Kapitel 58: Die Zeremonie des Teufels

31 3 2
                                    

Zusammen beobachteten wir das restliche Geschehen, denn Rose konnte den Jungs nicht hinterherrennen und war den idiotischen Sektenmitgliedern nun hilflos ausgeliefert. Wut kroch mir durch den Körper und innerlich schwor ich mir, diese Sektenidioten umzubringen bei der nächstbesten Gelegenheit. Die waren doch aber wirklich viel zu dumm, dass sie sich uns in den Weg stellten, wo wir doch schleunigst auf die andere Seite wollten. So machten sie sich nur vier neue Feinde...

In meinem Kopf spielte sich das Szenario von ihren blutenden Köpfen in meinen Händen ab, was mich wieder etwas beruhigte und Genugtuung verschaffte.

Die Jäger liefen auf Rose zu und packten sie an ihren Händen mit den Handschuhen.

„Na, bist du auch ein Schattenwesen", raunte einer der Männer ihr laut zu und flüsterte etwas hinterher, was man beim besten Willen nicht verstehen konnte.

„Bestimmt ist sie ein Vampir", meinte der Blonde heimtückisch.

„Ich bin kein Geist, wie ihr sehen könnt und ein Vampir auch nicht", rief Rose.

„Das lässt sich leicht nachgucken", meinte der blonde Mann wieder und holte eine Knoblauchzehe aus seiner Tasche. Der Idiot war also ein Vampirjäger. Kein Wunder.

Rose schüttelte den Kopf. „Kein Knoblauch, bitte. Davon muss ich mich immer übergeben. Und wie jeder weiß, kann sich ein Vampir nicht übergeben. Warum probieren Sie es nicht mit Weihwasser oder Kreuzen? Wenn ich dagegen immun bin, zeigt das doch, dass ich kein Vampir bin", erklärte Rose. „Es sei denn, Sie wollen sehen, wie ich mich übergeben werde."

Der Braunhaarige raunte dem Blonden etwas zu und sagte dann: „Sie haben recht. Ich habe noch nie einen kotzenden Vampir gesehen."

„Gut. Dann bringen wir dich in die Kirche. Dort wird man wissen, was du bist", beschloss der Blonde mürrisch.

„Dass ich ein Mensch bin", antwortete Rose bestimmt. Der blonde Beamte murmelte etwas Unverständliches. Daraufhin wurde Rose weggezerrt.

„Na toll. Was machen wir jetzt?", fragte ich.

„Sie hat alles richtig gemacht. Wir hätten nicht weglaufen dürfen. Jetzt denken sie, wir drei wären Vampire und suchen nach uns, damit sie uns töten können. Wir müssen uns umziehen und getrennt durch die Straßen laufen, damit uns niemand erkennt." Paul lief los und Jake und ich liefen ihm neugierig und überrascht hinterher, bis er bei einem Klamottenladen stehen blieb. Er sah unauffällig nach links und rechts, und ging hinein. Jake und ich taten es ihm gleich. Innen drin war nur wenig Kundschaft.

Sofort schlenderte ich zu den Accessoires hinüber und fischte eine große Sonnenbrille aus dem Regal, die ich mir gleich provisorisch aufsetzte. Die Jungs waren bereits außer Sichtweite, weswegen ich mir ohne zu zögern ein schwarz-weißes T-Shirt und eine weiße Hose mit Löchern, sowie coole Turnschuhe suchte und blitzschnell anzog, um sie anzuprobieren. Sie saßen super. Also die Klamotten. Eilig zog ich mich wieder um. Jake und ich hatten sich auch neue Klamotten zugelegt, jedenfalls sah es so aus.

Nachdem wir bezahlt hatten, liefen wir schnell hinter eine Hauswand und zogen uns dort um. Damit ich auch nicht mehr so aussah wie vorher, öffnete ich meine Haare aus der Frisur und setzte meine Sonnenbrille auf.

Paul zog sich nicht um. Er hatte ja aber auch gar keine Klamotten für sich gekauft. Wir sahen ihn fragend an. Statt einer Antwort deutete er uns leise zu sein und verschwand hinter der Hauswand. Vorsichtig lugte ich um die Ecke. Was hatte er vor?

Ein Mann in schwarzer Kutte kam um die Ecke. Mit einem Mal war Paul bei ihm und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Überrascht blinzelte ich. Sein bewusstloser Körper sackte zu Boden. Paul drehte sich wieder zu uns um. Jake runzelte die Stirn.

Fate And The Present- Die AuserwählteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt