Kapitel 40: Wie sagte man einem Auf Wiedersehen, wenn man es nicht durfte?

33 2 1
                                    

Sichtwechsel: Layla

Der wohl größte poetische Augenblick der Layla Darklight, meiner Wenigkeit, kam wohl unweigerlich nach dem Moment, wo mir bewusst wurde, dass ich das größte Abenteuer meines Lebens erleben würde. Eine Reise, die mich das Leben kosten konnte und dennoch war das der größte Sinn, den ich finden konnte und den es in meinem Leben je gab. Die größte zu erledigende Aufgabe, die einfach mein ganz persönliches Talent war, erledigte selbstverständlich ich. Wer auch sonst? Und was war mein allergrößtes Talent, sofern man von der Tatsache absah, dass ich überall Chaos hinterließ, was ich auch anfasste? Richtig! Leuten, die ich hasste, Unheil bringen und ihre Leben zerstören.

So schlimm war es nicht. Ich musste sie lediglich ausspionieren. Aber das hatte ich schon immer gemacht. Bei meinen Eltern, Grandpa, den Menschen, Lehrern, dem Untergrund und allen anderen. Da ich schnell war und gute Ohren hatte erwischte mich niemand. Jedenfalls befand ich mich auf einer streng geheimen Undercover Mission und spionierte die Erwachsenen aus. Das einzige, was ich tun musste, war leise zu sein und zuzuhören. Auch wenn das nicht gerade einer meiner Stärken waren.

Trotzdem war ich beim Spionieren gut. Sehr gut. Sonst wäre auch wohl unser Versuch, das Abenteuer unseres Lebens zu beginnen, misslungen und die vielleicht spannendste Lebensgeschichte, die die Welt je sehen würde mit nur einer Tat zerstört.

Langsam schlich ich auf das Anwesen von Mr. Shepard zu, immer auf der Hut vor möglichen Alarmanlagen, Wachhunden, wobei ich das eher ausschließen würde, oder einen der unendlich vielen Schutzzauber, die von einem Vampir übrigens ohne allzu große Probleme durchdringt werden konnten.

Plötzlich jedoch verkrampften sich meine Finger. Da waren doch ganz sicher Stimmen. Schnell versteckte ich mich hinter einem großen Busch.

Dieser jedoch schlug um sich und piekte und stach mich mit allen Dornen, die der Busch hatte.

„Autsch", flüsterte ich genervt und trat gegen dieses lebendige Riesenunkraut. Ein letztes Mal schlug es um sich und traf mich im Gesicht.

Bevor ich das idiotische Ding aus den Wurzeln reizen konnte, war es auch schon zu spät. Mr. Shepard kam um die Ecke gelaufen und hielt ein Telefon an sein Ohr.

„Ja, ich verstehe! Selbstverständlich. Ich werde morgen früh sofort abreisen." Eine Pause, in welcher der am anderen Ende der Leitung etwas sagte, dann wieder Mr. Shepard: „Gewiss. Das lässt sich sicher einrichten..." „Oh, ja. Davon sollte man ausgehen. Vielen Dank." Diesmal redete der andere wieder ziemlich lange, und dann wieder Mr. Shepard. „Wie sie heißen? Sie müssen doch die letzen Jahre die Zeitungen gelesen haben. Jake Bite, der Enkel von dem Bruder von Fenrir, Layla Darklight, die Enkelin von Dracula, Paul deVil, der Enkel des Teufels und Roselia Ghostwind, die Auserwählte der Menschen und Geister." „Man sollte stark davon ausgehen, dass diese Vereinbarung im zeitlichen Rahmen der Kinder liegt." „Selbstverständlich ist mir die Wichtigkeit dieser Verabredung bewusst." „Großartig! Ja, selbstverständlich. Auf Wiederhören!"

Damit war das Telefonat beendet und Mr. Shepard verschwand ins Innere seiner Villa.

Und ich war, ja was eigentlich? In mir drin verzog sich alles und ich kochte nur so vor Wut. Gab es nicht auch irgendwo einen Ort auf der Welt, wo man tun und lassen konnte, was man wollte?

Aber eines war ja wohl klar. Ich würde wegen einem Treffen der Extraklasse auf gar keinen Fall unser Abenteuer verschieben. Niemand würde mich davon abhalten können, davon war ich fest überzeugt.

Am besten, wir würden rein gar nichts sagen und einfach unser Ding durch ziehen. Ja, ganz genau. Das wäre wohl das Beste!

Sichtwechsel: Jake

Fate And The Present- Die AuserwählteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt