet erzählte. Womöglich waren nicht all ihre Informationen noch sonderlich aktuell.

Wenn ich Madam Bouchet Glauben schenkte, blieb mir wohl nur das Anhimmeln und der Klamottenblick.

Womöglich fände ich aber auch eine neue Freundin, die mich auch mochte. Wenn man Layla besser kennen lernte, konnte man mit ihr bestimmt wunderbar befreundet sein, dachte ich mir.

Sie musste eine Freundschaft lediglich zulassen.

Madam Bouchet blickte zu uns und als sie erkannte, dass wir, beziehungsweise ich, alles aufgeschrieben hatten, erzählte sie uns weiter von der Menschenwelt, meiner Welt zu einer anderen Zeit.

„Die Verhaltensweisen sind bei vielen Mädchen gleich. Sie verlieben sich in Jungs und himmeln ihn an. Wie sie ihn anhimmeln ist unterschiedlich. Manche machen es unauffällig und lächeln ihn hin und wieder an, andere hingegen flirten ihn mehr oder weniger unauffällig an. Das ist bei jedem Mädchen anders. Danach wollen sie, dass der Junge sie unaufgefordert anspricht. Tut er das, sind sie überglücklich und wollen ihr Glück sofort mit ihrer besten Freundin teilen. Tut er dies nicht, sind sie todunglücklich und heulen sich bei ihrer besten Freundin aus. Wenn er sie auf ein Date einlädt, bespricht sie, also das Mädchen alles stundenlang mit ihrer besten Freundin und geht shoppen, um das passende Outfit zu finden. Vor dem Date sind sie total aufgeregt und wollen unbedingt noch einmal alles mit ihrer Freundin durchsprechen. Nach dem Date sind sie entweder total glücklich, oder total enttäuscht. Je nachdem, wie das Date verlaufen ist. Soviel zum Thema Jungs. Zu den Freundinnen haben sie ein sehr gutes Verhältnis und erzählen der besten Freundin wirklich alles. Bei einem Streit zwischen den Freundinnen geht es meistens um alberne Themen, die nicht sonderlich wichtig sind, aber nach ein zwei Tagen ist meistens alles wieder gut. Die Eltern sind einem Teenager oft peinlich. Sie wollen nicht mit den Eltern zusammen gesehen werden. Ist alles soweit klar?"

Mein Blatt bot immer weniger Platz, aber ich schrieb alles trotzdem sauber und ordentlich in Stichpunkten auf. Ehrlich gesagt hätte ich das Verhalten der Mädchen etwas anders eingeschätzt.

Warum fanden sie die Eltern peinlich? Sie halfen einem doch immer, wenn es einem nicht gut ging. Was hatte es genau mit ihrem Verhalten auf sich? Warum verhielten sie sich so albern und taten, als würde für sie eine Welt zerbrechen?

Es gab so viele Fragen, deren Antworten ich suchte.

Nach einer sehr langen Zeit und vielen weiteren Lektionen über das eher sonderbare Verhalten der Teenager heutzutage war der anstrengende, wenn auch lehrreiche Unterricht endlich vorbei.

„Ich glaube, ihr wisst nun genug über die Mädchen eures Alters. Wir sind mit dem Unterricht fertig. Ihr seid bereit für die Schule. Ich wünsche euch viel Glück", rief Madam Bouchet und pfiff einmal mit den Fingern.

Daisy tat es ihr gleich. Auf einmal kamen zwei Besen angeflogen und sie setzten sich darauf.

Überrascht blinzelte ich.

„Bye", rief Daisy noch, als sie auch schon los flogen und bald nicht mehr zu sehen waren. Hexenbesen? Zaubertränke? Gab es denn alles?

„Erscheint morgen bitte pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt, damit ihr rechtzeitig in der Welt der Sterblichen zum Unterricht kommt. Ich werde euch dort vorstellen. Auf Widersehen", verabschiedete sich Mr. Shepard und pfiff ebenfalls nach einem Besen, der wenig später auch erschien. Er nickte uns noch einmal zu, ehe er los flog und im Nachthimmel verschwand.

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